MB6

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Wir verließen die drückende Atmosphäre der Turnhalle. Ich war überaus froh, dass er mich herausgeholt hatte. Aber auch gleichzeitig froh, dass er mich erst da hereingebracht hat. In dem Moment der Auseinandersetzung vergaß ich nämlich alles, da ich von Wut gelenkt wurde. Ich würde sagen, dass ein Teil meiner Angst gelöst wurde.

Als wir endlich draußen waren, schlenderten wir gemütlich die Straße entlang. Ich konnte die Sorgen und den Druck des Alltags endlich hinter mir lassen.

Melo hat eine einzigartige Persönlichkeit, das weiß ich jetzt. Es war wie auf einer Überraschungs-Achterbahn mit ihm, als er sich schon wieder etwas einfallen ließ, was wir als Nächstes tun könnten.

"Ich hab eine Idee!", rief er mir fröhlich zu und zeigte auf ein schrullig aussehendes Geschäft, das wir gerade passierten. "Lass uns einfach ein wenig Scheiße bauen."

Mein Interesse wurde geweckt, und voller Neugier folgte ich ihm in dieses mysteriöse Geschäft. Der Duft von bunten Farben und das leise Kichern von Menschen erfüllten die Luft. Es war ein Kostüm- und Maskenladen! Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich die endlosen Reihen von Verkleidungen und Accessoires sah. Von Clownperücken bis hin zu verrückten Tiermasken. Alles, was das Herz begehrte. Es fühlte sich an, als wären wir in eine andere Welt eingetaucht, eine Welt voller Freude und Unbeschwertheit. Der perfekte Ort, um Spaß zu haben.

"Was krieg ich von dir, wenn ich das morgen zur Schule anzieh?", rief Lamelo begeistert und hob eine riesige aufblasbare Bananen-Kostüm hoch. "Du weißt schon, dass es eine Kleiderordnung in der Schule gibt", Ein herzliches Lachen entkam meinen Lippen. „Egal", zuckte er lässig mit den Schultern, während ich nur mit dem Kopf schütteln musste.

„Also, was krieg ich?", wiederholte er seine Frage. Er meinte es wohl ernst. „Du kannst es dir aussuchen. Aber nur, wenn ich mitmachen darf", ja genau, ich wollte mich ebenfalls verkleiden und damit in die Schule stolzieren. „Du willst dich auch verkleiden? Warum?", „Einfach so", er grinste breit und voller Energie. „Du bist wirklich verrückt, Ary. Na dann lass es uns durchziehen", er klatschte spielerisch in die Hände.

„Wir werden den Leuten heute den Tag versüßen", grinste ich. „Meinen hast du schon", flüsterte er, sodass ich es nicht wirklich verstehen konnte. Weshalb ich nachfragte. „Was hast du gesagt?", Melo stritt es ab. „Ach, nichts Wichtiges", schnell drehte er seinen Kopf zur Seite und tat so, als ob er interessiert sein Kostüm untersuchte.

„Ich brauch auch was Außergewöhnliches", sagte ich und deutete auf die Reihen mit den farbenfrohen Kostümen hin.

Wir stöberten weiter, und als mir zwei Masken ins Blickfeld stießen. „Superhelden Masken!", schrie ich energisch. „Na dann werden wir die Superhelden von Chino Hills High", rieb er sich die Hände aneinander.

Ich nahm eine der beiden Masken und gab sie Melo. „Ich werde sie mit meinem Bananenkostüm anziehen", „Eine Superbanane", runzelte ich lachend die Stirn.

Schließlich nahm ich mir ein einfaches Clownskostüm, zog aber dazu noch die Superheldenmaske und den Umhang an.

Melo und ich standen uns gegenüber, beide in unseren absurden Kostümen, und brachen in schallendes Gelächter aus. „Du siehst echt Scheiße aus", krümmte er sich vor Lachen. „Gleichfalls", verschrenkte ich die Arme.

„Bist du bereit, Ary? Für unsere epische Mission", ich nickte stark. "Natürlich bin ich das, mein heldenhafter Begleiter", antwortete ich enthusiastisch.

Wir bezahlten die Kostüme und verließen den Laden.

Wir rannten lachend durch die Straßen. Die Passanten schauten uns verwundert an, aber das kümmerte uns nicht im Geringsten. Wir waren viel zu sehr damit beschäftigt, uns gegenseitig zu necken.

So machten wir uns wieder auf den Weg zur Schule in unseren Kostümen als Super-Banane und Super-Clown.

Die Sorge, dass ich gerade Schwänzen würde, kam mir erst gar nicht. Ich hatte zu viel Spaß mit Melo. Es ist heute sowieso erst mein erster Schultag. Ich hatte noch gar keinen Unterricht. Also zählt es nicht wirklich als Schwänzen.

Mich wunderte eher, warum ich mit Melo so viel Spaß hatte. Ich kannte ihn erst seit einem Tag. Es ist aber als würden wir uns schon Jahre kennen.

 Es ist aber als würden wir uns schon Jahre kennen

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