HALE
Es war bereits später Abend, als der dunkle Lord mich zu sich gerufen hatte. Nun besprachen wir bereits seit ungefähr zehn Minuten das Vorgehen in den nächsten Wochen, Monaten und im Ernstfall sogar Jahren. Er hatte mir berichtet, wie schwer es gewesen war, mich so spät -gerade jetzt, da er offiziell zurückgekehrt war- nach Hogwarts schleusen zu können. Äußerste Vorsicht war gefragt gewesen, damit meine plötzliche Auferstehung keine zu großen Zweifel erregte. Dumbledore -den Schulleiter von Hogwarts- konnte man schließlich nicht einfach mit einem Imperius-Fluch belegen. Es war allgemein bekannt, dass Hale Stevens vor sechzehn Jahren vom dunklen Lord samt ihrer Eltern getötet worden war. Doch was niemand zu ahnen schien, war, dass der dunkle Lord mich damals verschont hatte. Nur meinen Eltern hatte er das Leben genommen. Eigentlich eigenartig, denn aus Erzählungen hatte ich aufgegriffen, dass sie Reinblüter waren. Vielleicht waren sie einfach Blutsverräter gewesen?
Stillschweigend saß ich auf einem der dunkelgrünen Sessel im Salon der Malfoys und lauschte gebannt den Worten des dunklen Lords, welcher unruhig auf und ab lief, während er mich einweihte. Das Mondlicht durchflutete Teile des Salons mit Licht und zusätzlich leuchteten Lichtstrahlen der Kerzenleuchter auf den dunklen Lord herab. Durch seine hastigen Schritte wehte sein Umhang elegant auf und ab. Er selbst gestikulierte mit seinen knochigen Händen umher. Verlegen starrte ich auf meine Schuhe, als ich meinen Namen zum wiederholten Mal in Verbindung mit einem lobenden Adjektiv verbunden hörte.
"Hale, bald ist es so weit. Sechszehn Jahre Vorbereitung - du bist so weit.", sagte der dunkle Lord, während er langsam auf mich zugeschritten kam.
Ich starrte ihn voller Enthusiasmus an. Was würde nun folgen? Er schob einen seiner hässlichen Finger unter mein Kinn und hob es so an, dass ich in seine kalten Augen blicken musste. Ich konnte der Versuchung kaum widerstehen, nicht in seine Seele zu blicken, obwohl es von dieser ohnehin nicht mehr viel gab. Zu gerne hätte ich gewusst, was in ihm vorging. Bellatrix hatte mir immer Predigten darüber gehalten, wie machtergriffen seine Lordschaft doch war. Für ihn gab es kein Gut und Böse – es gab lediglich die Macht und diejenigen, die zu schwach dazu waren, diese zu ergreifen. Ich merkte, wie meine Gedanken kurz zu Bellatrix herüberschweiften – wenn ich noch eine ihrer obsessiven Reden hören musste, würde ich wahrscheinlich erstmals einen perfekten Cruciatus-Fluch zu Stande bekommen!
"Natürlich.", sagte ich ebenso kühl, wie er es zuvor getan hatte.
Meines Erachtens nach hatten sich die Jahre der Vorbereitung tatsächlich gelohnt. Lucius hatte mir die Grundlagen der Zauberkunst beigebracht. Natürlich hatten wir alles perfekt ausgearbeitet, damit ich in Hogwarts nicht zu schnell den Anschluss verlor. Zudem hatte mich Lucius in den dunklen Künsten belehrt, welche anschließend von Bellatrix perfektioniert wurden. Ich würde den mir zugeteilten Auftrag wie befohlen ausführen und den dunklen Lord an die Spitze der Macht bringen. Mit meiner Hilfe würde Lord Voldemort über die Welt regieren und sie von ihrer Beschmutzung befreien.
"Gutes Kind.", entgegnete er, während er seinen Finger zurückzog und meinen Kopf sinken ließ. "Nagini - schütze!"
Die Schlange des Lords hatte sich zuvor noch in einer der Ecken des Salons verkrochen. Doch auf Befehl ihres Herrn schlängelte sie sich über den schwarzen Marmorboden an dessen Seite. Kurz betrachtete Nagini mich mit ihren gelb-orangen Augen. Gleich darauf verzog sie sich unter meinen Sessel. Ich spürte, wie sich ihre harten Schuppen gegen meine Fußknöchel stemmten. Ganz wohl war mir dabei nicht unbedingt. Natürlich hatte ich zuvor schon Kontakt zu Nagini gehabt, doch nie hatte der dunkle Lord ihr befohlen, mich zu beschützen. Die oberschenkeldicke Schlange schmiegte sich dichter an meine Beine. Warum wollte der dunkle Lord, dass seine Schlange mich beschützte? Wer sollte mich angreifen? Fragend blickte ich den dunklen Lord an.
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Death Eaters Dark Magic {Draco Malfoy}
Fanfiction"Das Mädchen mit dem Strahlen in den Augen wird kommen. Der Dunkle und die verfallene Hoffnung werden kämpfen. Der Junge wird sie auf richtige Wege leiten. Dank ihm wird sie stehen, er wird liegen. Und doch kämpften sie zusammen für die Macht der Bü...