Before The Worst (One Direction & 5 Seconds Of Summer)

''Wir sollten das öfter tun.''

Der Abend mit Niall in Paris setzte sich in meinem Kopf ab wie ein aufdringlicher Parasit, der sich in meinem Hirn fest biss, so fest, dass es nahezu unmöglich war ihn einfach zu ignorieren.

Es war eine weitere Woche vergangen und inzwischen war der Mai eingebrochen und so waren wir von Frankreich nach Brüssel weitergereist. Trotzdem ertönte das Knallen des Feuerwerks noch immer in meinen Ohren, der frische Geruch seines Aftershaves saß noch immer in meiner Nase und seine sanften Berührungen ließen immer noch jede Faser meines Körper erschaudern.

Und diesmal hatten wir uns nicht mal ignoriert nach dem Vorfall, wie es sonst so unsere Art war. Nein, wir gingen völlig normal miteinander um, besser als je zuvor in den letzten Wochen. Das erste Mal seit Beginn der Tour, hatte ich irgendwie das seltsame Gefühl dazuzugehören. Ich wusste nicht woran es lag, doch zwischen mir und den anderen war in den letzten Tagen unerwartet Frieden eingekehrt, allerdings war ich nicht so ganz überzeugt, dass dieser lange anhalten würde.

,,Ich dachte du magst nur Frankreich nicht. Falls es dir aufgefallen ist, das hier ist nicht Frankreich.'', bemerkte Calum, der sich auf meinem Bett breit machte, mit kraus gezogener Stirn an die Decke starrte und nun die Arme vor der Brust verschränkte. Er, Luke und Ashton versuchten nun schon seit einer halben Stunde mich dazu zu bringen etwas angeblich ''unglaublich lustiges'' mit ihnen in Belgien zu unternehmen. Niall, Harry, Louis, Liam und Zayn hatten heute eins ihrer One Direction-Fotoshoots und so kam es, dass ich den Tag mit den Australiern allein verbrachte.

,,Es geht nicht um das Land, sondern um die Sprache und hier sprechen die Idioten auch Französisch. Wie ihr wisst, versuche ich diese Sprache so gut es geht zu meiden.'', widersprach ich und schüttelte erneut entschlossen mit dem Kopf. Mittlerweile wurde mir schon ganz schummrig vom vielem heftigen Kopfschütteln.

,,Das stimmt doch gar nicht.'', bemerkte Ashton, der neben Luke auf der Fensterbank meines Hotelzimmers hockte, und hob belehrend den Zeigefinger.

,,Belgien hat offiziell drei Amtssprachen. 60 Prozent, also die Mehrheit der Einwohner sprechen Niederländisch, 39 Prozent Französisch und der letzte Prozent vertritt die deutsche Sprache.''

Ich runzelte die Stirn und deutete auf das Handy in seiner Hand.

,,Das hast du doch eben gegoogelt, oder?''

Ertappt ließ er das Handy in seiner Hosentasche verschwinden.

,,Nein, gar nicht, das wusste ich.'', log er und reckte dabei sein Kinn mit gespielter Arroganz in die Luft. Luke und Calum lachten leise vor sich hin und ich schüttelte nur wieder den Kopf, diesmal grinsend und ebenfalls ein klein wenig belustigt.

,,Okay, also was habt ihr überhaupt vor? Ihr wisst schon, dass nicht mehr allzu viel Zeit ist bis wir los müssen, oder?'', erinnerte ich sie, doch die machten nur wegwerfende Handbewegungen und erzählten mir was davon, dass unsere Manager den Abfahrtstermin aufgrund von ''technischen Schwierigkeiten'' vom Mittag auf den frühen Abend gelegt hatten.

,,Wir wollen in den Zoo gehen!'', rief Calum begeistert, sprang auf und begann irgendein Tier zu imitieren, von dem ich keine Ahnung hatte, dass es überhaupt existierte, vielleicht lag das aber auch einfach an Calum's nicht so ganz vorhandenem Talent zur Imitation von Tieren.