The many forms of a dragon

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,,Tarus? Das ist Tarus?," rief Bastiano erstaunt und wenig später begeistert:
,,Cool, wie hast du das gemacht?"
Doch der Drache in Menschenform beachtete meinen Bruder gar nicht und runzelte die Stirn.
,,Wie hast du mich erkannt? War meine Tarnung nicht ausgereift genug?"

,,Nein, deine Augen haben nur diese dunkelblaue Farbe, die habe ich noch nie bei einem anderen Menschen gesehen."
Er schien mit meiner Antwort nicht zufrieden zu sein, sein Kiefer spannte sich leicht an.
Wenn man genau hinsah, stimmten noch mehr Kleinigkeiten an seinem Aussehen nicht.

Seine großen Ohren glichen Stellans, besaßen aber noch einen leichten, grünen Farbton an den Ohrenpitzen. Zwei kleine Hörner versteckten sich noch zwischen seinem Haarschopf und .
Aber ansonsten konnte man ihn fast für einen durchschnittlichen Menschen halten, mit tiefem Stimmbruch versteht sich.

Diesmal fragte Stellan etwas und der Menschen-Tarus ging auf ihn ein.
,,Nein, es sieht prima aus.
Aber wieso machst du das?"
,,Es ist nützlich sich in mehrere Formen zu verwandeln, auch in die seines vermeintlich schlimmsten Feindes."

Da schien er Recht zu behalten, das konnte wirklich von Nutzen sein, wenn man so darüber nachdachte.
Jetzt sah ich aber beim Sprechen seine Zähne und sie waren gerade und weiß, jedoch ein wenig spitzer als bei uns.

,,Aber das tut kaum etwas zur Sache, es ist nur damit ich ohne aufzufallen durch die Stadt laufen kann."
Tarus blickte mich wieder an und beantworte meine vorhin gestellten Fragen.

,,Dieser Auftrag ist sehr wichtig, weil wir durch den Erhalt der heiligen Artefakte das Eis der Zerstreuung wieder einsammeln können. Vor fünfzig Jahren haben die Dtachenarten alles versucht, auch mit der Eisfackel, doch es hatte nichts genützt.
Shivas Narbe hat jedoch vor ein paar Monaten angefangen zu leuchten, derselbe Fall wie auf der vereisten Insel. Das Eis dort hat ebenfalls begonnen zu leuchten. Wir wissen jetzt, dass das Eisfeuer nicht für immer erstarrt, sondern nach fünfzig Jahren wieder sammelbar ist.
Allerdings haben wir keine Ahnung was mit den Eingefrorenen geschieht, wenn wir das Eisfeuer mit der Fackel sammeln. Wenn der Fall eintritt, dass sie leben, müssen wir auch damit rechnen, dass Pranke erwachen wird. Das würde wiederum bedeuten, dass er uns angreifen und wir gegen ihn kämpfen müssen."

Kämpfen?! Niemand hat was von kämpfen gesagt! Der Eingeweihte las anscheinend mein Gesicht, denn er sagte:
,,Macht euch darum keine Sorgen, wir erwarten nicht von euch, dass ihr gar in der Nähe seid, wenn wir kämpfen.
Es geht hauptsächlich darum, dass wir im taktischen Vorteil sind. Pranke besitzt zwei Artefakte, also nutzen wir die anderen drei, um ihn zu besiegen."

,,Wieso friert ihr diesen Drachen nicht einfach mit dem Eisfeuer ein oder hält ihn darin weiterhin gefangen?"
fragte Stellan.
Der Blick von Tarus sprach Bände.
,,Wir werden nie wieder dieses Feuer nutzen, wenn es die Folge mit sich bringt, dass es unser Zuhause und unsere Familie und Freunde einfriert.
Außerdem wissen wir auch nicht, ob wir das Eisfeuer mit der Fackel kontrolliert einsammeln können."

Nun hatte ich wieder eine Frage.
,,Und was können diese Schätze? Wie könnt ihr sie gegen Pranke einsetzen?"
,,Pranke kann die Schuppe der Verwandlung und den Sper der Beschwörung einsetzen. Das heißt, er kann sich mit der Schuppe in alles verwandeln was ihm im Kampf helfen kann. Und mit dem Sper kann man die Macht des Wetters nutzen, zum Beispiel Blitze, Regen und Wind."

,,Das ist eine sehr starke Waffe," warf mein Bruder ein und spielte mit den Schlaufen seines Kapuzenpullovers.
,,Ihr werdet nicht lange überleben, wenn er Gewitter und Tornados beschwören kann."

,,Genau. Wir hoffen, dass Pranke zu geschwächt nach dem Auftauen ist, um den Sper an sich zu nehmen.
Als Vorteil brauchen wir natürlich die Fackel und die Blüte der Verblendung.
Die Blüte kann seinen Träger bemächtigen die Gedanken anderer Lebewesen zu kontrollieren.
Und als letztes haben wir die Perle der Atmung, der eigentliche Sinn der Perle war uns bisher nicht bekannt.
Bei Erhalt der Artefakte prüften die ersten Drachen welche Macht sie in sich tragen. Das Einzige, was bei der Perle festgestellt wurde war, dass man mit ihr unter Wasser atmen kann und das konnten die Meeresdrachen ja bereits. Seit gestern Nacht wissen wir, dass die Götter durch ihr mit uns kommunizieren können, über Prophezeiungen."

Deshalb hatten die Walddrachen keine Ahnung gehabt wie sie gestern reagieren sollten. Sie hatten einfach nicht gewusst, dass überhaupt eine Vision aus dieser Kugel rausströmen konnte.
Da meldete sich Bastiano von der Seite.

,,Interessant. Kann ja sein, dass die Schätze eurer Götter noch mehr Fähigkeiten haben, als ihr wisst."

Tarus setzte sich auf das hölzerne Geländer des Pavillons und saß merkwürdig steif und angespannt da.
,,Korrekt. Wir werden sehen."

Stellan warf eine neue Frage in die Runde, doch ich guckte nur auf die runde Tischplatte.
,,Du hast ja von dieser Schuppe erzählt, kann die nicht genau dasselbe wie du? Und können dieses Schuppending was du kannst eigentlich noch andere Drachen?"

,,Es nennt sich Schuppenwandlung.
Ich bin ein Schuppenwandler, das heißt ich kann mich nur in bestimmte Formen verwandeln, die ich mir jeden Tag antrainiere. Nur innerlich beherrschte und konzentrierte Drachen sind in der Lage unter der Lehre eines Meisters diese Formen zu verinnerlichen und anzuwenden.
Ich habe meine Lehre vor meinem Status als Eingeweihter begonnen und beendet, mein Meister war ein guter und schneller Lehrer."

,,Wie lange dauert eine Lehre und was musstest du dafür tun?"

,,Es geht um mehr als ihr euch vorstellen könnt. Es geht um die Seele und den Geist, um Meditation und Konzentration. Meine Lehre hat zwanzig Jahre gedauert, damit war ich einer der Schnellsten. Es gab nur vier weitere Drachen, die die Kunst der Schuppenwandlung begreifen konnten, darunter mein Meister."

,,Wow, dann bist du sozusagen eine Seltenheit," stellte Bastiano fest und Tarus konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Anscheinend fühlte er sich geschmeichelt.

 Anscheinend fühlte er sich geschmeichelt

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