4. You will never go away

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Niall Pov

Egal wie lange ich nachdachte, ich entdeckte den verschlüsselten Sinn hinter Zayns Worten nicht. Wollte er mich warnen? Mir drohen? Mir klar machen dass es hier nicht so friedlich wie im Himmelsreich war?

Der Schwarzhaarige hatte seinen Kopf gesenkt und aß langsam seine Nudeln mit Thunfischsoße. Eigenartiges Mahl für jemanden wie ihn, ich dachte zuerst er äße blutiges Fleisch.

Der flügellose Junge für den ich sowohl Ehrfurcht als auch Mitleid empfand, saß direkt neben mir und auch wenn er verstümmelt und gebrochen war, strahlte er etwas friedliches, beruhigendes aus. Ob er wohl noch Familie hatte? Welchen Stand er im Volk wohl hatte?

Würde es Zayn oder Louis stören wenn ich sprechen würde? Zwar saßen wir alle augenscheinlich ruhig und angenehmer Laune bei Tisch, jedoch konnte ich mir lebhaft vorstellen wie Zayn die Kontrolle verlor und jemandem wehtat. Naja, Risiken sind zum eingehen da.

"Louis? Darf ich dir eine Frage stellen?", fragte ich schüchtern und achtete ängstlich auf Zayn Reaktion. Wieder Erwarten blieb dieser ruhig und aß locker weiter. "Natürlich.", lächelte der von mir Angesprochene und nahm einen Schluck aus dem Weingkas vor ihm.

"Welchen Stand gehörtest du im Himmelsreich an? Warst du adelig?" Meine eigene Familie bestand nur aus normalen Bewohnern. Leute mit normaler Arbeit die einige Freunde in der Nachbarschaft hatten, es aber auch nicht benötigten sich mit viel Ansehen zu brüsten.

"Ich war der Prinz. Vor zehn Jahren.", erinnerte Louis sich und brachte damit Zayn dazu seine Mundwinkel minimal zu heben. Ein Prinz? Oh, tatsächlich hatte ich von einem Prinzen gehört und das mit den zehn Jahren kam auch hin, in dieser Zeit etwa war er verschollen.

"Wow. Das ist... muss ich 'Eure Majestät' zu dir sagen?", staunte ich baff. Noch nie zuvor war ich einem Monarchen derartig nahe gewesen. Auch wenn meine Frage Louis möglicherweise verletzt haben könnte, lächelte er nur mit weißen, geraden Zähnen.

"Nein, das wäre seltsam. Das solltest du eher zu Zayn sagen, er ist ab jetzt dein Herrscher.", meinte Louis ruhig und verwirrte mich dabei. Mir war durch bewusst, dass wir Engel waren und daher nicht zum Kampf geschaffen. Aber Louis unterwarf sich einfach diesen Kreaturen von denen ich immernoch nicht wusste, was genau sie waren.

"Dämonen." Das einzige Wort ausgesprochen von einer dunklen Stimme ließ mich aufsehen. Zayn saß mir still gegenüber und zwinkerte mir auf meinen Blick hin verschwörerisch zu. Stimmt, er saß ja nur da und belauschte unsere Gedanken.

"Für Louis' Handeln und Denken gibt es sehr logische und einfache Gründe. Er tut das Richtige, auch wenn dir das jetzt noch nicht so erscheint." Zayn widmete sich wieder seinem Essen zu.

"Aber er muss doch fliehen wollen! Seine Familie ist nicht hier, sein Lebensraum ist ein anderer!", rief ich aus und spürte eine von Louis' Händen beruhigend an meinem Arm. "Bei dir ist es genau dasselbe.", flüsterte er und mied meinen Blick.

"Wie meinst du das?", wollte ich verwirrt wissen und versuchte seinem Murmeln besser zuzuhören. Meine Flügel streiften dabei versehentlich seinen Rücken und Louis zucckte stark zusammen.

"Du wirst niemals weggehen, Niall.", übersetzte Zayn ohne Umstände Louis' Gebrabbel. Was?!

Louis Pov

Armer, kleiner, naiver Niall. Hatte er wirklich gedacht, dass er jemals hier wegkommen würde? Ich bemitleidete ihn ja schon sehr, aber er musste sich einfach damit abfinden. Während der blonde Engel und Zayn sich ein Blickduell lieferten, stand ich schonmal lautlos auf.

Gwen lehnte in der Küche an der Wand und atmete schwer, als ich hereinkam. Ihre Augen waren schmerzverzerrt zusammengekniffen und ihr Atem verließ stoßweise ihren Mund. Nein. Hatte Zayn ihr etwa schon wieder wehgetan?!

Beunruhigt ließ ich meinen Teller fallen, der auf dem Boden zu hunderten kleinen Scherben zersprang und stürzte zu ihr. Gwens rehbraune Augen musterten mich schmerzvoll, als ich ihr half sich auf den Boden zu setzten. Ihre Beine zitterten und brachen beinahe unter er weg, doch mit meiner Hilfe saß sie schon bald sicher am Boden.

Ihre Arme hatte sie um ihren Bauch geschlungen, die Finger waren an ihren Seiten in ihre Kleidung gebohrt. Immer wieder zischte sie schmerzerfüllt durch die Zähne und biss sich dann wieder auf die Lippe, wo schon ein leichter Blutfaden aus ihrem Mundwinkel herunterrann.

Hilflos kniete ich neben ihr, einen Arm um ihre zuckenden Schultern, mit der anderen Hand strich ich ihr die langen, seidigen, schwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Was ist los? Sprich mit mir!", bat ich sie. Ich würde ihr so gerne helfen, aber sie sprach nicht.

"Ich...ahhh!!!", schrie sie, Tränen strömten über ihre Wangen. "ZAYN!", brüllte ich außerstande ihr irgendwie zu helfen. "VERDAMMT NOCHMAL KOMM HER!" Schon im nächsten Augenblick stürmte er in die Küche und zertrat dabei die Scherben des Porzellantellers.

Seine wütenden Augen bohrten sich verärgert in meine, doch dann erkannte er mich und die Situation und riss mich etwas unsanft von Gwen weg. Deren Augen verdrehten sich beängstigend bis ich nurnoch das weiße sah und sie kippte direkt in die Arme ihres Zwillingsbruders.

Der legte vorsichtig die Arme um ihre schmale Figur und hob sie hoch. Ohne mich anzusehen rauschte er aus dem Raum und verschwand lautlos die Treppe hinauf.

Erschüttert von dem Erlebnis eben, ließ ich mich verwirrt auf den Boden zurückfallen und lehnte meinen Kopf an der Wand an. Was hatte Zayn nur wieder angestellt?

*********

Sorry wenns kurz ist, aber hier konnte ich gut aufhören :D

Und was ist mit Gwen? Warum behandelt Zayn Louis so anders und was macht Niall? Kommentiert mal ein bisschen, würde mich freuen <3

Danke und bis bald :*

Susi xx

Run if you dare-Ziall/Lilo/LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt