Kapitel 5 Flammen in der Dunkelheit

17 2 1
                                    

"Einen Tee bitte."

Der Verkäufer schüttete den nicht gerade warmen Tee in eine Tasse und reichte sie Huo. Der Feuerbändiger bezahlte, dann ging er unauffällig zu einer ruhigen Stelle nahe der Versammlung.

 Recht auffällig erhitzte er seinen Tee, nachdem er sich umgesehen hatte. Für die Umgebung sollte es so aussehen, als ob er darauf achtete, dass ihn keiner bemerkte, aber in Wahrheit stellte er nur sicher, dass es so war. Auffällig unauffälliges Verhalten funktionierte eben. Und so, wie die Späher reagierten, funktionierte es auch. Hab euch. Jetzt musste er nur noch warten. Er wusste, in der Öffentlichkeit war er sicher. Und natürlich auch am hellichten Tag. Sie wären auch sehr dumm, mich jetzt anzugreifen.

Über der Stadt zogen einige Luftschiffe der Polizei ihre Kreise. Die waren sicher auch schon auf die Equalisten aufmerksam geworden und achteten darauf. Sie können es sich nicht leisten, in der Öffentlichkeit einen Bändiger anzugreifen. Das würde sie als Terroristen brandmarken. Und bei bestem Wetter ist es auch nicht klug, einen Feuerbändiger anzugreifen. Er atmete tief durch und fühlte, wie die Sonne seine Kräfte verstärkte. Sie werden warten, bis es dunkel ist und dann eine Gelegenheit schaffen, bei der sie mich erwischen können. Natürlich würde er eine solche schaffen.

Auch wenn er noch keinen echten Kampf hatte, Huo war alles andere als unerfahren. Er hatte eine mehr als gute Ausbildung bekommen. Nicht nur als Feuerbändiger. Die Huang waren lange Zeit auch im Generalstab der Feuernation gewesen. Hundert Jahre Krieg hatten ihnen einiges Wissen vermittelt und das wurde weitergegeben. Kurz gesagt, Huo hatte von den besten gelernt.

Also wartete er. In der Dunkelheit würde er die Falle stellen. Er fühlte nach einem Gegenstand in seiner Tasche. Sie war da. Sehr gut. Huo hatte einen gewissen Stolz, was seine Identität als Feuerbändiger und Einwohner der Feuernation anging. Auch wenn Feuerlord Zuko kein Freund dieser Sache war, die Huang waren in solchen Dingen nun einmal konservativ.

Er zog sich in eine Seitengasse zurück und schlenderte etwas durch die Stadt. Er spürte, wie ein Equalist oder sonst ein Spion ihm unauffällig folgte. Ohne seine Bändigerkräfte hätte er auch Erfolg gehabt, aber Huo konnte die Konzentration und Anspannung seines heimlichen Schattens an der Temperaturverteilung über den Körper spüren. Dem Mann war heiß. Er schwitzte etwas. Gut, es war Sommer und recht warm, aber so warm auch nicht. Die meisten Menschen hier kamen mit der Temperatur wunderbar zurecht.

Mit der Dunkelheit begannen Huo's Kräfte, zu schwinden. Ebenso wie die Menschen auf den Straßen. Der Mond ging auf. Es wurde Zeit, in die Falle zu gehen. Der Feuerbändiger bewegte sich wieder in Richtung des Marktplatzes, wo er den Tee getrunken hatte.

Ruhig bleiben. Er hatte noch nie auf Leben und Tod gekämpft, aber genau das würde jetzt wohl passieren. Nur noch eine Ecke, dann würde er den Platz erreichen. Er spürte, wie sein Schatten zu seinen Freunden lief, die sich über den Platz verteilten. Sie werden wohl hinter den Ständen in Deckung gehen.

Er atmete durch. Wenn du fliehen willst, jetzt wäre der richtige Augenblick. Adrenalin schoss durch seine Adern. Er zitterte etwas. Huo hätte nicht damit gerechnet, Angst zu haben. Entschlossen ballte er die Faust. Ich bin Huo Huang. Ich bin Feuerbändigermeister. Das sind nur einfache Nichtbändiger. Sie können mir nichts anhaben.

Dennoch, Lai, der Gesandte des weißen Lotus - Huo hatte ihn irgendwann nach seinem Namen gefragt - hatte ihm erzählt, dass die Equalisten gefährlich waren und schon mehrere Bändiger erwischt hatten. Hoffentlich hat mein Uropa recht und sie sind keine Bedrohung für einen Meister.

Er griff in die Tasche seiner Kleidung und holte hervor, was dort war. Ich bin der Schrecken. Und das muss ich auch zeigen. Er wusste genau, warum es damals diese Masken gegeben hatte. Die alten Masken eines Feuerbändigers der Armee. Sie waren blanken Knochen zu ähnlich. Er setzte sie auf. Sein Atem wurde etwas gebremst.

Der Sohn des Feuers - eine Avatar- FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt