,,Profimasseur. Sie machten einen Termin?"

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Um vier Uhr nachmittags erreichten wir endlich das wundervolle, mir nur zu vertraute Dublin. Ich hatte zwar nie hier gelebt, allerdings waren meine Eltern nicht selten mit mir hierhergefahren um zu shoppen, Konzerte und Fußballspiele zu besuchen oder um ihre Freunde hier wiederzusehen. Ashton und meine kleinen Streitereien hatten sich schließlich gelegt und als das Flugzeug gerade zum Landen an Geschwindigkeit verlor, konnte ich sogar wieder über seine albernen Witze lachen. Das Flugzeug kam auf dem Boden zum Stehen und wir erhoben uns aus unseren Sitzen. 

,,Willst du die restlichen sauren Stangen mitnehmen?'', bot Ashton mir überraschend an, während er seinen schwarzen Rucksack hochhiefte und über seine Schulter warf. 

,,Gern.'', antwortete ich achselzuckend und ließ die Box in meiner Tasche verschwinden. Die würde ich mit auf mein Hotelzimmer nehmen und sie würde früher oder später Opfer einer meiner großartigen Mitternachtssnacks werden, wenn ich mal wieder wach im Bett liegen und kein Auge zubekommen würde. 

Ashton und ich folgten den anderen nach draußen und dort streckte ich mich erstmal ausgiebig. Ich war kein großer Fan vom langem Sitzen. Sei es im Auto, im Flugzeug oder auch nur irgendwo auf einem Stuhl, ich bekam nach spätestens einer Stunde unheimlichen Bewegungsdrang und fühlte mich irgendwie gefesselt. 

Ich spürte Ashtons beobachtenden Blick auf mir als ich unzufrieden meine verspannten Schultern abtastete. 

,,Wahrscheinlich liegst du falsch beim Schlafen oder du sitzt ungünstig. Es könnte aber auch durch Stress hervorgerufen werden.'', begann er mir zu erklären und hob dabei lehrend den Zeigefinger. 

,,Huh, was?'', murmelte ich und dehnte dabei meinen Nacken.

,,Deine Verspannungen.'', klärte er mich auf und deutete auf meine Schultern.

,,Doktor Irwin oder was?'', scherzte ich und verzog schmerzend das Gesicht. Noch ein Nachteil am Langen herumsitzen. Danach fühlte ich mich als hätte man mir Schwergewichte über die Schultern gehangen. 

,,Ich kenne da ganz gute Massagen gegen!'', prahlte er. Wir folgten unserer kleinen Truppe, die von einem sich über unser Tempo beschwerenden Paul angeführt und von einem uns scheuchenden Jack abgeschlossen wurde. 

,,Und du würdest mich auch massieren, mh?", lachte ich ungläubig als ich im zügigen Tempo neben ihm her stampfte.

,,Klar." Er zuckte mit den Schultern, als sei es das selbstverständlichste der Welt. Ich hoffte nur zu sehr dass man mir nicht ansah, dass ich mich ein kleines winziges bisschen geschmeichelt fühlte, wieso auch immer. Nur weil Ashton seine Süßigkeiten mit mir teilte und mir eine Massage anbot bedeutete das noch lange nicht das er kein nerviger Idiot mehr war.

,,Heute Abend, sagen wir um sechs?", schlug ich vor, da ich mir echt vorstellen konnte, dass so eine Massage meinem verspannten Oberkörper ganz gut tun würde, ganz egal wie professionel.

,,Hört sich fast an als würden wir ein Date ausmachen.",  kicherte Ashton übertrieben und wackelte mit den Augenbrauen.

,,Träum weiter, Irwin.", schmunzelte ich und tippte mir mit den Zeigefinger gegen die Stirn.

,,War'n Scherz. Aber ich werde da sein.", erklärte er noch und versuchte seinen Arm um meine Schulter zu legen, doch ich wich ihm geschickt aus und grinste spitzbübisch, woraufhin Ashton nur leise lachend den Kopf schüttelte.

Und wirklich, Ashton hielt sein Versprechen. Nachdem wir das Hotel erreicht und eingecheckt hatten, ich es mir gerade in Jogginghose und lockerem Top mit ein paar Kissen, Decken und einem Schokoriegel auf dem großem Bett in meinem Hotelzimmer, dass ich natürlich ganz für mich allein hatte, bequem gemacht hatte, klopfte jemand fest gegen die Tür. Allein an der aufdringlichen, hektischen Art wie die Person anklopfte wusste ich, es musste mein neuer Masseur sein.

Before The Worst (One Direction & 5 Seconds Of Summer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt