Kapitel 14 Nächtliche Jagd

9 1 0
                                    

Zwei Tage später hatte Lai beschlossen, dass sie loslegen würden. Es war finstere Nacht, als die Gruppe sich durch die Straßen der Stadt bewegte. Ein offener Kampf sollte nicht geschehen dürfen. Mehr als Selbstverteidigung war nicht drin.

Weijing hatte - genau wie Huo und Ben - vorgeschlagen, man könne es doch so aussehen lassen, aber Lai hatte es strikt verboten. Zong, der schweigsame Regierungsvertreter, hätte sie wohl verpetzt. Er war die rechtliche Sicherheit und daran hing viel. Nur, nachts zu patroullieren würde nichts bringen.

"Und wie sollen wir so die Equalisten finden?", fragte Huo. "Und wenn wir nicht einmal gegen sie kämpfen dürfen, wozu das alles? Wir sollten den Feind zerstören, sobald wir ihn aufstöbern."

Lai seufzte, dann sagte er: "Wir haben unsere Anweisungen. Da gibt es kein wenn und aber."

Huo antwortete darauf: "Ich muss mal austreten."

Unauffällig begab er sich in eine Seitengasse. Ako folgte ihm. Ganz nach Plan mengte Huo nun wirklich an seiner Hose rum. Es war keine einfache Ausrede gewesen.

"Wenn du glaubst, du könntest dich absetzen, täuschst du dich", meinte Ako und stellte sich neben ihn.

Huo schwieg, während es plätscherte.

Ako erklärte: "Lai ist an die Befehle gebunden. Es ist halt so. Wir können nicht nach Lust und Laune die Stadt auf den Kopf stellen, um die Equalisten zu finden."

"Warum laufen wir dann bei Nacht herum? Alles, was wir zu der Zeit finden, sind Überfälle."

"Und Verhalten, welches die Öffentlichkeit nicht mitbekommen soll."

"Ja, von den Triaden. Die Equalisten halten sich bedeckt. Es gäbe andere, bessere Wege."

"Das ist richtig", erwiderte Ako verschmitzt.

"Worüber machst du dich lustig?"

"Denk mal nach, Huo. Benutz mal dein Hirn, nicht nur dein Feuer."

"Hältst du mich für dumm?"

"Nein. Du denkst manche Sachen nur nicht ordentlich durch. Warum sind wohl Ben und ich hier? Warum laufen wir wohl die ganze Nacht fruchtlos durch die Gassen. Werden wir morgen nicht alle sehr müde sein?"

"Sag bloß." Dann dachte er nach. "Das ist Lai's Plan?" Es war mehr Frage als Aussage.

"Zumindestens gehe ich davon aus", meinte Ako. "Zong hält sich an die Regeln. Er ist der Vertreter des Rates und ebenso muss Lai sich daran halten. Deshalb unternehmen wir so etwas, dass es niemanden stört. Unsere eigentliche Mission wird wohl morgen früh beginnen, wenn Lai und Zong schlafen."

"Ja, todmüde." "Ich dachte, du kannst Kraft aus der Sonne ziehen?"

"Ja, und? Das hilft gegen körperliche Erschöpfung nur bedingt."

"Dann arbeitest du eben müde."

"Und diese Scharade hier ist nur dazu da, um den Rat zu verarschen?"

"Nein. Zufälligerweise werden wir wohl auch im Gebiet der Triaden suchen. Die Frage ist nur, was dabei rumkommt."

"Wohl ein Kampf gegen die."

"Schon möglich. Dafür kann Lai dann wirklich nichts."

"Außer, dass er uns absichtlich dahin führt."

"Deshalb machen wir es ja auch klüger. Es gibt Ecken in der Stadt, die offiziell nicht zu den Triaden gehören, wo es aber das ein oder andere Lager gibt."

"Und woher weißt du das?"

"Warum sind wohl Ben und ich hier? Nur weil einer ein schwacher Bändiger und der andere ein Nichtbändiger ist, solltest du uns nicht unterschätzen, mein Freund. Und jetzt komm. Selbst mit der Blase eines Himmelsbisons müsstest du langsam fertig sein."

Der Sohn des Feuers - eine Avatar- FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt