Kapitel 21 Ungehorsam

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Es wurde wieder dunkel. Tatsächlich brach Lai wieder auf, zusammen mit Zong, Weijing und Kana.

Huo hatte ein mehr als schlechtes Gefühl dabei. Die Hälfte des Teams blieb zurück. Er stand doch wieder am Geländer und sah auf das Wasser der Bucht, wo das Boot hinüber zu der Insel fuhr. Das Zwielicht erlaubte noch einige wenige Blicke, mehr nicht.

"Was wirst du nun tun?"

Huo fuhr zu Ako herum. Er senkte den Kopf. "Tut mir leid, dass du wegen meiner Handlungen nun suspendiert bist. Ich habe gehört, was mit dir passiert ist und wie wichtig dir dieser Kampf ist", entschuldigte er sich.

Der ehemalige Feuerbändiger hielt sofort entschieden dagegen: "Du entschuldigst dich für gar nichts, klar! Was geschehen ist, war mein freier Wille. Ich wusste, dass das geschehen konnte."

Er griff Huo bei den Schultern.

"Wenigstens kenn ich jetzt seinen Namen. Amon. Ich werde ihn nicht davonkommen lassen, egal was passiert! Das schwöre ich!"

"Was ist damals geschehen?", fragte der Feuerbändiger.

Ako antwortete hart: "Wir hörten von einem Mann, der meinte, die Geister hätten ihm eine unglaubliche Fähigkeit gegeben. Wir sind hin und wollten uns das ansehen, da wurden wir überrascht. Er hat uns nacheinander die Kräfte genommen."

"Wie?"

Ako griff Huo's Nacken und zwang ihn zu Boden. "Zuerst greift er dich dort. Er ist ein Chiblocker. Du kannst dich nicht mehr bewegen und nicht bändigen. Dann..." - er drückte ihm von hinten den Daumen auf die Stirn - "... macht er das. Auf einen Schlag sind deine Kräfte weg. Wenn er dich loslässt, hast du deinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Es ist dann vorbei."

"Wie fühlt es sich an? Der Moment, wenn es geschieht."

"Es ist, als würde etwas in deinem Kopf bewegt werden... Dann ist es auch schon vorbei. Ich habe keine Ahnung, wie er es macht."

"Du musst doch irgendwas wissen."

"Wenn es so wäre, dann würde ich selbst da draußen sein und versuchen, Amon zu schnappen. Aber ich weiß nichts. Ich habe keinen Anhaltspunkt."

"Deshalb bist du der Eingreiftruppe beigetreten."

"Ja. Ich habe gehofft, so etwas erreichen zu können, aber es ist vergebens. Sie sitzen so sehr in ihren Vorstellungen und Recht und Ordnung fest, dass sie nichts erreichen können. Aber du nicht. Du handelst, wie es dir beliebt."

"Wäre es so, dann wäre ich nicht hier", erwiderte Huo. "Auch ich muss mich an Regeln halten. Wenn ich zu aufsässig werde, dann wird meine ganze Familie als Bedrohung wahrgenommen werden. Ich bin ein Gefangener der Regeln, genau wie du."

"Und wenn ich dich decke?"

"Wie willst du das machen?"

"Am Ufer liegt ein Boot. Es wird von zwei Lotuswachen bewacht. Ich werde sie ausschalten. Sie werden mich sehen. Du wirst hinüberrudern, tun, was getan werden muss und vor Sonnenaufgang zurückkehren. Ich werde geschnappt werden, nachdem du wieder da bist."

"Ako, das ist Wahnsinn. Du..."

"Wenn es hilft, Amon aufzuhalten, dann ist es ein geringer Preis."

"Du opferst dein weiteres Leben..."

"Mein Leben ist bereits vorbei. Ich werfe nur ab, was noch an falschen Hoffnungen da ist. Ich werde nie wieder ein Bändiger sein. Jetzt geh. Du bist der stärkste von uns. Du kannst Amon schlagen, Huo!"

"Ako, nein!"

"Doch! Ich weiß, was ich tue. Das hier ist für die Zukunft der Bändiger, dafür, dass es niemandem mehr wie mir ergehen wird."

Huo schüttelte schwach den Kopf, aber Ako griff ihn am Arm und zog ihn mit hinunter zu den Kais. Tatsächlich lag dort ein Boot, bewacht von zwei Wachen des Lotus.

"Warte hier!", zischte er und ging zu ihnen.

"Kameraden", begrüßte er sie, dann schlug er den ersten überraschend nieder.

Huo sah fassungslos zu, wie Ako mit dem zweiten rang und ihn schließlich besiegte. Er schlug den ersten, der dabei war, wieder klar im Kopf zu werden, erneut bewusstlos und zerrte die Männer in einen Spalt zwischen den Felsen, dann kam er zu Huo.

"Los jetzt! Ich habe getan, was ich konnte. Mein Schicksal ist besiegelt. Jetzt geh! Du bist der Feuerbändiger, der Amon vernichten wird!"

Er schubste Huo in das Boot, da ertönte eine Stimme: "Was tut ihr da?"

Huo's Blick schoss zu Mika. Ako machte die Leinen des Bootes los und stieß es mit dem Fuß vom Kai ab. Dann trat er auf die Erdbändigerin zu.

"Ich tue, was nötig ist. Huo ist der jenige, der die Gefahr abwenden wird."

"Ihr brecht die Regeln. Es ist gegen Lai's Befehl", sagte sie.

"Das ist es. Aber ich tue es, ungeachtet der Konsequenzen für mich."

Sie ging an Ako vorbei und sah zu Huo hinüber, der im Boot stand, während es auf die Bucht hinaus trieb. Dann hob sie die Hand und winkte. Direkt danach drehte sie sich um und ging wieder die Treppe hoch.

Huo verstand nicht recht. Aber dafür ist keine Zeit. Es ist ohnehin zu spät. Er griff die Ruder und zog kräftig daran, um das Boot in Richtung der Stadt zu bekommen. Er durfte nicht einfach so entdeckt werden.

Der Sohn des Feuers - eine Avatar- FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt