XI

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Die Tage, die Colin in Kiel war wurden zu Wochen. Er ist im letzten Teil seines Studiums und schrieb die ganze Zeit jede Menge Klausuren. Nebenbei hatte er noch den Job im Café, damit er weiterhin genug Geld für die Miete verdiente. Und trotzdem fand er jeden Tag Zeit, um mit Noah zu telefonieren, schreiben oder skypen. Es waren seine einzigen Stunden des Tages, wo er rundum glücklich war, nichts anderes wollte, als die Zeit anzuhalten und wo er den ganzen Stress vergessen konnte. Wenn Noah mit ihm redete, fühlte er sich zu Hause in einer fremden Welt. 

Kiel blieb ihm weiterhin fremd, auch wenn er schon seit 2 Monaten wieder dort wohnte. Noah war nicht bei ihm und er war nur in dieser Stadt, weil seine Verpflichtungen dort waren. Er würde bald seine Kündigung einreichen und sein Studienabschluss in der Hand halten. Und dann direkt nach Hamburg zu Noah ziehen. 

Die beiden jungen Männer haben viel darüber geredet, über die Miete, Verträge und all dieses Zeug. Ansonsten erzählten sie von ihrem jeweiligen Tag oder einfach belanglose Dinge, die ihnen in den Sinn kamen. Sie machten Pläne, was sie machen wollten, sobald sie wieder beieinander waren. 

Jeden Tag freute sich Colin mehr auf das Leben mit Noah.


Es ist Donnerstagmorgen und schon wieder wachte Colin auf der Couch auf. Er schlief dort, weil es in der Wohnung kein Gästezimmer gab und Colin Noa Freiraum lassen wollte. Sie versuchten sich größtenteils aus dem Weg zu gehen, aber wenn sie aufeinander trafen-was oft passierte, schließlich wohtnen sie zusammen- dann verhielten sie sich wie Mitbewohner. Sie konnten halbwegs locker miteinander reden, kochten sogar ab und zu zusammen. Inzwischen kannten sich Noah und Noa sogar schon ein bisschen. 

Noa verstand, warum Colin ihn wollte. Er sah gut aus, verdammt gut. Aber er war nicht ihr Typ. Auch Noah war überrascht von Noa, positiv natürlich. Und er war ihr dankbar, dass sie versucht hatte, Colin aus seinem Loch zu ziehen. Wahrscheinlich würde er ihr dafür für immer dankbar sein. 

Colins Wecker hatte ihn geweckt, es war Zeit für seine erste Vorlesung. Er setzte sich auf, schaltete das Handy ab und schrieb eine kurze Guten-Morgen Nachricht an Noah. Das machten sie jeden Tag. 

Dann stand er auf und hörte aus dem Badezimmer die Dusche. Wahrscheinlich war Noa duschen. Also setzte er seinen Weg in die Küche fort und bereitete 2 Kaffee vor. Er ließ sich damit Zeit, Noa brauchte oft ziemlich lange zum Duschen, vorallem wenn sie Haare wusch. Also wartete Colin auf sie, nachdem er sich schnell umgezogen hatte. 

Sie brauchte noch fast 15 Minuten bis sie ich stumm zu Colin setzte. Sie hatte noch ein Handtuchturban um die Haare, war allerdings schon fertig angezogen. Sie würde erst später zur Uni gehen, weshalb sie noch genügend Zeit hatte, sich die Haare zu föhnen und zu stylen und sich zu schminken. 

Sie ließ sich Zeit für ein kleines Frühstück, Colin schüttete den Kaffee schnell in seinen Rachen, bevor er ins Bad verschwand und duschte. Er ließ das Wasser auf sich herabfließen und genoss die wärme auf seinem Körper. Dabei ließ er seine Gedanken ziehen und sofort landeten sie bei Noah. Colin konnte nicht anders als lächeln, wenn er an den blonden Mann dachte. In manchen Momenten hatte er immernoch nicht realisiert, dass er wirklich wieder mit ihm zusammen war. Das er ihm gehörte und er ihn endlich hatte. Er würde ihn wahrscheinlich nie wieder loslassen, nie wieder gehen lassen und er würde ne aufhören, für sie zu kämpfen. Er hatte einmal diesen Schmerz gespürt, Noah nicht bei sich zu haben und nicht wissen wie es ihm ging, das wollte und konnte er nicht nochmal überleben. 

Colin stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Dann betrachtete er sich im Spiegel. Er sah gesund aus, er hatte eine gesunde Hautfarbe und wache Augen. Vor ein paar Monaten war er noch blass und hatte starke Augenringe. Damit diese nicht auffielen hatte er heimlich Noas Concealer benutzt, um diese zu überschminken. 

i can't breath without youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt