Chapter two

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Meine Füße trugen mich mit rasanter Geschwindigkeit über den kalten Steinboden. Das Adrenalien raste durch meinen Körper und ließ mich meine schmerzenden Knochen vergessen. Am Ende des Ganges teilte sich dieser. Links oder rechts? Egal, hauptsache weg von hier. Ich bog nach links ab. Vor mir erstreckte sich wieder ein langer Gang - Steinboden, Steinwände und ein wenig Licht. Es hatte schon etwas mystisches an sich, mit diesem Zwielicht, den Ranken, die von den Wänden hingen und sich teiweise am Boden sammelten
.
Genug Tagtreumerei, renn einfach!, ermante ich mich selbst.
Und so beschleunigte ich wieder meine Schritte und rannte weiter. Auch diese Gang hatte abzweigungen und ohne lange nach zu denken, bog ich in einen der Nebengänge ab. So ging das eine gefühlte Ewigkeit weiter. Ich keuchte, hechete, rang nach Luft - Wasser! Das Adrenalin lies nach - die Jungs waren mir nicht gefolgt. Eigentlich gut, doch nun spürte ich meine schmerzenden Glieder und meinen kratzigen Rachen. Ich wollte etwas tinken oder schlafen - am liebsten beides. Ich konnte nicht mehr. Also setzte ich mich auf den kalten Steinboden. Ein Bein von mir weggestreckt, das andere Angewinkelt. Ich lente mich mit dem Rücken gegen die grünen Ranken.

Wie kann hier sowas wachsen ?, fragte ich mich.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken und schloss meine Augen. Meine Atmung normaliesiere sich langsam wieder und mein Puls sank. Mindestens zwei Minuten saß ich so da, bis ich schritte hörte.

Erschrocken schlug ich die Augen auf. Waren die Jungs mir doch gefolgt? Was mache ich denn jetzt?

Schlussendlich sprang ich auf und lief in eine beliebige Richtung. Durch meine kleine Pause hatte ich wieder Energie und sprintete durch die Gänge. Aber ich spürte, dass etwas falsch war. Ich fühlte mich irgendwie... erschlafft.

- Der Sturz in der Box! - fiel mir wieder ein. Ich nahm all meinen Mut zusammen und bewegte meine Hand in Richtung aufschlagstelle. Ich zuckte leicht zusammen, als ich meine kalte Hand an der Wunde spürte.
Blut!
Als ich meine Hand wieder runter nahm, waren meine Fingerspitzen mit einem dunklen, dickflüssigen rot eingefärbt.
Wie viel Blut hab ich wohl schon erlosren?
Wieder hallten Schritte durch den Gang. Diesmal lauter und näher bei mir.
Das hab ich ja ganz vergessen!
Ich rannte wieder los, allerdings geschwächt. Trotzdem behielt ich mein Tempo bei und lief in dem Labyrinth aus Gängen kreuz und quer herrum.

Ich hörte wieder diese Schritte. Noch näher als vorher, aber hinter mir - eindeutig! Ich rannte weiter, blickte aber nach hinten und selten nach vorne. Das Gang war länger als die Anderen, durch die ich gerannt war. Ich war grade an der Hälfte des Ganges angekommen, als, als ich an der Ecke, von der ich mich entferne, einen Schatten erblickte.
Es war ein blonder Junge. Komplett verschwitzt. Meine Panik stieg rasant.
Dafür, dass ich halb zu Tode erschreckt hatte, sah mich der Junge entspannt an. Als wäre es das normalste auf der Welt. Doch hätte ich mal lieber nach vorne geguckt, wärend ich rannte...

Ich lief gegen... etwas hartes. Durch den Aufprall viel ich nach hinten. Mein Kopf landete seitlich auf einem Stein und meine Schläfe platzte auf. Das Blut quwoll herraus und ich sah kleine Sternchen. Ich sah, wie sich langsam eine kleine Blutlache vor meinem Gesicht bildete. Trotz de Blutverlusstes veruchte ich mich wieder auf die Beine zu stellen. Ich zitterte stark und meine Beine drohten in sich zusammen zu klappen. Das fehlende Blut machte sich schnell bemerkbar. Alles drehte sich nun noch mehr. Ich stolperte auf der Stelle herrum. Meine Beine trugen mich taumelnt zur Wand. Erst jetzt konnte ich die Siluette von einen zweiten Jungen erkennen. Er war vermutlich der, gegen den ich gerannt war. Meine Sicht verschwamm und ich konnte nur noch schwach die Stimmen warnehmen und wie sie  mit mir redeten - oder miteinander. Ich gleubte, der eine fluchte etwas.
Einer der beiden sprach dann und ich glaubte : "Lass sie uns zurück zur Lichtung bringen, Ben", verstanden zu haben, bin mir aber nicht sicher.

Meine Beine wurden immer schwächer und ich rutschte an der Wand hinunter. Meine Sicht wurde noch verschwommenner, als sie eh schon war und nun konnte ich auch beim besten Willen nichts mehr von ihrem Gespräch verstehen. Ich konnte nur noch erkennen, wie einer der Beiden in einem Gang verschwand. Wenn der andere mich jetzt umbringen will, kann ich mich ,so sehr ich es versuchen würde, nicht mehr wehren.

Sogar Denken war anstrengend. Also schloss ich meine Augen und akzeptierte mein Schicksal, dass ich in einen steinigen, kalten Labyrith, ohne jegliche Erinnerungen sterben werde.

Doch statt zum Beispiel eine metallische Klinge an meinen Hals zu spüren, die mir die Kehle aufschlitzen will, kann ich den Boden plötzlich nicht mehr unter mir spüren.
"Nein, nein, nein, bleib bei mir !", meinte ich gehört zu haben.

Es scheint, als hätte mich der Junge hochgehoben und fängt nun an zu rennen.
Ich lag im Brautstyl in sein seinen Armen und trotzdem rannte der Junge rasent schnell. Mein Kopf tat weh, ich konnte nicht mehr richtig denken und wollte einfach nur noch schlafen. Auch wenn ich mir nicht sicher war, ob ich dann jemals wieder aufwachen würde - warscheinlich nicht. Ich spürte, dass ich nicht schlafen werde, sondern eher das Bewustsein verlieren werde, doch es war mir schlicht und einfach egal.

Plötzlich spürte ich einen leichten Luftzug und ich zuckte zusammen. Als sich der Wind wieder legte, ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Sogar in meinen Ohren war es schmerzhaft. Es war, als würde Stein auf Stein schieben. Der Junge fluchte durchgehend, jedoch beschleunigte er seine Schritte nun. Sein Fluchen wurde dadurch weniger - oder ich sterbe gerade...
Mein Kopf pochte. Ich spürte jedoch keine Schmerzen. Ich wollte schlafen! Nur noch schlafen und dieser Welt entfliehen.

Dann verstummte der Junge komplett. Kein Fluchen. Nichts.
Er sprintete nun, jedoch stolperte er und ich flog aus seinen Armen auf den steinharten Boden. Ich hatte keine Kraft um aufzuschreien. Der Junge jedoch stöhnte schmerzhaft auf.
Karma, dachte ich.

Zu einem Schmunzeln hatte ich noch Kraft. Doch auch das versagte schnell wieder. Ich spürte, wie das Blut wieder aus meiner Schläfe lief. Meine Wange war ganz verklebt, von dem getrockneten Blut. Der Junge war verstumt. Ich dachte, ich wäre jetzt zum Sterben allein gelassen worden, doch ich spürte wieder seine Hände, die mich hoch hebten. Ich wollte mir meine Ohren zu halten, doch ich konnte nicht. Dann spürte ich wie sich der Junge wieder in Bewegung setzte. Ich konnte dumpfe Schreie hören. Irgendwie klangen sie anspronend, oder fordernt.

Der Junge bagann wieder zu laufen. Jetzt beeilte er sich noch mehr. Sein Körper war angespannt und er sprinntete mit aller Kraft. Das Kratzen von Stein auf Stein, hatte immer noch nicht nachgelassen. Ich war ein wenig überrascht, als ich seinen leicht verkrampften Griff um mich wieder spürte. Bei jedem Schritt, den er tat, spürte ich die leichte Vibration in meinem ganzen Körper. Mir tut alles weh, doch ich spüre es gleichzeitig nicht wirklich.

Die Schreie wurden lauter. Immer noch dumpf, aber wenn ich mich konzentrieren würde, könnte ich sogar verstehen, was sie schrien. Doch ich wollte nicht. Ich wollte garnicht wissen, warum sie schrien.

Der Junge, der mich trug, keuchte auf und atmete hektisch. Es wurde immer heller und die Geräusche lauter.

Fazit : wir bewegen uns auf die Schreihälse und das Stein-auf-Stein-Geräusch zu.
Der Junge rannte, als ginge es um sein Leben. Ich spürte wie meine Füße an etwas vorbei schliffen. Es wurde immer heller, also wurde ich warscheinlich wieder auf die Wiese gebracht.

Das ist mein Ende, dachte ich.

Der Junge brüllte, dann keuchte er.

"Das war knapp, Minho!", hörte ich jemanden sagen.
Dannach wurde alles Schwarz...

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1261 Wörter

My life in the Maze/Newtmas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt