HALE
Nach dem Unterricht wollte ich eigentlich so schnell wie möglich verschwinden, was mir aber nicht unbedingt gelang. Noch vor der Tür fing mich ein allzu bekanntest Gesicht ab und versuchte allen Ernstes eine Konversation aufzubauen.
"Du hast Zaubertränke gewählt?", fragte mich Hermine mit ihrer nervigen Stimme.
"Offensichtlich.", antwortete ich genervt und versuchte dann an ihr vorbeizukommen.
Sie musterte mich von oben bis unten, während sie mir stets den Weg versperrte. Ihre Freunde standen etwas weiter entfernt von ihr und unterhielten sich über irgendetwas. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, am ersten Tag handgreiflich zu werden, aber wenn ihre Hirnzellen nicht bald anfangen würden diesbezüglich zu arbeiten, konnte ich schnell die Beherrschung verlieren. Mit ein paar Blicken versuchte ich deutlich zu machen, dass sie mich lieber schleunigst vorbeilassen sollte.
"Wo hast du das gelernt, wenn nicht in Hogwarts?", wollte Harry von mir wissen, während er sich Hermine näherte.
Es wirkte beinahe schon so, als ob er gerade versuchte, mich einzuschüchtern. Genervt verdrehte ich die Augen. Konnten diese unwürdigen Halbblüter mich nicht einfach in Ruhe lassen?
"Nennen wir es mal Privatunterricht.", antwortete ich kühl und stieß Hermine derweil etwas fester als beabsichtigt zur Seite. "Ich bin nie auf eine Schule gegangen."
Da ich nicht vorhatte, meine Aufmerksamkeit an Potter und sein Anhängsel zu vergeuden, zeigte ich diesen fortlaufend die kalte Schulter und lief einfach an ihnen vorbei.
"Dann noch viel Erfolg!", rief der Rothaarige, dessen Vorname mir schon wieder entgangen war, noch. Von dieser Sorte gab es an der Schule aber auch wirklich zu viele.
Seine Stimme verhallte mit zunehmender Entfernung, wofür ich mehr als dankbar war. Als ich in der Anonymität der vielen Schüler verschwunden war, konnte ich endlich einen klaren Gedanken fassen, der sich nicht mit Problemen, sondern Lösungen beschäftigte. Da ich nicht wusste, wie Draco plante, Dumbledore zu töten, nahm ich mir vor, eine eigene Strategie zu entwickeln. Dazu musste ich nur in die Bibliothek. Denn wie man mir gesagt hatte, existierte dort eine verbotene Abteilung, in der ich sicherlich fündig werden würde. Ich schaffte es allerdings keine zwei Flure weit, ohne von einer weiteren Person gestört zu werden.
Diese tauchte unbemerkt neben mir auf und bemerkte: "Ich habe dich mit Potter sprechen sehen."
Es war der blondhaarige Junge aus meinem Kurs, der zweifellos der Sohn von Lucius Malfoy war.
"Vielleicht ist dir das nicht ganz klar, aber in Slytherin pflegen wir keine Beziehungen zu den Gryffindors.", fuhr er fort.
Wenn er mein Gespräch verfolgt hatte, dürfte ihm nicht entgangen sein, wie ungern ich dieses führte. Hermines zwanghafte Freundlichkeit, die bloße Anwesenheit von Harry Potter und seinem schlammblütigen Freund waren schon mehr Folter, als ich an einem Tag über mich ergehen lassen wollte.
"Du warst Draco, richtig?", fragte ich interessiert.
Er schien nicht allzu verblüfft darüber, dass ich seinen Namen kannte. Dies glich seine fehlende Analysefähigkeit gegenüber Mimik und Gestik aber nicht wirklich aus.
"Woher weißt du, wie ich heiße?", entgegnete er daraufhin mit aggressivem Unterton.
Ich zuckte bloß mit den Schultern und setzte einen abwesenden Blich auf, von dem ich wusste, welchen Einfluss er auf meine Gesprächspartner hatte. Das Mysteriöse verleitete die Menschen immer dazu, genauer hinblicken zu wollen. Ehe ich mich versah, umfasste Draco meinen rechten Unterarm und zog mich dann hinter sich in einen verwinkelten Flur, von dem ich alleine wahrscheinlich kaum Kenntnis genommen hätte.
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Death Eaters Dark Magic {Draco Malfoy}
Fanfiction"Das Mädchen mit dem Strahlen in den Augen wird kommen. Der Dunkle und die verfallene Hoffnung werden kämpfen. Der Junge wird sie auf richtige Wege leiten. Dank ihm wird sie stehen, er wird liegen. Und doch kämpften sie zusammen für die Macht der Bü...