''Vergiss' das einfach. Bitte!''

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Das zweite Konzert hatte begonnen. Ich hatte den ganzen Tag über kein Wort mehr mit den Jungs gewechselt. Weder mit Niall, Harry, Liam, Zayn und Louis noch mit Luke, Calum, Michael und Ashton. Im Grunde waren sie doch alle gleich.

Sie sprangen wie verrückt auf der Bühne umher und machten die albernsten Sachen mitten auf der Bühne. Sie waren lächerlich. Mit ihren kläglichen Versuchen kleine Tanzeinlagen in ihre Perfomances einzubauen, machten sie das ganze kein Stück besser. Sie wirkten eher wie hyperaktive Affen.

''I used to think that I was better alone, why did I ever wanna let you go? Under the moonlight as we stared in the sea, the words you whispered I will always believe.'', sang Louis lauthalt in sein Mikrofon und lief dabei nach vorne gebeugt auf der Bühne herum. Seine Stimme hatte etwas, das musste ich zugeben. Sie war fast süß. Er blieb trotzdem genau so ein Vollidiot wie die anderen auch.

''I want you to rock me, rock me, rock me, yeah.'', erklang der Refrain, dieses leicht zweideutigem Liedes. Nun musste auch ich mit einspringen. Ihre Songs zu singen, war irgendwie erniedrigend. Es war als müsste ich die Songs meiner Feinde fröhlich mitträllern. Es war unter meinem Niveau, definitiv.

Nach Rock me, kam dann endlich mal eines meiner Lieder.

''I can't fix you, you've gotte face these demons on your own and I can't save you.''

Dieses für mich viel zu emotionale Lied bedeutete mir auf unerklärliche Art und Weise etwas und das war verdammt nochmal nicht gut, denn ich war intelligend genug um zu wissen, dass Musik die Menschen verändert. Leider musste ich aber wahrhaben das Musik das einzige war, was seit ich ein kleines, naives Kind war mein Leben beeinflusst hatte. Selbst wenn es keine Person gab, auf die ich den Text meines Lieder bezog, war es als würde es meine Gefühle aussprechen. Kranke Scheiße, ich sollte aufhören soviel Unsinn zu denken.

Nach dem Konzert verzog ich mich recht schnell wieder in meinen Tourbus. Was ich gerade am wenigsten gebrauchen konnte war, zuzusehen wie verschwitzte Möchtegerne sich in die Arme fallen und sich gegenseitig einreden, sie hätten diesen Abend starke Arbeit geleistet.

Müde schlüpfte ich aus meinen schwarzen Vans, der hellen Hot Pants und schließlich auch dem rot-kariertem Hemd und dem schwarzen Shirt. Wenigstens meine Bühnenoutfits durfte ich mitentscheiden, obwohl Jack mir nicht erlauben wollte in Jogginghose aufzutreten. Er hielt das für ''unangemessen''. Naja, es wäre sowieso viel zu heiß gewesen. Ich schmelz ja schon im Februar mit Hot Pants bei Konzerten dahin vor Hitze.

Ich warf die Dinge unachtsam in den kleinen Schrank gegenüber von meinem Bett und zog mir ein großes, dunkles Schlafshirt über. Ich war schrecklich erschöpft, also nahm ich mir vor das Duschen auf morgen früh zu verschieben. Ich lag noch keine Minute in meinem Bett, da klopfte es schon wieder. Konnte man nicht einmal, wirklich nur ein einziges Mal seine verdammte Ruhe haben?! Stöhnend erhob ich mich wieder, öffnete ohne lange zu zögern die Tür und blickte in das nachdenkliche Gesicht von.. Zayn?

,,Was ist?'', fuhr ich ihn barsch an. Ich hatte keine Lust auf ihn, besonders nicht nach dem was heute Morgen passiert war. Er blieb still und kaute nur nervös auf seiner Unterlippe herum.

,,Bist du hier um dich zu entschuldigen?'', half ich ihm und sah ihn erwartungsvoll an. Er dachte kurz nach, schüttelte dann aber leicht den Kopf. Das reichte mir, um ihm ohne ein weiteres Wort die Türe vor der Nase zuzuschlagen.

Einige Sekunden später, wieder dieses nervtötende Klopfen. Ich riss erneut die Tür auf.

,,Zayn, was willst du verdammt nochmal?!''

,,Nun ja.. Ich..'', begann er zu stammeln und man sah ihm deutlich an, dass die Situation ihm unangenehm war.

,,Also, ich schlage eigentlich keine Frauen.'', brachte er schließlich heraus ohne mir in die Augen zu sehen.

Before The Worst (One Direction & 5 Seconds Of Summer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt