HALE
"Das wird niemals funktionieren.", sagte ich voller Entrüstung.
Wieder scheiterte ein Versuch meine Gedanken von Bellatrix zu verheimlichen. Wir saßen bereits seit einer gefühlten Ewigkeit in dem dunklen Raum und es funktionierte immer noch nicht. Die Okklumentik war schwerer zu erlernen, als ich gedacht hatte und langsam verlor ich wirklich die Geduld.
"Nochmal.", forderte Bella mit scharfem Unterton.
Ich blickte sie überrascht an und atmete dann hörbar aus. Anschließend setzte ich mich zurück auf den Stuhl, von dem ich mich zuvor erhoben hatte, um auf die Tür zuzugehen. Aber die stille Bitte war nicht bis zu meiner Lehrerin durchgedrungen, weswegen ich mich nun auf einen weiteren Angriff auf meine Erinnerungen freute. Normalerweise war ich daran gewöhnt, meinen Zauberstab in der Hand zu haben, während mir irgendetwas beigebracht wurde. Doch dieser Unterricht war ganz anders als jeder andere und ich musste zugeben, dass ich es mir besser vorgestellt hatte. Denn das Gefühl des Versagens machte sich immer mehr in mir breit und ich wollte mittlerweile einfach nur noch aufhören.
Ich schüttelte den Kopf und sagte dann: "Es wird sowieso nichts werden."
Bella lächelte wissend und schritt dann auf mich zu, während sie erneut ihren Zauberstab zückte.
"Warst du nicht diejenige, die mich darum gebeten hat, Okklumentik zu unterrichten?", fragte sie mit einem entrüsteten Seufzen.
Das war gewesen, bevor ich gewusst hatte, dass ein ganzes Buch nicht ausreichte, um mich darauf vorzubereiten und ich schließlich versagen würde. Aber vielleicht würde es bei diesem Mal funktionieren. Dann musste ich mir zwar eingestehen, dass es lange gebraucht hatte, doch nicht, dass es Draco besser gelungen war als mir.
"Dann nochmal.", entgegnete ich in den Wissen, dass es das letzte Mal sein würde.
Bellatrix richtete ihren Zauberstab auf mich und feuerte den stillen Zauberspruch ab, der dafür sorgte, dass sie meinen Gedanken folgen konnte. Die Prozedur wäre wahrscheinlich nicht mal allzu schlimm gewesen, wenn ich parallel nicht auch noch sehen würde, was meine Lehrerin sah. Doch ich musste auch zugestehen, dass mir während der Zeit in Hogwarts nichts passiert war, das ich unbedingt verheimlichen wollte. Vielleicht schämte ich mich für meine Konversationen mit Granger, die ich während diesen innerlich zerrissen hatte. Aber dafür waren meine Gespräche mit Draco kaum verräterisch und Blaise und ich waren uns auch nicht allzu nahe gekommen, was ich in Zukunft auch nicht zulassen würde. Mir war klar, dass es darum ging, meine Erinnerungen durch eine Mauer unzugänglich zu machen. Doch da ich im Inneren wusste, dass mir mein Hogwartsaufenthalt nicht viel bedeutete, war ohnehin abzusehen, dass ich an der Okklumentik gnadenlos scheitern würde.
Im folgenden Moment spürte ich, wie eine gewaltige Ladung von Energie auf mich zukam und in meinen Geist eindrang. Ich versuchte, mich auf die Mauer zu fokussieren, mit welcher ich meine Gedanken vor Bellatrix verheimlichen sollte. Ich musste innerlich etwas erschaffen, dass als defensive Waffe fungieren konnte. Doch je mehr ich mich darauf konzentrierte, desto mehr hatte ich auch das Gefühl, die Realität zu verlassen und einen anderen Ort zu betreten. Der Zauberspruch erreichte die erste Begebenheit, an die ich gedacht hatte, als es darum ging, herauszufinden, was mit überhaupt wichtiges passiert war: es war das erste Mal, als Draco und ich miteinander gesprochen hatten. Ich konnte erkennen, wie der Blondhaarige mich gegen die Wand drückte und dann den Ärmel meines Umgangs verschob, um einen Blick auf ein dunkles Mal werfen zu können.
Die Erinnerung verblasste und der Zauberspruch erreichte ein weiteres Fragment meines Gedächtnisses. Wieder war es ein Gespräch zwischen Draco und mir, doch dieses Mal war mir nicht unbedingt klar, wieso es so wichtig für mich sein sollte. Ich hatte selber fast vergessen, dass ich Draco im den Astronomieturm gefolgt war und über was wir geredet hatten, wusste ich beinahe auch nicht mehr, aber das Pansy dabei eine Rolle gespielt hatte, war mir nicht entgangen. Im selben Moment spürte ich, wie ich einen Teil der Mauer zu fassen bekam, der mit allerdings sofort von der Wucht der Magie entrissen wurde. Dies sorgte dafür, dass sich mein Geist endlich fixieren konnte: auf den Zauberspruch, der sich bereits dem nächsten Gedanken widmete. Und auf die Wut, welche dieser in mir entfachte. Mithilfe dieser Wut schaffte ich es in kürzester Zeit, die Mauer hochzureißen, was aber ebenfalls dafür sorgte, dass ein Licht entstand, welches so grell war, dass es mich für alles nebensächliche um mich herum blind machte. Ich versuchte Bellatrix aus meinem Gedächtnis zu verbannen, doch plötzlich wurde alles schwarz und ich konnte mir nicht erklären, wie es dazu gekommen war.
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Death Eaters Dark Magic {Draco Malfoy}
Fanfiction"Das Mädchen mit dem Strahlen in den Augen wird kommen. Der Dunkle und die verfallene Hoffnung werden kämpfen. Der Junge wird sie auf richtige Wege leiten. Dank ihm wird sie stehen, er wird liegen. Und doch kämpften sie zusammen für die Macht der Bü...