Das spöttische Grinsen meines Vaters verhieß nichts gutes, als er sein Handy zückte und es mir unter die Nase hielt.
"Vielleicht dient dir das hier ja als kleine Motivation."
Dieses Schwein. Wie konnte ein einzelner Mann nur so grausam sein?
Fassungslos starrte ich auf die kleine Live-Übertragung, die mein über alles geschätzter Erzeuger mir schon beinah stolz zu präsentieren schien.
"Wir hätten auch noch ein paar Spritzen mit Wolfswurz im Angebot, was mit ihr passiert hängt ganz allein von dir ab, November. Bedenke dass du unseren Rudel damit einen großen Dienst erweisen würdest."
Ich spürte wie sich meine Augen langsam aber sicher mit Tränen füllten und ich wandte schnell den Blick ab um dieses Bild nicht länger ertragen zu müssen. Eine unglaubliche Wut machte sich in mir breit, wie ich selbst bei meinem Vater selten verspürt hatte.
Dieser Mann vor mir war definitiv ein Monster. Wie konnte er seiner eigenen Mate nur so etwas antun?
Er hatte meine Mutter allen Ernstes in den Kerker schaffen lassen, um sie als Druckmittel gegen mich zu verwenden, nur damit ich bei seinem kranken Plan mitspielte.
"Du Schwein! Wie kannst du sie..."
Weiter kam ich nicht. Mein Kopf flog zur Seite und ich hatte Mühe mich auf dem Beinen zu halten. Ich hielt mir meine linke Wange und duckte mich bereits, einen weiteren Schlag erwartend, der sicher gleich folgen würde.
Es war dumm gewesen meinem Vater zu wiedersprechen, doch das war mir egal. Er war ein Monster, so etwas zu tun war einfach nur widerwärtig.
Früher waren seine Strafen noch milder gewesen. Hausarrest, Putzen oder sonsttige Arbeiten. Doch seit ich mich auch damit nicht mehr klein kriegen ließ war er immer öfter handgreiflich geworden und schreckte in keinster Weise mehr vor Gewalt zurück.
"Denk doch mal nach November," Er schien überraschend gute Laune zu haben, was mich wunderte. Ich hatte mich ihm bereits mehr mals widersetzt heute, doch sein Ton war wieder normal, beinah zu freundlich als er weiter sprach:
"Du hast keinen Mate, sonst hättest du ihn mit deinen 21 Jahren längst gefunden. Es war dumm überhaupt zu glauben dass so jemand wie du überhaupt ein Mate haben kann und Alpha Jenkins braucht nunmal Nachkommen. Hier haben wir eh keine Verwendung für dich, es ist der perfekte Tausch."
Autsch. Wenn ich diesen oder ähnliche Texte nicht schon so oft gehört hätte, würde ich jetzt vermutlich in Tränen ausbrechen, doch ich war es gewohnt.
"Glaub ihm kein Wort November, wir haben ein Mate! Jeder hat eines!"
Nova, meine Wölfin meldete sich zu Wort und versuchte mich irgendwie aufzubauen.
Eigentlich wusste ich das sie Recht hatte, doch die Worte meines Vaters waren nicht ohne Wirkung geblieben.
Selbst wenn wir einen Mate hatten, würden wir ihn bei den aktuellen Aussichten niemals treffen können.
"Sag sowas nicht!" Winselte meine Wölfin und ich seufzte innerlich.
Wir wussten beide dass es stimmte.
Aber blieb mir etwas anderes übrig als zu gehorchen? Am Flucht war nicht zu denken. Er könnte meine Mutter umbringen ohne selbst Schaden davon zu tragen.
Die beiden waren zwar Mates, jedoch hatte er sie mie markiert und von Liebe brauchte man hier gar nicht erst zu sprechen, es war ihm ein Fremdwort.
"Also? Gehst du freiwillig oder muss man dich zu deinem Glück zwingen? Ich dulde keinen Aufstand, deine Abreise wird ohne Komplikationen verlaufen. Du weißt was sonst passiert."
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Alpha Crescent
Kurt AdamAlle Träume von einem glücklichen Leben mit ihrem Mate, mit einem Schlag ruiniert und das nur durch die Entscheidung eines einzigen Mannes. Wohl oder übel muss November sich dem Willen ihres Vaters beugen und in das Territorium eines fremden Alphas...