Death Eaters Dark Magic {Draco Malfoy}

➳sieben {✔️} | eleganter Tod

HALE

Wenn ich nicht gerade im Unterricht war, verbrachte ich die meiste Zeit in der Bibliothek, um nach Zaubern zu suchen, die zwar dunkel waren, aber trotzdem für einen eleganten Tod sorgten. Das Problem war, dass Hogwarts natürlich nicht einfach so Zugang zu den Büchern, die ich dafür brauchte, gewährte. Deswegen kam ich meistens her, wenn schon längst Nachtruhe war. Mein Tun wirkte zwar riskant, aber ich war geübt darin, mich lautlos durch Gebäude zu bewegen und ebenso unauffällig zu sein. Schließlich hatte ich meinem Drang, zu verbotenen Zeiten im Herrenhaus der Malfoys herumzulaufen auch nicht dauerhaft Wiedersehen können. Ich hatte entdeckt, dass ich anhand der Titel der Bücher, bereits damit rechnen konnte, ob ich sämtliche Flüche bereits kannte, oder neue entdecken würde. In Titel wie »Die Triaden des Todes« brauchte ich gar nicht erst hineinblicken.

Bei meinem ersten Besuch hatte ich geglaubt, dass es schwer werden würde, durch das Gitter zu gelangen, welches die verbotene Abteilung vom Rest der Bibliothek abgrenzte. Doch ich brauchte nicht lang, um herauszufinden, dass der Hausmeister einen Schlüssel hinter einem Regal versteckt hielt, um auch diesen Teil der Schule immer im Blick haben zu können. Nun stand ich mal wieder vor einem der vielen Regale und hielt Ausschau nach einem Buch, welches mir einen Zauber offenbaren konnte, nach dem ich mich gerade sehnte. Ich wusste nicht, ob Draco ein Feromortem-Fluch immer noch zu brutal war, weswegen ich auch nicht in den Büchern nachsah, die sich mit weiteren Todesflüchen dieser Art auseinandersetzten. Ich blieb schließlich bei einem Buch stehen, dass Artefakte der dunklen Kunst beschrieb. Vielleicht hatte Draco bei einem eleganten Tod ja gar nicht an einen Fluch, sondern etwas spezielleres gedacht.

Mit einer leichten Handbewegung nahm ich mir das Buch und legte es auf einen Tisch, damit ich es mir vornehmen konnte. Die verbotene Abteilung war zwar nicht beleuchtet, sowie der restliche Bereich, doch ich hatte andere Mittel, die mir helfen konnten.

"Luceo tibi.", hauchte ich, wobei mein Atem Wölkchen bildete.

Ich war überzeugt davon, dass dieser Zauber deutlich wirkvoller, als ein einfacher Lumos war. Gleichzeitig wusste ich, dass Narzissa und ich ihn zusammen kreiert hatten, weshalb er nur für mich funktionierte. Die Spitze meines Zauberstabs hatte ich auf die Seite mit dem Inhaltsverzeichnis gelegt. Nun konnte ich spüren, wie der Zauber dafür sorgte, dass das Strahlen meiner Augen in Funken meinen Zauberstab verließ. Da ich seit ein paar Wochen nicht mehr auf diese Funken zurückgreifen hatte können, waren sie nun heller denn je, was nur bedingt gut war - schließlich wollte ich nicht, dass das Licht mich verriet. Die Funken verteilten sich über das Blatt Papier, sodass jeder Winkel dessen deutlich zu erkennen war.

Das Kapitel, dass mir am hilfreichsten vorkam, beinhaltete Informationen über Artefakte, die historisch bekannt waren. Deshalb hatten sie auch das größte Potenzial, entweder in Besitz der Malfoys, anderen Todessern oder dem Laden zu sein, wo sich das andere Verschwindekabinett befand. Die Funken begleiteten jede meiner Bewegungen, sodass das Lesen kein Problem für mich darstellte. Ich übersprang einen Abschnitt über eine schwarzmagische Hand, für die ich mich nicht interessierte und gelangte schließlich zu einer Kette aus Opalen, die mein Interesse weckte. Es hieß, dass sie bereits neunzehn Muggel in den Tod getrieben hatte. Bei dem Gedanken daran, zog sich ein böses Lächeln über meine Lippen. Sobald jemand die Kette berührte, würde diese entweder für einen sofortigen Tod oder intensive und schmerzhafte Folter sorgen. Ich beschloss, Draco in mein Handeln einzuweihen, weil ich hoffte, dass er es ebenso tun würde. Ein paar Seiten schilderten, dass die Kette nach jedem Gebrauch einen Teil ihrer Macht verlor, weshalb jeder, der sie verwenden wollte, zuerst einen neuen Fluch auf die Opale werfen musste, damit diese sich regenerieren konnten. Doch da es bereits tief in der Nacht war, nahm ich mir vor, bis zum Tagesanbruch zu warten und Draco erst dann von meiner Entdeckung zu berichten.