Nach 20 Minuten waren wir endlich an der Cole-Mine angekommen. Wir gingen direkt zum Tor. Peter kramte in seiner Hosentasche nach seinem Dietrichset. "Oh man, wo ist das Teil denn bitte?", murmelte er. "Du hast es vergessen?", fragte ich ihn. Peter nickte verlegen: "Ich glaube es liegt in der Zentrale, auf der schwarzen Kommode." Peter kratzte sich am Nacken. "Lass erstmal nach einem anderen Eingang suchen.", schlug ich vor. Peter war einverstanden und wir gingen zu einem der Hintereingangen. "Da, das Tor wo der Förderkorb früher reingefahren ist.", sagte ich. Peter rüttelte daran: "Och nö, das ist auch abgeschlossen. Bei unserem letzten Besuch hier, war es noch offen." Ich überlegte. "Sonst fahr doch nochmal zurück, ich warte solange vorne am Eingang und passe auf, dass hier keine zwei Hauptverdächtigen her kommen.", schlug ich vor. "Okay, einverstanden. Bis gleich, ich beeil mich.", sagte Peter, während er zu meinem Auto ging und zurück zur Zentrale fuhr.
Ich lief zu einem großen Felsen und verschanzte mich dahinter. Mal gucken ob irgendwas passiert
Zumindest kann ich jetzt gut nachdenken.Warum habe ich das jetzt vorgeschlagen? Ich hätte auch nochmal mitkommen können. Naja, egal jetzt. Aber das Versprechen eben. Ich kann nicht mehr, das war so süß. Ich geh immer mehr kaputt. Man, was soll ich jetzt machen. Am besten wäre es, wenn ich es ihm kurz vor meiner Abreise nach Europa sage. Ja, dann sehen wir uns sowieso erstmal nicht und er kann mich komisch finden oder hassen. Ich merke es dann ja nicht. Aber bis dahin sind auch noch zweieinhalb Wochen. Nein, ich kann hier nicht weg. Lieber bleibe ich hier und bin Peters bester Freund, anstatt gar kein Freund in England. Oh man, beide Möglichkeiten sind einfach komplett...scheiße.
Da hörte ich ein Knacken hinter mir. Ich drehte mich um. Nichts zu sehen. Ich guckte wieder zum Eingang. Da war eine Gestalt. Wahrscheinlich eine Frau. Das muss Sienna Cranstaw sein. "Was mach ich denn jetzt?", flüsterte ich in mich hinein. "Ganz einfach, gar nichts.", sagte eine tiefe Stimme hinter mir. Erschrocken blickte ich in Michael Cranstaws Augen. Ich konnte nicht schnell genug reagieren, also hatte er mich schon gepackt. Er zerrte mich bis zum Eingang. Dort wartete Miss Cranstaw schon und guckte mich belustigt an. "Na, so schnell sieht man sich wieder. Habt eure Lektion wohl nicht gelernt.", sagte sie. Sie hob ein Seil hoch und fesselte mir meine Hände. "So und jetzt geh da rein.", sagte Michael. Ich weigerte mich erst, doch dann zog Sienna eine Pistole hervor und ich musste in die nun offene Cole-Mine.
Seit 10 Minuten irrten wir schon in den Gängen herum. "Bieg links ab", hörte ich Sienna sagen. Ein paar Abzweigungen später standen wir in einer richtigen Höhle. Michael befahl mir stehen zu bleiben und die beiden gingen zu einer Felskante, die tief nach unten in den Berg hinein abging. "Wir sind richtig.", sagte Sienna.
Ich nahm mir all meinen Mut zusammen und sagte schließlich etwas. "Woher wissen sie, dass sie richtig sind?", fragte ich. Michael kam auf mich zu. "Das geht dich einen Dreck an, aber ich sags dir trotzdem. Wir waren gestern Abend schon vor dem Eingang. Dort haben wir den letzten Hinweis gefunden. Und heute haben wir uns auf den Weg gemacht. Zur gleichen Zeit wie du." Ich schluckte.
Peter wo bleibst du. Bitte beeil dich.
"Michael erzähl nicht alles.", ermahnte Sienna ihn schließlich. "Frag ihn lieber mal was." Mister Cranstaw wusste, worauf seine Schwester hinaus wollte. "Bist du eigentlich alleine hier?" Ein bisschen zu schnell antwortete ich: "Nein, mein Kollege kommt gleich hierher." Michael lachte mich aus: "Wers glaubt."
War wohl doch nicht zu schnell. Peter ist bestimmt schon auf dem Weg. Hoffentlich...
Die Geschwister hatten inzwischen angefangen überall in der Höhle zu suchen. Mich hatten sie an einem Felsen angeknotet. Da schrie Sienna erfreut auf. "Hier ich glaube da ist was!" Beide Geschwister standen an einer großen Öffnung im Boden und gruben Erde und Kohle heraus. Ich konnte ein Stück Holz erkennen.
Nach 10 Minuten hatten sie die Kiste freigelegt. Michael hob sie heraus und erbrach sie auf. "Wow!", riefen beide im Chor. "Das ist unser ganzes Vermögen.", sagte Sienna. "Hier ist noch ein Brief.", lächelte Michael. "Bestimmt steht drin, dass unsere Eltern ihn hier versteckten, damit niemand ihn je finden würde und nur wir ihn finden würden." Er öffnete den Brief und las ihn sich durch. Sein Gesicht wurde kreidebleich. "Was ist? Zeig mal." Mit diesen Worten rief Sienna den Brief aus den Händen ihres Bruders und las ihn sich durch. Auch ihr Gesicht wurde blass. "Das kann nicht sein...", stammelte sie.
Die beiden fingen an miteinander zu flüstern. Sienna ließ den Brief fallen. Ihr Bruder hob die Kiste mit dem Schatz hoch und war auf dem Weg nach draußen. "Du kannst hier verschimmeln, wird ja keiner kommen der dich rettet.", sagte sie gehässig und wollte gerade verschwinden. Da hörten wir ein Geräusch aus der Nähe des Abgrunds. Das konnte nicht sein. Es war Peter. Er drückte sich hoch und stand nun auf dem Vorsprung. "Gehen sie weg von ihm!", sagte er scharf.
Miss Cranstaw fing an zu lachen. "Du kannst machen was du willst. Zu ihm kommst du nicht." Sie hielt ihre Waffe hoch. Peter trat einen Schritt zurück. Er stand nur noch einen halben Meter vom Abgrund entfernt. "Wisst ihr, ich würde ja gerne euch beide am Leben lassen, aber das kann ich mir nicht leisten.", gab sie zu. Damit entsicherte sie ihre Waffe und zielte auf Peter. Ich hörte einen Schuss. Peter stieß einen lauten Schrei aus und stürzte den Abgrund hinunter.
"NEIN! PETER!", schrie ich. Sienna lachte fies. Sie drehte sich um und verschwand ihn einem der Gänge. Ich konnte nicht glauben, was passiert war. Peter war runtergefallen. Er war Tod. "Peter, bitte nicht, ich brauche dich doch." Schluchzend schrie ich noch einen Satz in die Höhle: "Ich liebe dich!" Meine Trauer verwandelte sich in Wut. Ich versuchte mich aus meinen Fesseln zu befreien. Mit einem Stein der auf dem Boden lag konnte ich das Seil lockern. Schließlich konnte ich mich befreien.
Vorsichtig ging ich zum Abgrund und schaute herunter. Ich legte mich auf den Bauch und robbte zur Kante. Dann nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und knipste die Taschenlampe an. Ich leuchtete nach unten. Da sah ich ihn.
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Die drei ??? und der Schrei der Liebe
أدب الهواةDie drei ??? bekommen einen Auftrag von Miss Braxton. Sie sollen einen Schatz mithilfe einer Schatzkarte finden. Doch so leicht wird das nicht. Irgendjemand möchte den Schatz, mit allem was Nötig ist, finden. Außerdem hat Bob ein großes Problem. Wer...