There's a dragon in my garden

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Tarus nickte zur Begrüßung mit dem Kopf in Stellans Richtung. Dieser schien wieder rosige Wangen zu bekommen und schaute viel besser aus als mit blasser Haut.
Rasch blickte ich zur Seite und knippste meinen Fahrradhelm auf.
,,Nein, du bist genau richtig gekommen." sagte ich und legte das kaputte Teil ebenfalls ins Gras.

Wie hatte Stellan den Weg zurückgelegt? Mit dem Fahrrad auf jeden Fall nicht. Der Junge erriet, was ich dachte.
,,Mein Vater hat mich gebracht. Keine Sorge, hab gesagt, dass wir an einem Projekt für die Ferien arbeiten."
Das war eine gute Ausrede, ich meinte aber zu sehen, wie das Lächeln von seinem Gesicht verschwand sobald ich wegsah. Abermals blickte ich auf die Schuppen, wo vorhin noch ein Schimmer zu erkennen war. Nun war dort nichts als Weiß, wow.

,,Ich wünschte meine Wunden würden genauso schnell heilen, vor allem nur durch Wasser."
,,Du brauchst auch etwas für deine." erinnerte Tarus mich und sah auf mein Knie. Stimmt, das hatte ich ganz vergessen. Stellan war nun bei uns angelangt und musterte meine Verletzungen genauso besorgt wie der Drache.
,,Ach ja, ich habe dir diese hier mitgebracht. Falls du keine hast."
Er hockte sich hin und griff in seinen Rucksack. Ein kleines Erste-Hilfe-Kit mit Verbänden und Pflastern darin kam zum Vorschein.

Vorsichtig rollte ich meine kaputte Jeans bis zum Knie hoch und entfernte den Schmutz um meine blutigen Schrammen

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Vorsichtig rollte ich meine kaputte Jeans bis zum Knie hoch und entfernte den Schmutz um meine blutigen Schrammen. Ich klebte das größte Pflaster, was Stellan dabei hatte auf die Stelle, während Tarus begann ausführlich zu erzählen.

,,Um deine Frage zu beantworten, wir sind nicht viele," begann der Drache. 
,,Die genaue Anzahl kennen wir nicht, deshalb können wir nur schätzen. Aber insgesamt gibt es um die 500 Drachen auf der Welt."

Mein Kopf schoss nach oben und ich starrte Tarus an.
500?! Mir wurde schwindelig.
Insgesamt gibt es 500 Drachen, die auf der Welt herumlaufen?!
Auch Stellan schien mehr als beeindruckt.
,,Aber wie seid ihr entstanden? Woher kommt ihr?" fragte ich neugierig.
Die großen Pupillen des Drachen blickten gen Himmel, als würde er sich nachdenklich an etwas Bestimmtes, was vor langer Zeit geschehen war, erinnern.

,,Wir waren mal mehr, meine Mutter sagte sie waren mal 1000. Zusammen lebten die Drachen an der Küste der nordischen Inseln, zu der Zeit wurden die Ersten erschaffen, um die göttlichen Schätze vor den Menschen zu verstecken. Ihre Erschaffung war vor über 500 Jahren, von unseren fünf Göttern.
Der Gott der eisigen Kälte, die Göttin der brennenden Hitze, der Gott der windigen Höhen, der Gott der geheimnisvollen Tiefe und die Göttin der tropischen Wärme.
So entstanden unsere fünf Arten: die Eisdrachen, Wüstendrachen, Himmelsdrachen, Meeresdrachen und Walddrachen. Für euch Menschen wird es sich sonderbar anhören, da ihr unzählige Götter habt, doch das tut ja nichts zur Sache."

Ein merkwürdiger Unterton schlich sich kurz in die Erzählung von Tarus, als er die letzten Sätze aussprach. Doch ich wollte das große, durchaus tödliche Wesen nicht belehren, zumindest jetzt noch nicht. Dennoch bekam ich eine Gänsehaut, denn es klang wie ein altes Märchen, was Tarus mit seiner Bassstimme beschrieb. Allerdings wirkte es gruselig dabei zuzuhören, während der kalte Wind durch unseren Garten brauste und es langsam dämmrig wurde. Auch Stellan schwieg und schien gebannt zu lauschen, seine Hände waren tief in den Taschen vergraben.

Und der Drache fuhr fort...

Und der Drache fuhr fort

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