Niall Pov
Wir flogen ehrlich gesagt nicht besonders lange. Mein Problem war nur, dass ich keinerlei Ahnung hatte wohin wir eigentlich gingen. Besonders lang kam mir der Weg ja nicht vor, nur sah ich nichts, da der unbekannte Dämon der mich festhielt mir durchgehend die Augen zuhielt. Was ich jedoch durchaus mitbekam, waren Zayns Rufe hinter uns, die mal näher, mal weiter weg zu hören waren und mir langsam aber sicher das Gefühl gaben, dass mit meinem Entführer nicht zu spaßen war.
Doch nach jener nicht besonders langen Zeit, kamen wir irgendwo an, denn der Dämon landete elegant auf gepolstertem Untergrund und zerrte mich ohne Worte und ohne seine Hand mit langen, spitzen Fingernägeln von meinem Gesicht zu nehmen weiter. Auch wenn ich ein schlechtes Gefühl dabei hatte, ich musste ihm vertrauen. Blind zu sein war keine meiner Lieblingstätigkeiten.
"Lass mich gehen. Bitte.", bat ich ihn leise, da ich ihn schon den halben Flugweg über angeschrien hatte und so langsam meine Stimme flöten ging. "Nein. Sieh es doch positiv, immerhin habe ich dich gerade vor Zayn gerettet. Wer weiß was er sich schon wieder für Folter für dich ausgedacht hat.", lachte der Mann neben mir mit einer dunklen Stimme und eine Tür öffnete und schloss sich.
"Er hätte mich nicht gefoltert.", entgegnete ich mutig. Zayn wollte mir nicht mehr wehtun. Gewiss nicht nachdem er zuvor so freundlich zu mir gewesen war. Ich fühlte mich weniger wie ein Sklave, seine Nähe begann mir langsam aber sicher zu gefallen. "Da täuschst du dich, mein Lieber. Zayn spielt jedem falsche Gefühle vor. Was denkst du warum er ohne seine Familie lebt?", sagte der Mann und ich wurde auf einen harten Stuhl gestoßen und er nahm seine Hand weg.
Unnötig, denn hier drinnen war es stockfinster.
Dennoch versuchte ich etwas zu erkennen. Irgendwas. Doch ich sah nichtmal den Dämon, dessen kühlen Atem ich auf meiner Haut spürte, während er mir die Hände und Flügel hinter dem Stuhl zusammenfesselte. Auch meine Beine band er an den Stuhlbeinen fest, sodass ich am Ende vollkommen wehrlos in der Dunkelheit saß.
"Zayn ist nicht so nett wie du denkst. Er sieht dich als nichts weiter als ein Spielzeug das man jederzeit ersetzen kann. Es gab schon unzählige vor dir. Und es wird noch unzählige nach dir geben.", drang die Stimme des Fremden durch die satte Dunkelheit vor mir. Anscheinend befand er sich am anderen Ende des Raumes.
"Oder siehst du ihn vielleicht hier irgendwo?", fragte er weiter und seine dumpfe Stimme klang als hätte er einen Helm aufgezogen, oder sich ein Goldfischglas über den Kopf gestülpt. Was gar nicht ging, da Dämonen Hörner hatten, aber egal.
"Er weiß doch gar nicht wo dieser Ort sich befindet.", protestierte ich und verteidigte dabei zu meiner eigenen Überraschung Zayn. "Nun, dann ist er noch dümmer als ich bisher angenommen hatte, denn seinen eigenen Palast sollte er dann schon noch finden können.", spottete der Dämon wieder und nun klang seine Stimme klarer.
"Heißt das wenn ich laut genug schreie, hört er mich?", forderte ich ihn wagemutig heraus, da stand er auch schon vor mir und band mir etwas aus Stoff um den Mund, sodass ich nun auch noch stumm war. "Versuch es ruhig, nur wird hier niemand deine Schreie hören.", raunte der Dämon mir ins Ohr und entfernte sich dann erneut von mir.
Ich verdrehte die Augen und kämpfte gegen den Knebel an, bis er zu meinem Hals hinabrutschte. Seltsam. Er hatte sich nicht viel Mühe gegeben mich zum schweigen zu bringen. Wahrscheinlich hörte mich hier wirklich niemand.
"Was willst du von mir?", verlangte ich zu erfahren und er lachte leise in der Dunkelheit. "Nichts was du mir nicht sowieso geben wirst.", antwortete er ohne mir dabei eigentlich die Frage zu beantworten und kam dabei wieder näher. Unauffällig versuchte ich meine Hände zu befreien, doch bei denen hatte er ganze Arbeit geliefert. Ich hatte keine Chance loszukommen.
"Versuch es lieber nicht. Am Ende fügst du dir damit mehr Schaden zu als ich es vorhabe.", warnte der Dämon mich finster und ich ließ es. Hatte eh keinen Zweck. "Eines musst du wissen. Alles was ich tue ist dich von Zayn zu befreien. Er wird schnell das Interesse an dir verlieren.", erklärte er weiter und ich hörte wie etwas metallisches über etwas anderes metallisches schliff. Wie wenn man zwei Gabeln aneinanderrieb.
"Ich mag Zayn.", sagte ich dazu nur und erneut lachte er ein abwertendes Lachen. "Du hast keine Ahnung wer er ist, oder?", fragte er mit einem warmen, fast zärtlichen Unterton in der Stimme. Doch ich war verwirrt. Zayn war doch Zayn, richtig? Was unterschied ihn denn so sehr von anderen?
"Wer ist er?", fragte ich deshalb vorsichtig und abermals lachte er leise. "Weißt du was ein Erzdämon ist, Kleiner?" "Nein.", sagte ich wahrheitsgemäß. Ich wusste was Erzengel waren. Aber Erzdämonen? Ein Dämon aus Erz? Okay, nein, nicht lustig.
"Wie Erzengel sind sie dem üblichen Volk überhaben. Sie sind stärker, älter, machtvoller. Von ihnen gibt es nur 13 in der gesamten Weltgeschichte und die sind allesamt direkt dem Herr unterstellt. Zayn ist einer von diesen 13.", informierte er mich und ich verstand nur halb. Bedeutete das dass Erzdämonen die zweit mächtigste Kraft in dieser Diktatur darstellten?
"Aber müssten sie dann nicht...", fing ich an und er sprach zu Ende. "Die Engel sein die damals mit Lucifer aus dem Himmel verbannt wurden? Ja. Ich sehe du hast verstanden." In meinem Kopf drehte es sich. Wie unglaublich machtvoll und alt musste Zayn denn sein? Er war damals dabei als der himmlischste aller Herrscher die Verräter aus dem Himmel verbannt hatte. Er war ein Gefallener.
"Du siehst mit ihm ist nicht zu spaßen. Warum also solle er sich deswegen ausgerechnet für Abschaum wie dich interessieren?", lachte der Mann wieder, doch ich war zu voll von Gedanken um ihm zuzuhören. Wenn Zayn einer dieser 13 war, dann kannte er Lucifer persönlich? Und war eine der führenden Mächte in der dunklen Unterwelt? Konnte das wahr sein dass ich ausgerechnet an jemanden wie ihn geraten war?
"Achtung, könnte kurz schmerzhaft werden. Aber du bist ja so versunken dass du das eh nicht bemerkst.", meinte der Fremde leichthin und wieder hörte ich nicht zu. Erst als etwas mit einem sirrenden Laut die Luft durchschnitt und mir mit einem sauberen Hieb die Flügel vom Körper abtrennte, erwachte ich.
Und ich schrie.
DU LIEST GERADE
Run if you dare-Ziall/Lilo/Larry
Fanfiction"Du gehörst jetzt mir. Warte im Bett auf mich." Als der Erzdämon Zayn einen Boten der Engel, Niall, gefangen nimmt, wendet sich Niall's Leben um 180 Grad. Er muss dazu herhalten jegliche Gelüste von Zayn zu befriedigen. Zayn selbst hält nichts davon...