''Nichts wird etwas an dir und mir ändern.''

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Am nächsten Morgen kitzelten mir die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht und weckten mich schließlich aus meinem tiefen, ungewohnt friedlichem und ruhigen Schlaf.

Das erste was ich wahrnahm war der warme, gleichmäßige Atem einer anderen Person an meinem Scheitel. Das zweite war die Wärme, die meinen Körper umhüllte und mich in einen entspannten, wohligen Zustand versetzte. Langsam öffnete ich die Augen und hob den Kopf leicht an, um die Lage ausfindig zu machen.

Mein Kopf lag auf Niall's nackter Brust und seine Arme waren fest um meinen Körper geschlungen, als hätte er Angst ich würde ihm entrissen werden, würde er mich nicht vernünftig halten. Ich drehte meinen Kopf  ein Stück um ihm ins Gesicht zu sehen und stellte fest, dass er noch zu schlafen schien. Seine Augen waren, geschlossen, sein Mund ein kleines Stück geöffnet und seine zerzausten Haare ließen seinen Anblick so perfekt wirken, dass ich es nicht mal schaffte den Blick wieder von ihm abzuwenden.

Erinnerungen an letzte Nacht jagten durch meinen Kopf, durchlebte Szenen spielten sich erneut dort ab und zauberten ein kleines Lächeln auf mein Gesicht, das von meinen Lippen bis zu den noch müden Augen reichte.

Es war wunderschön. Er war wunderschön. Und er war so sanft und liebevoll gewesen, dass ich kaum Schmerz gespürt hatte.

Sanft strich ich mich dem Zeigefinger über seine rauen Lippen, zeichnete danach behutsam die Konturen seiner Wangenknochen nach und ließ die Hand schließlich auf seiner warmen, leicht geröteten Wange liegen. Er blinzelte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen als er mich entdeckte und er verstärkte die Umarmung um meinen Körper noch ein wenig, zog mich nah an sich und küsste sanft meinen Scheitel.

,,Guten Morgen, Baby.", begrüßte er mich mit sanfter trotz rauer Morgenstimme. Seine Stimme jagte eine leichte Gänsehaut über meine nackten Arme. Er bemerkte es und lächelte liebevoll.

,,Guten Morgen...'', flüsterte ich kaum hörbar, wandte meinen Blick nicht einmal von seinem vollkommenem Gesicht ab.

Wir blieben noch eine Weile so da liegen, sagten nichts, genossen stattdessen die Ruhe und das leise Zwitschern der Vögel, die es sich auf dem Baum gleich neben uns bequem gemacht hatten.

Ich hatte mir mein erstes Mal um ehrlich zu sein keineswegs so vorgestellt. Nicht unter freiem Himmel und schon gar nicht mit Blondie. Ich wusste nicht mal, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich wusste, dass das hier besser gewesen war. Besser als alles wozu meine Vorstellungskraft fähig gewesen wäre es sich auszumalen, um Welten besser.

Es war verrückt, beinahe angsteinflößend wie stark und wie berauschend meine Gefühle waren. Wie sie mich in einen nahezu schwerelosen Zustand versetzten, mir jegliche Sinne zu rauben schien. Nie zuvor hatte ich etwas empfunden, was dem hier gleich kam.

Als wir etwa 2 Stunden später nach einem ausgiebigen Frühstück in einem Café in der Stadt die Treppe hoch gingen, kam uns oben auf dem Flur vor unseren Hotelzimmern Ashton entgegen.

Ein Kloß, der gefühlt die Größe eines Basketballs hatte, bildete sich in meinem Hals und egal wie oft ich versuchte ihn herunterzuschlucken, das unangenehme, erdrückende Gefühl blieb und schien das Atmen um einiges zu erschweren. Ashton und ich hatten seit unserem letzten Gespräch kein Wort miteinander gewechselt und obwohl sowohl mir, als auch Ashton klar war, das Gefühle nichts waren, dass man an- und ausschalten konnte wie es einem gerade Recht kam und das verdammte Schicksal das einzige war, das man für die Situation verantwortlich machen konnte, plagten mich die Schuldgefühle gegenüber ihm.

Da ich seit unserer Konversation gestern eigentlich noch keine Zeit hatte, diese zu verarbeiten und darüber nachzudenken, was das ganze eigentlich bedeutete, realisierte ich in diesem Moment zum ersten Mal, was Ashton's Gefühle für mich eigentlich für unsere bisher zu unbeschwerte Freundschaft bedeuten könnten.

Before The Worst (One Direction & 5 Seconds Of Summer)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt