Prolog

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Panisch tauchte ich tiefer ohne Rücksicht auf die Luft und Zeit, die ich dabei verlor. Mein schuppiger Freund lag auf einem Felsvorsprung. Tintenblaue Quaddeln und Tentakelüberreste bedeckten seine schneeweiße Flanke, er atmete nur noch schwach und war bewusstlos. Er hatte wohl starke Schmerzen, die Qualle, die ihn gestreift hatte, musste wohl besonders giftig gewesen sein. Zum Glück war ich den Fäden nochmal ausgewichen.
Verdammt, was sollte ich nur tun?!
Die Oberfläche war zu weit weg, die würde ich nicht mehr erreichen.
Rasch sah ich mich um. Hier musste doch irgendwo die Perle der Atmung sein, Tarus hatte sie gehabt. Da! Ein schwaches, weißes Leuchten schien durch das trübe Wasser rechts von mir. So schnell ich konnte kämpfte ich mich auf meine letzte Rettung zu, allerdings begann meine Lunge Luft zu fordern, lange würde ich es nicht mehr durchhalten.
Die Schläge durch das kalte Meer kosteten so viel Kraft, dass meine Lunge sich ein paar Meter von dem Licht entfernt, anfühlte, als würde sie gleich explodieren. Nur noch ein Meter und einen Stoß mit meinen Füßen und ich musste dem Drang nach Sauerstoff nachgeben. Mein Mund öffnete sich automatisch und Wasser strömte in meinen Mund und meine Lunge und betäubte meinen Körper.
Ich trieb noch ein paar Zentimeter weiter und schaffte es noch meine Hand auszustrecken, aber es war zu wenig. Meine Fingerspitzen waren so nahe und doch reichte es nicht. Zehn Zentimeter. Meine Augenlider begannen zu flattern und mein Bewusstsein zu schwanken. Das Letzte was ich sah bevor ich ohnmächtig wurde, war meine einzige Chance auf Luft, die fast greifbar vor mir im feinen Sand lag. Wie ironisch...

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