die traurige Realität

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Loki lebte schon sein ganzes Leben in Asgards Palast, ohne jemals in die Öffentlichkeit gegangen zu sein. Somit hatte er keine Ahnung, wie es dort draußen zuging. Mit steigendem Alter wurde er aber immer neugieriger. So kam es, dass er sich bald raus schlich.

Es war Abend, als der etwa 14 jährige sich seinen Weg ins Dorf suchte, ohne Wachen oder seiner Familie über den Weg zu laufen. Tatsächlich schaffte er es bis zum großen Tor. Dort hielt er allerdings kurz inne und überdachte alles nochmal.

Hatte es einen Grund, wieso er nie dort raus sollte?
Ach Quatsch. Er war der Gott des Schabernacks. Es war sein Ding, Regeln zu brechen.

Nun beeilte er sich, um nicht entdeckt zu werden. Er ging durch das Tor und sah sich um.

Er sah nur einige kleinere Häuser und liebliche kleine Gärten. Also ging er weiter. Er fragte sich, was denn so schlimm hier draußen sein sollte.

Bald darauf war die Umgebung allerdings alles andere als lieblich. Es begann grau und düster zu wirken. Er blickte sich weiter um. Zu sehen bekam er bald Unschönes.

Er blickte in verschiedene Seitengassen. In einer entdeckte er zwei vermutlich obdachlose Kinder in Lumpen gekleidet. Sie kamen auf ihn zu und er blieb stehen. Loki begann in seinem Beutel zu kramen und holte ein paar Goldmünzen heraus, um sie ihnen zu geben. Die Kinder nahmen sie vorsichtig entgegen, dankten ihm kurz und verschwanden schnell. Loki sah noch kurz sprachlos hinterher, bis er von einem lauten Geräusch und anschließendem Schrei abgelenkt wurde und in die Richtung ging, aus welcher dies kam. Er sah einen wütenden Mann und eine weinende Frau, welche zu Boden gestürzt war und sich die Wange hielt. Er hatte sie geschlagen. Das war ihm klar. Was ihn aber mehr wunderte, war, dass keiner etwas dagegen unternahm, obwohl sie auf offener Straße waren. Er rannte auf die Frau zu und half ihr hoch. Der Erwachsene griff aber nach seiner Hand und Loki sah ihn etwas panisch an. "Lass das Kind in Ruhe. Er hat dir nichts gemacht." sprach die Frau, welcher er gerade hoch geholfen hatte. "Schweig Weib. Du hast nichts zu melden." gab der Mann wütend von sich und erhob die Hand gegen den Jungen.

Bevor er aber ausführen konnte, was er vor hatte hörte Loki die Stimme seiner Eltern. Der Mann ließ ihn los und er rannte zu seiner Mutter.

"Was hat das zu bedeuten?" fragte Odin den Bürgerlichen. "Der Junge mischte sich in eine Angelegenheit ein, in welcher er nichts zu suchen hatte, euer Majestät." sprach er erklärend. "Keiner hier hat das Recht, an meinen Söhnen Hand anzulegen." sprach Odin streng. "Ich wusste nicht, dass er einer Ihrer Söhne ist, euer Hoheit." Odin kehrte ihm den Rücken.

Loki umarmte seine Mutter mit Tränen in den Augen vor Schock und vergrub sein Gesicht in ihrem Kleid, während sie ihm beruhigend über den Rücken strich.

Als er sich etwas beruhigt hatte, gingen sie zurück in den Palast. Dort angekommen, begann der Allvater mit Loki zu sprechen. "Wieso warst du überhaupt dort draußen? Haben wir nicht ausdrücklich gesagt, dass du es nicht sollst?" "Woher wusstest ihr davon?" "Heimdall hat es uns erzählt, sobald du durch das Tor getreten bist." "..ich war nur neugierig.." sprach Loki betreten. "Loki, du bist der Gott des Schabernacks. Aber das hat nicht zu bedeuten, dass du dich über alle Regeln hinwegzusetzen hast. Sie sind zu deinem eigenen Schutz aufgestellt worden." redete nun seine Mutter auf ihn ein. "Wieso lasst ihr das dort draußen alles zu? Frauen werden von ihren Männern misshandelt, um sich selbst hochleben zu lassen. Kinder leben alleine auf der Straße -" "Das ist die traurige Realität. So ist es nunmal." "Aber ihr könntet doch etwas daran ändern. Wieso tut ihr es nicht?" "Was sollten wir ändern können?" "Ihr könntet Strafen verhängen oder sowas. Aber das ist doch kein Zustand, den man halten möchte." "Versteh doch, dass es nichts bringen würde." "Aber versteht doch bitte, was ich sage. Das kann doch kein normaler Zustand sein." "Loki, so ist das Leben nunmal. Du musst dich damit abfinden.."

Marvel oneshots (Mostly Frostiron)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt