"Rate was ich will!"

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Die meisten Twitterfragen beinhalteten das übliche, unspektakuläre Zeug. Interessant wurde es, als die Fans Harry dazu aufforderten mit Louis einen Walzer zu tanzen. Ich konnte die hitzige Luft zwischen den beiden förmlich spüren, doch natürlich wäre es ein absolutes No-Go gewesen diese Aufgabe zu verweigern, denn das würde jede Menge neue, unnötige Gerüchte mit sich rufen und davon hatten wir wie immer mehr als genug um die Ohren.

Insgesamt zog sich das Konzert schrecklich in die Länge und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt es waren mindestens fünf Stunden, die wir da auf der Bühne stehen mussten, bedacht darauf genau das zu tun, was die Menschen im Publikum glücklich machen würde.

Nachdem wir es dann endlich hinter uns gebracht hatten, konnte ich es kaum erwarten aus dem scheußlichem, orangem, durchgeschwitzten Stofffetzen rauszukommen. Doch als ich mir das Teil dann endlich in der Umkleide beinahe vom Körper riss und mich kurz auf dem bequemen, grauem Sessel niederließ um einmal durchzuschnaufen, wurde plötzlich rücksichtslos die Türe aufgerissen. Hatte derjenige noch nie etwas von Anklopfen gehört? Ich hob den Kopf und sah mich hektisch suchend nach etwas um, was ich mir vor meinen nur mit BH bekleidetem Oberkörper halten konnte.

,,Es ist zum verrückt werden! Eine Scheiße ist das, eine verdammte Scheiße!!'', fluchte derjenige und ich musste nicht zur Tür sehen, um zu wissen, dass es Louis war, der gerade uneingeladen meine Umkleide gestürmt hatte.

,,Louis? Drehst du jetzt völlig durch?!'' Ich sah ihn nicht an. Ich war noch immer zu beschäftigt damit mein Oberteil zu finden.

,,Ja, ja, verdammt, tue ich!'', rief er aufgebracht und ließ die Tür hinter sich zuknallen.

,,Was willst du hier, Louis? Siehst du nicht, dass ich mich gerade umziehe?'' Verärgert ging ich in die Hocke um unter dem Sessel nach dem schwarzen Top zu sehen, dass ich angehabt hatte bevor ich vor dem Konzert gezwungen wurde ein schreckliches, modisches Verbrechen zu begehen.

,,Kannst aufhören zu suchen. Ashton hat es genommen, jetzt hör mir lieber zu!'', forderte er mich auf und kam ein paar Schritte auf mich zu.

Gereizt fuhr ich herum und verschränkte die Arme vor meinem Bauch, um diesen zu verdecken.

,,Ich weiß ja, dass ihr alle krankhaft wenig Probleme damit habt eure Körper der ganzen Welt völlig nackt zu präsentieren, aber ob du es glaubst oder nicht: es gibt immer noch Menschen, die ganz gerne ihre Privatsphäre haben, okay Louis? Also dreh' dich weg, mach' die Augen zu oder verlass' den Raum! Und wieso zur Hölle hat Ashton mein Top?!'', fuhr ich ihn an und spürte die Wut in mir wachsen.

,,War 'ne Wette, aber hey, jetzt hör' du mir mal zu! Es gibt was viel wichtigeres!'', versuchte er es nochmal.

,,Könnt ihr es bitte unterlassen Wetten abzuschließen bei denen ihr meine Klamotten stibitzt?!'', bat ich ihn gereizt und fuhr mir überfordert durch mein langes, zerwühltes Haar.

,,Jaja, kommt nicht mehr vor, aber jetzt lass' mich doch erzählen!'', warf Louis schon wieder ein. Louis war definitiv einer der ungeduldigsten Menschen, die ich kannte.

,,Ich werde nicht mit dir reden, bevor ich nicht etwas an hab und ich zieh bestimmt nicht wieder diesen karottenfarbenen Fetzen da an.'', ließ ich ihn wissen, deutete auf das orange Top, dass über der Stuhllehne hing und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

,,Du hast doch nichts zu verbergen, aber bitte.'' Er zuckte mit den Schultern und zog sich sein weißes Shirt aus. Er reichte es mir und nickte mir gespielt freundlich zu. Ich verdrehte die Augen, nahm es dann jedoch und schlüpfte in das viel zu große Shirt. Louis' nackten Oberkörper betrachten zu können, war immerhin eine bessere Option, als halbnackt vor ihm zu stehen.

Before The Worst (One Direction & 5 Seconds Of Summer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt