Kapitel 12

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Kapitel 12

Gegenwart

Naoto saß noch im Büro. Es war mittlerweile dunkel draußen, aber seine Kollegin war noch nicht wieder im Präsidium aufgetaucht. Das war eine Tatsache, die ihn stark beunruhigte. Er hatte eine unerfahrene Kollegin mitten in ein Nest von Vipern geschickt. Ohne Sicherheitsnetz oder die Möglichkeit ihn zu kontaktierten. Sie hatten sie schließlich nicht verkabeln können, wenn sie ständig die Kleider wechseln musste.

„Entschuldigung Herr Kommissar. Ich war bis eben in der Agentur. Frau Toro ist sehr streng. Ich musste den ganzen Tag laufen üben, Posen einstudieren und so weiter. Aber ich konnte im Büro von Frau Toro eine Wanze anbringen und auch bei ihrer Empfangsdame.", berichtete sie angespannt. „Wenn sie keine weiteren Fragen haben, würde ich für heute gerne Feierabend machen."

„Ja gehen sie ruhig. Morgen früh erscheinen sie bei mir zur Nachbesprechung.", stimmte Naoto zu. Auch er wollte Feierabend machen und endlich Nachhause.

Seit seine Kollegin in dieser Modelagentur war, schien sein schlechtes Gefühl immer schlimmer zu werden.

Er fühlte sich auch immer wieder beobachtet. Doch trotz unauffälligem Umsehen bemerkte er nie irgendetwas auffälliges. Weder ein Auto, das ihn zu verfolgen schien noch Personen, die immer wieder in seiner Umgebung auftauchten.

Er würde dennoch aufmerksam bleiben und auf alles achten was ihm verdächtig vorkam.

„Tora, schön dich zu sehen .... Chhhhhh .... Knack chhhhhh."

„Was ist da los? Warum hören wir nichts mehr? Tora, wer ist Tora?", wollte Naoto am nächsten Vormittag verärgert wissen als die Übertragung mit einem Mal abbrach und nur noch unangenehme Geräusche aus dem Lautsprecher kamen.

„Vermutlich handelt es sich dabei um den Eigentümer der Modelagentur, Tora Takashi.", antwortete einer der IT Mitarbeiter, der ihnen half die Systeme zum laufen zu bringen und auch bei der Informationsbeschaffung half.

„So ein Mist! Warum haben wir kein Bildmaterial? Dieser Mann ist ein Gespenst. Weder in den Medien noch auf den Sozialen Netzwerken ist er aktiv.", grummelte Naoto verärgert.

„Ja ich melde mich dann bei dir. Bis bald.", kam mit einem Mal wieder Ton aus den Lautsprechern. Danach war nur noch das zufallen einer Tür zu hören.

„Warum war das Ding gestört?", wollte Naoto von dem IT Mitarbeiter wissen.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht hat irgendwas den Empfang gestört. Oder ihre Kollegin hat irgendwas nicht richtig gemacht. Ohne es selber zu sehen kann ich nichts dazu sagen."

„Sie haben Emmas Büro verwanzt. Smileys Störsender hat eindeutig angeschlagen.", informierte Tora die Anwesenden im Konferenzraum, in den er gerade geschlendert kam wobei er seine Sonnenbrille auf den Kopf zurück schob.

„Dafür bist du aber verdammt ruhig.", grinste Smiley und lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück um den heran schlendernden ansehen zu können.

„Hmmm. ... Ich habs geahnt. Die kleine Bullenratte wird von Emma gut auf trab gehalten. Ihr Handy war in Angrys Fingern. Das heißt, es ist jetzt ein nettes Mikrofon und Aufnahmegerat. Jedes Mal, wenn sie in der Agentur ist wird alles hochgeladen was aufgenommen wurde.", antwortete der entspannt. Für die restlichen Anwesenden war er etwas zu entspannt, sie kannten ihn so nicht.

„Du hast etwas geplant.", merkte der Blonde mit dem Drachentattoo am Hals an.

„Immer mein Lieber, immer.", kam nur zurück.

„Du weißt, dass ich es hasse, wenn du sowas machst? Ich bin für deine fucking Sicherheit zuständig, aber ständig verschwindest du wie ein verfickter Geist! Was bist du? Ein Geist oder ein Samurai?", braust ein langhaariger Schwarzhaariger auf und schlug mit der Faust auf den Tisch vor sich bevor er auf den Neuankömmling zeigte.

„Nenne mich doch einfach den Geistersamurai, wenn du damit glücklich bist!", antwortete der gelassen und ließ sich auf den Platz links neben dem Blonden mit dem Drachentattoo fallen.

„Ihr zwei, ihr benehmt euch wie Kinder! Wir hatten es doch geklärt, dass dich immer einer aus Bajis Elite begleitet.", seufzte der violettsilberhaarige neben dem Samurai. „Es ist nicht Hilfreich wenn ihr euch jetzt streitet. Viel wichtiger ist was du hier eigentlich planst?"

„Nun ein bisschen Spaß, ein bisschen Rache, ein bisschen Spiel und Spannung.", antwortete der Blauäugige.

„Fuck Alter hör auf die Kinderüberraschungswerbung zu zitieren.", wurde er da von der anderen Seite des Tisches angefahren.

„Es wird eine kleine Falle für einen kleinen Kommissar mit dem ich noch eine offene Rechnung habe. Der Kommissar, der uns in den letzten Monaten ständig in die Quere kommt. Er hat uns eine kleine Ratte in Mitsuyas Show gemogelt. Sie wird Mitsuyas neueste Kollektion tragen und vermutlich irgendwie ihren Boss auf die Show schmuggeln. Soweit wir bisher wissen, wollen sie Bilder von jedem hier in diesem Raum! Eine Tatsache, die wir alle nicht unbedingt für gut befinden."

„Jetzt verstehe ich die Anweisung auf der Show im Verborgenen zu bleiben.", murmelte der Schwarzblonde mit dem Tigertattoo am Hals und dem Schönheitsfleck unter dem linken Auge.

Am nächsten Morgen saßen Tora und Souya nebeneinander und hörten sich die gesammelten Aufnahmen an. Es waren Aufnahmen einer internen Besprechung zu Toman und den Plänen, die sie hatten. Wie er bereits gedacht hatte, wollten sie Fotos von den Gästen machen um gegeben Falls Mitglieder von Toman identifizieren zu können. Die beiden sahen sich an.

„Sie wollen unsere Führungsriege ausheben!", merkte Souya finster an und kupierte den Stick um ihn später mit in den Konferenzraum zu nehmen. Es waren immer ein paar Leute aus der Führungsriege im Haupfquartier. Zum Teil weil sie hier wohnten und zum Teil weil sie hier arbeiteten, So wie Souya selber und sein Zwilling.

„Rufst du bitte alle für heute Abend zusammen? Sie müssen das wissen.", bat der Blauäugige angespannt und ließ seine Halswirbel knacken.

„Wo willst du hin? Ärgere doch bitte Baji nicht so viel. Der platzt sonst irgendwann noch mal, oder geht auf dich los.", bat ihn Souya seufzend als sich der Blauhaarige zum gehen wandte.

„Ich geh nur ins Gym. Wie du sicher weißt hab ich bald einen Kampf.", antwortete er grinsend.

„Es ist lustig! Ich kann mich daran erinnern, dass du mal gesagt hast du würdest das nicht professionell machen.", lachte Souya vergnügt.

„Tja du weißt wer daran schuld ist. Ich bin dann mal weg und ja auf den Weg in Bajis Hoheitsbereich. Da kann er auf mich aufpassen so viel er will."

Souya schüttelte nur seufzend mit dem Kopf. Sein Bruder sah fragend zu ihm rüber, doch der blauhaarige Wuschelkopf winkte ab. Der Boss war halt wie er war. Normalerweise war er in ihren Unternehmungen immer das Gewissen, was auch immer ihm im Moment nicht passte war untypisch für ihn. Doch dafür hatten sie ja eine Doppelspitze. Mikey würde den Schwarzhaarigen schon aufhalten, wenn es zu brenzlig wurde.


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