Mi. 21.06.2023

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„Schon nervös?" scherzt Fiona beim Mittagessen.
Anette stochert auf ihrem Teller herum und meint: „Ja, langsam schon. Heute Morgen war ich noch voll motiviert, mittlerweile denke ich aber über alles Mögliche nach. Vielleicht sollte ich es absagen? Ich will die Illusion nicht zerstören, die ich über ihn habe."
„Ach Anette, welche Gedanken gehen dir denn durch den Kopf?" hakt Fiona nach.
„Naja, dass er mir doch nicht gefällt? Das wir uns nicht verstehen? Ich blamier mich durch irgendwas, kennst mich ja,.. und dann bin ich in seinen Augen nicht mehr attraktiv." stammelt Anette dahin und wird von ihrer Freundin unterbrochen.
„Jetzt mal halblang. Du siehst heute wieder umwerfend aus! Außerdem macht dich deine tollpatschige Art echt sympathisch und lass dich nicht von deinen Gedanken übernehmen, hör auf dein Herz und mach dir heute einen schönen Abend!"
Anette nickt: „Ja, hast eh Recht. Ich freu mich ja eigentlich eh schon tierisch auf das Treffen!"
Sie kann wieder lächeln, danach geht es zurück ins Büro.
Bevor sich Anette in den Feierabend vertschüsst, gibt ihr Fiona noch ein paar motivierende Worte mit und schon sitzt sie vorfreudig grinsend im Bus.
Zuhause hüpft sie flink unter die Dusche, macht sich die Haare und schlüpft in eine lockere, elegante Bluse.
Passend dazu zieht sie eine lockere Stoffhose an und trägt dezent Make-Up auf.
„Lieber weniger, ich will ja nicht aussehen wie ein Clown." scherzt sie ihrem Spiegelbild entgegen und spitzt die Lippen zu einem Kussmund.
„Gut siehst du aus, und jetzt ab zu Ben!" freut sie sich.
Sie steht vor dem Restaurant und blickt auf ihr Handy.
„Schon 5 nach ... hoffentlich lässt er mich nicht abblitzen und hier wie einen Idioten stehen." geht ihr durch den Kopf.
Weitere 5 Minuten vergehen, doch von Ben ist weit und breit nichts zu sehen.
„Habe ich mich umsonst schick gemacht? Hat ihm mein Slip nicht zugesagt? Ach was, das hätte mir doch Ralf oder Fiona gesagt ... och, Manno, serviere mich jetzt nicht ab!"
Sie ärgert sich und läuft den Bordstein auf und ab.
Wieder sind 5 Minuten vergangen. Sie hat weder eine Nachricht bekommen, noch ist Ben am besagten Treffpunkt.
„Da habe ich mir wohl ganz umsonst passende Unterwäsche angezogen, Kerle.. echt ey, immer dasselbe!" brummt sie wütend und dreht sich in Richtung der Bushaltestelle, von der sie gekommen ist.
„Anette?" schreit plötzlich eine Stimme hinter ihr.
„Anette?" wiederholt jemand, der vollkommen außer Atem zu sein scheint.
Sie dreht sich um und blickt in seine Augen.
„Ben?"
Er nickt: „Ja... ähm... Entschuldige die Verspätung. Ich wollte dich auf keinen Fall warten lassen, das ist so gar nicht meine Art, aber ich bin nicht rechtzeitig aus dem Büro weggekommen und dann musste mir noch ein Kollege Starthilfe geben, weil mein doofer Wagen nicht anspringen wollte. Sorry! Darf ich mich nochmal vorstellen. Ich bin Ben. Grüß dich."
Anette lächelt ihn an und stammelt: „Ach, kein Problem. Ich warte noch gar nicht so lange, nicht schlimm. Anette."
Sie reicht ihm die Hand. Er hebt die Arme. Anette schwenkt um, will die Umarmung erwidern, doch da hat er bereits die Arme gesenkt und seine Hand in ihre Richtung gestreckt.
„Ähm.." meint Anette.
„Umarmung?" schlägt Ben vor und sie nickt.
„So nahe war ich ihm noch nie... und dieses Parfüm, Gott riecht er gut!" geht Anette dabei durch den Kopf.
Da fällt ihr wieder ein: „Als ob, du hattest schon seinen ...." und sie grinst.
„Was ist?" fragt er verdutzt.
Sie winkt ab und meint: „Ach nichts. Ich musste nur gerade an etwas denken."
„Gut. Darf ich dich ins Restaurant einladen?"
Anette nickt und nimmt seine Hand.
Er geht vor und grüßt freundlich den Mitarbeiter, der die Beiden bei der Tür empfängt.
„Für Zwei Person. Reserviert auf ..."
Während Ben die Reservierung klar macht, mustert Anette ihn von der Seite und grinst.
„Diese Augen. Diese kräftige Farbe. Sein markantes Kinn. Oh mein Gott, wie gut kann ein Mann aussehen?" schwärmt sie innerlich und wird von Ben aus den Gedanken gerissen.
„Wollen wir?"
„Ähm, ja, gerne."
Anette folgt ihm und will an die Stuhllehne greifen, doch Ben kommt ihr zuvor und zieht ihr den Stuhl zurück.
Mit einer Hand zeigt er runter auf die Sitzfläche und meint: „Bitte. Setz dich."
„Oh, das wäre nicht nötig gewesen." lächelt sie verlegen und nimmt Platz.
Er ordert eine Flasche Wein und nach kurzem Smalltalk finden die Zwei ein Gesprächsthema.
„Du bist also bei einer Bank?"
Ben nickt und antwortet: „Ja, du nicht? Hast du kein Konto?"
Anette grinst: „Erwischt. Das war unklar formuliert. Ich meinte, ob du ... also, ob..."
„Ob ich bei einer Bank arbeite?" beendet er und lächelt.
„Ja, genau."
„Allerdings, ja. Schon seit einigen Jahren. Ich liebe meinen Job, auch wenn es manchmal stressig ist und ich oft länger im Büro sitze."
„Oh, cool. Ich mag meinen Job auch echt voll." antwortet Anette und schämt sich direkt über ihre Wortwahl.
„Anette! Was er von dir denken muss! Du redest wie ein Stein.. cool.. echt voll... benimm dich!"
Der Kellner kommt im richten Augenblick und lenkt von ihrer Antwort ab.
Ben probiert den Wein und lässt anschließend einschenken.
„Auf einen netten Abend."
„Auf einen netten Abend." antwortet Anette und das Klirren der Weingläser ertönt.
Anschließend geben die Zwei ihre Bestellung auf und setzen das Gespräch fort.
Während die Beiden Essen, wird es ruhiger und man konzentriert sich auf das gute Gericht, doch danach nimmt das Gespräch wieder Fahrt auf.
In einer unangenehmen, stillen Unterbrechung greift Anette zu ihrem Wein.
Sie sieht über den Rand ihres Glases und beobachtet Ben, der ebenfalls an seinem Wein nippt.
„Oh, verdammt." ärgert sich Anette und stellt ihr Glas ab.
Hastig greift sie zur Serviette und will den Wein von ihrer Bluse tupfen, bevor er noch tiefer einzieht und stößt dabei gegen ihr eigenes Glas.
Dieses kippt um und der gesamte Inhalt verteilt sich auf dem Tisch.
Ben rückt noch zurück, doch er war zu langsam. Rotwein kühlt seinen Schritt.
Anette läuft dunkelrot an und beginnt sich direkt zu entschuldigen.
Panisch meint sie: „Verdammt. Sorry! Sorry! Es tut mir so Leid! Ich bin so ein Tölpel! Fuck..."
Ben grinst und meint mit ruhiger Stimme: „Kein Grund zur Panik. Passiert. Außerdem muss diese Hose sowieso in die Reinigung. Ich hab mir vorhin bereits Sauce in den Schoß gepatzt."
„Ja, trotzdem, das war wieder so unnötig von mir." Anette klingt enttäuscht und wütend zugleich.
Ben fährt fort: „Mach dir nichts draus."
Er schnippt in die Richtung eines vorbeihuschenden Kellners und fordert die Rechnung.
„Ähm, ich zahle, das ist das Mindeste, wenn ich dir schon die Klamotten versaue." meint Anette.
Ben entgegnet lächelnd: „Nein, auf keinen Fall. Ich hab dich vorhin warten lassen. Außerdem habe ich mir den teuren Wein eingebildet. Das geht auf mich."
„Okay, Danke." nuschelt sie und Ben bezahlt mit Karte.
Er nimmt sich beim Rausgehen noch eine frische Serviette und tupft erneut an seiner Hose herum.
„Sorry, ich wollte dich nicht so blamieren..." ärgert sich Anette.
„Darf ich dich als Entschädigung auf einen Kaffee einladen?" schlägt sie vor.
Ben sieht zu ihr hoch und freut sich: „Ja, gerne. Wo?"
„Bei mir?" grinst Anette.
Er nickt und zückt sein Handy.
„Was machst du?"
„Ein Taxi rufen."
„Oh... achso. Ja, wobei, wenn ich mir uns so ansehe, da ist ein Taxi wirklich besser. Man könnte glauben wir waren die Teller." scherzt sie und bringt Ben zum Grinsen.
„Süß." kommentiert er und ruft ein Taxi.
Bei Anette angekommen, verschwindet sie direkt im Bad, schlüpf aus ihrer Bluse und streift sich ein Shirt über.
Sie zieht eines ihrer Bandshirts aus dem Schrank und geht zurück zu Ben, der im Raum steht und sich umsieht.
„Hier, Sorry. Ich hab nichts anders, das dir passen könnte. Hose habe ich leider auch keine da." lächelt sie und hält ihm das Shirt hin.
„Rockmusik?"
Anette nickt.
„Guter Geschmack. Welche Bands hörst du noch so?" freut sich Ben und schlüpft aus seinem Hemd.
Anette steht wie angewurzelt da, betrachtet seinen nackten Oberkörper und stammelt dahin: „Ähm... Wow... also ... ja... eigentlich viele Bands, bevorzugt ältere Alben... und du?"
Sie versucht an ihm vorbeizusehen, kann aber nicht anders und starrt immer wieder in seine Richtung.
„Danke, gleich viel besser. Raus aus dem zugeknöpften Hemd, rein in entspannte Kleidung. Darf ich mich setzen? Also, wegen der Hose?"
„Du kannst sie ausziehen?" schlägt Anette vor und beißt sich auf die Lippe.
„Reiß dich zusammen!" schießt ihr durch den Kopf und sie wird direkt rot.
Er lacht und meint: „Wenn es dir nichts ausmacht?"
Sie zuckt mit den Schultern und meint: „Nö."
Ben schlüpft aus seiner Hose und setzt sich auf die Couch.
Zwei Stunden später liegt Anette verschwitzt und außer Atem im Bett.
Neben ihr ringt Ben nach Luft. Er hinterlässt ebenfalls einen Abdruck im Bettlaken, richtet sich auf und meint: „Sehr gut gemacht. Das mit der Aufgabe tut mir leid, aber so ist das Leben."
Anette sortiert ihre Gedanken.
Sie ist noch immer von der Situation überwältigt. Gleichzeitig verflucht sie Ben und Ralf gleichermaßen, doch sie bleibt ruhig.
„Ich hatte Hoffnung. Aber Ralf kann man nie trauen, du warst die ganze Zeit eingeweiht?"
Er nickt: „Ja. Egal was heute passiert wäre, ich hätte immer kurz vor deinem Orgasmus aufgehört. Ralf hat mich schon den ganzen Monat am laufenden gehalten mit deinen Aufgaben und wie es dir dabei so ergeht. Du hast dich bisher wirklich tapfer geschlagen. Ich hätte da nicht so lange durchgehalten."
„Pff. Durchgehalten? Ich werde hier meiner Orgasmen am laufenden Band beraubt und jetzt geht diese Verschwörung noch weiter und sogar du bist involviert. Ihr wollt mich doch alle Leiden sehen!" pfeift sie genervt aus und rollt mit den Augen.
Ben lässt sich wieder fallen und streckt den Arm aus.
Anette nutzt die Chance direkt und klammert sich an ihm fest.
Sie legt ein Bein über seinen Schenkel und umarmt ihn von der Seite. Den Kopf legt sie auf seiner Schulter ab.
Er streicht ihr übers Haar und meint: „Ralf und ich, ja, wir kennen uns nun schon einige Jahre und respektieren uns immer. Das schafft eine ganz eigene Dynamik, vor allem bei privaten Partys oder auch im Swingerclub. Ich würde ihm niemals vorschreiben, welche Aufgaben er für seine Sub haben darf. Demnach war mir auch bewusst, wenn ich dich jetzt schon treffen will, dann nur mit dem Hintergedanken, dass da kein Orgasmus im Spiel sein wird. Auch wenn mir dein Stöhnen echt gefallen hat, davon hätte ich gerne mehr gehört. Ich hoffe, du bist mir nicht böse deswegen?"
Anette hebt den Kopf: „Du wolltest mich unbedingt treffen?"
Er nickt: „Ja, und Ralf hat dann manche seiner Ideen verworfen, damit wir uns bereits diesen Monat treffen können. Ich muss zugeben, ich habe fast jeden Tag auf eine Nachricht von dir gehofft, doch du hast dich an seine Vorgabe gehalten. Respekt."
„Danke, aber das ist trotzdem frech von euch! Ich war sooooo kurz davor. Du weißt gar nicht, wie hart erregt ich die letzten Tage war. Ich hätte dich am liebsten im Restaurant besprungen und dann hörst du plötzlich auf... ihr zwei könnt so richtige Arschlöcher sein!" beschwert sie sich und kuschelt sich wieder fester an ihn.
Ben grinst nur und meint: „Ich kann dich ja irgendwo verstehen. Ging mir gerade nicht anders, so kurz davor aufhören ist echt frustrierend."
„Glaub jetzt ja nicht, ich würde jetzt bei dir noch weitermachen!" droht Anette scherzhaft.
Er lacht und antwortet: „Gemeinsam Kuscheln und, sofern ich darf, hier bei dir schlafen, reicht mir schon."
„Wenn du morgen Kaffee machst?"
„Haha, ja, kann ich machen." lacht Ben und drückt sich näher an Anette.


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