•Kapitel 13•

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•☽︎• 𝕊𝕚𝕝𝕧𝕒𝕟 •☾︎•

Schnell schloss ich ab und schmiss den Schlüssel in einen Blumentopf vor der Tür.

Dieser eine Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht um Silver die Kontrolle übernehmen zu lassen.

Ich schüttelte den Kopf, verärgert über mich selbst.

Das war nicht richtig gewesen, doch zu erst musste ich mich um den fremden Wolf kümmern.

Den Eindringling.

Erneut spürte ich die Wut durch meinen Körper rauschen, gemischt mit einem mir fremden Gefühl.

Eifersucht.

Eifersucht die mich innerlich zum Kochen brachte.

Silver wollte sich zurück an die Oberfläche drängen, doch ich behielt die Kontrolle und setzte meinen Weg fort.

Wer weiß was mein verrückter Wolf noch alles anstellen würde, wenn ich ihn ließ.

Das durfte ich unter keinen Umständen zulassen.

Gut dass ich meinen Beta noch dazu beauftragt hatte ihn weg zu bringen, sonst hätte man nur noch seine Überreste entsorgen können.

Ich war nicht brutal, Silver war um einiges sadistischer als ich, doch diese Situation hatte auch mein inneres Monster wieder geweckt, auch wenn es lange her war, dass ich es gebraucht hatte.

Mit der Geschwindigkeit, die nur ein Werwolf aufzubringen vermochte, machte ich mich auf zu meinem Beta.

Die kalte, modrige Luft des alten Gemäuers begrüßte mich und schlug mir entgegen, als ich die schwere Eisentür öffnete.

Es war praktisch, dass ich im ganzen Haus, immer mal wieder Klamotten gelagert hatte, so konnte ich mir jetzt eine Hose und ein T-Shirt überziehen.

Anscheinend hatte auch mein Beta sich bereits bedient, denn im Versteck fehlten ein paar Kleidungsstücke.

Nicht allzu lange war es her, dass ich diesen Teil meines Hauses betreten musste, doch zur Zeit war mein Kopf zu abgelenkt für diese düsteren Gedanken.

Henyo wartete bereits im Keller, oder besser, bei den Kerkern auf mich.

Er begrüßte mich sogleich mit einem Nicken, als vor der Zelle ankam, in die er unseren Einbrecher vorerst gesteckt hatte.

"Alpha, ich habe deinen Auftrag ausgeführt, doch ich habe Neuigkeiten. Wir sollten reden, vorallem mit ihm." Mit einem Nicken deutete der braunhaarige Lockenkopf zu unserem Gefangenen.

Es war ungewohnt, dass er mich außerhalb der Öffentlichkeit bei meinem Titel nannte, vorallem wenn ihr mir im selben Atemzug unterschwellig widersprach.

"Was gibt es?" Fragte ich mit gerunzelter Stirn über den Mindlink, wie auch er mich angesprochen hatte.

Offenbar hatte er mir ein Stück voraus gearbeitet und den Fremden dazu gebracht sich zu verwandeln und sogar ein Gespräch angefangen.

"Er ist ihr Bruder." Seine Augen, die wie zwei Bernsteine im Dunkel des alten Gemäuers leuchteten, sahen mich bedeutungsvoll an und ich brauchte einen Moment um diese Info zu verarbeiten.

Ihr Bruder?

"Was hat er sonst noch gesagt? Weißt du was er hier will?"

Meine Mimik war wie in Stein gemeißelt, doch in meinem Inneren war das reinste Chaos.

Man hatte sie gefunden und es wär nur eine Frage der Zeit, bis man versuchen würde mir meine Mate gewaltsam wieder zu entreißen.

Mein Wolf winselte leise bei dem Gedanken. Nicht nur ich, auch er war auf ihre Anwesenheit angewiesen, auch wenn ich es nicht gerne zu gab.

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