MB14

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„Melo und ich tanzten, als wir plötzlich Gebrüll von mehreren der Jungs hörten. Sie waren nicht vom Team. Wahrscheinlich nicht mal von unserer Schule. Die sahen aus wie mindestens 20.

Auf einmal ertönten zwei Schüsse.

Mein Herz

Mein Körper

Meine Atmung

Alles blieb still. Ich konnte nichts mehr.

Im Haus tobte das komplette Chaos, und ich stand nur da. Mit den Erinnerungen von früher.

[Mama, Kai! Nein!]

Meine Beine gaben den Geist auf, und ich fiel zu Boden. „Kaiya, Kaiya!", ich hörte eine verschwommene Stimme meinen Namen rufen.

Ehe ich mich versah, schlossen sich meine Augen, und ich legte meine Hände auf die Ohren. „Bitte, lieber Gott, beende das hier", betete ich leise vor mich hin.

Eine Person legte einen Arm um mich. Das Einzige, was ich noch sah, bevor ich bewusstlos wurde, waren braune Augen und blonde Locken.

Melo POV:

Sie sah mir tief in die Augen, bevor sie bewusstlos wurde. Ich nahm sie auf beide meiner Arme und trug sie nach oben, während Gelo und Eli sich um das Chaos im Haus kümmerten.

Ich setzte sie auf mein Bett, in mein Zimmer. Was war nur mit ihr los? Sie hatte eindeutig eine Panikattacke. Wie sie da auf dem Boden lag, tat mir wirklich leid.

Ich wartete paar Minuten, bis ihre Augen leicht anfingen zu zucken. „Du bist wach."

Ary POV:

Ich öffnete langsam meine Augen, eine Träne rollte über mein Gesicht. „Shhhhh, alles wird wieder gut", beruhigte mich eine Stimme und nahm mich fest in den Arm.

Ich legte mich in die Umarmung rein und genoss die Wärme. Als mein Gehirn aber wieder funktionsfähig war, sah ich über den Rücken meines Helfers. „Wo bin ich?", flüsterte ich.

„In meinem Zimmer", die Stimme ertönte und ich erschrak mich, weil sie lauter als zuvor war.

„Fuck", ich nahm den nächstliegenden Gegenstand und warf den Unbekannten ab. „Aua", ich kannte diese hohe Stimme.

„Melo? Was machst du hier?", fragte ich ihn, während er sein Gesicht vor Schmerzen festhielt.

„Zufälligerweise bist du in meinem Zimmer." Das ist also sein Zimmer? Dann machen auch die vielen Klamotten und Basketballposter an den Wänden Sinn.

„Was mache ich in deinem Zimmer?", fragte ich fassungslos. Ich hatte meine Klamotten an, also haben wir nicht miteinander geschlafen. Getrunken habe ich auch nichts.

„Du hattest, als wir getanzt haben, eine Panikattacke." Plötzlich kamen mir wieder die Erinnerungen.

„Die Schüsse..."

„Ja genau. Einer der Wichser hatte zwei Kugeln abgefeuert, weil er so besoffen war. Warum hattest du aber eine Panikattacke? Es ist doch nichts Neues, Schüsse in LA zu hören. Also warum die Panik?", er stellte mich zur Frage.

Ich überlegte zweimal. Es gibt keinen Grund, es ihm nicht zu sagen. Ich atmete tief durch und überlegte, wie ich am besten die Worte zusammenreimen sollte.

„Das letzte Mal, als ich einen Schuss gehört habe, war bei meinem letzten Basketballspiel. Vor Vier Monaten", er sah mich erstaunt bei den Worten 'Vier Monaten' an. „So lange ist es schon her? Die Saison ist doch mitten im Gange", ich seufzte.

„Ich spiele kein Basketball mehr. Weil vor Vier Monaten, bei meinem letzten Spiel, meine Mutter und mein kleiner Bruder erschossen wurden. Von einem Amokläufer." Ich hielt meine Tränen zurück. Mein Schmerz ist weg, die Erinnerungen aber nicht.

„Das tut mir leid, Ary. Das ist wirklich...", er senkte den Kopf.

Er fand keine richtigen Worte, verständlich. Ich wüsste auch nicht, wie ich reagieren sollte.

„Warum spielst du aber kein Basketball mehr? Wenn einem meiner Brüder und meiner Mutter so etwas passieren würden. Dann hätte ich die Schmerzen mit Basketball weggespielt. Es wäre meine Heilung. Mein Ort der Geborgenheit. Du flüchtest aber. Ich versteh es nicht. Du bist gut. Ich spür das", er spürt das. Das ich nicht lüge. Ich hatte bei unserem 1-gegen-1 noch nicht einmal den Ball berührt.

„Hätte ich Basketball nie angefangen. Wären die Beiden nie zu meinem Spiel gekommen. Und wären nicht an Ort und Stelle gewesen. Sie wären noch am Leben. Sie wären noch hier, bei mir. Aber nein! Ich musste diesen orangefarbenen Ball wie ein kleines Kind hinterherlaufen. Und verdammte Scheiße. Diese Sportart zieht mich immer wieder an. Ich kann meine Finger einfach nicht vom Basketball lassen. Nicht einen einzigen Tag! Obwohl er mir alles genommen hat", ich atmete tief ein. Ich habe viel geredet und vergessen, Sauerstoff zu atmen.

Melo stand auf und kreuzte die Arme. „Ich kann dir deine Mutter und deinen Bruder nicht zurückgeben. Dafür aber den Basketball. Ich meine, ich bin Lamelo Ball. Wenn nicht ich, wer dann?" Er setzte sich an die Bettkante.

„Aber nur, wenn du willst." Will ich? Ja, nein, vielleicht. Ich liebe Basketball. Mit ganzem Herzen.

Ich nickte stumm. Hoffentlich bereue ich meine Entscheidung nicht. „Na dann. Freut mich, dich kennenzulernen, Ary. Ich bin dein neuer Basketballcoach." Ich lachte auf. „Ich brauch keinen Coach. Wenn ich will, schlag ich dich in einem 1-gegen-1." „Ach ja? Na dann zeig es mir nächstes Mal. Jetzt brauchst du aber erstmal Ruhe. Ich sag deinem Vater Bescheid", ich legte meine Hand auf seine und hielt ihn davon ab, sein Handy rauszuholen. „Nein! Bitte nicht. Ich will ihm keine Kopfschmerzen machen. Er hat es schon schwer genug. Der Verlust macht ihn mehr zu schaffen als mir", er nickte verständlich und schob sein Handy wieder in seine Hosentasche.

„Dann leg dich wenigstens hier schlafen." Ich hatte keine Angst, dass Melo mir etwas antun würde, weshalb ich mich zur Seite drehte und ein „Okay", von mir gab.

„Schlaf gut", flüsterte er, ehe ich vom Stress schnell einschlief.

„Schlaf gut", flüsterte er, ehe ich vom Stress schnell einschlief

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