Di. 13.06.2023

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„Ja, wie jetzt?" murmelt Anette und zuckt fragend mit den Schultern.
Sie liest erneut Ralfs Nachricht.
>Haben uns heute spontan frei genommen und möchten gerne einen Ausflug unternehmen, allerdings sind wir grade sehr unkreativ. Organisierst uns du etwas? Wenn es uns gefällt, gibt's eine kleine Belohnung.<
„Ich darf heute den Laden hier alleine schmeißen und soll euch noch einen tollen Ausflug organisieren? Ihr spinnt wohl..." murrt sie und starrt nachdenklich an die Wand.
Der Kugelschreiber klopft im Takt gegen ihre Unterlippe, während ihr die ersten Ausflugsziele in den Sinn kommen.
„An einen See.... Städtetrip .. hmm... eher kurzfristig, außerdem viel zu heiß dafür ... in ein Museum, etwas Kunst und Kultur schadet den Beiden eh nicht ... oder doch was ganz verrücktes? Was hab ich da vor ein paar Tagen gelesen ... ne, Moment! Ja, das ist es! Ich schick die Zwei einfach Geocachen!
Da gibt's doch bestimmt ein paar skurrile Orte, an die ich sie schicken kann... gleich mal checken.." freut sich Anette über ihren Einfall.
Sie wird kurz darauf fündig und speichert sich die Links zu ein paar interessant klingenden Rätselaufgaben ab.
>Also, habt ihr Lust auf Bewegung? Sind eure Fahrräder fit?< schreibt sie ihrem Dom.
Dieser meint: >Klar, was hast du dir überlegt?<
>Ich hab mir gedacht, ein bisschen Grips anstrengen schadet euch nicht, da passen kleine Rätselaufgaben ganz gut. Schonmal was von Geocaching gehört?<
>Ähm, ja, der Begriff sagt mir was, aber was genau man da macht, keine Ahnung.<
Anette lächelt und tippt auf ihr Handy:
>Ja, also, da sind meistens so kleine Rätsel, die man lösen muss und aus der Lösung bekommt man die Info, wo der sogenannte Cache versteckt ist. Das kann ein kleines Metalldöschen sein oder auch mal größer und ist irgendwo dort versteckt, wo euch die Lösung hinleitet. Im Normalfall sind da dann ein Zettel und ein Stift drinnen, damit ihr euch als Finder verewigen könnt. Klingt nach einem guten Plan, oder?<
>Mhm. Interessant. Ja, was müssen wir machen?<
>Ich hab euch ein paar Orte zusammengesucht, die ihr der Reihe nach abfahren könnt. Das ist eine schöne Stadtrunde, teils auch etwas außerhalb, damit solltet ihr den restlichen Tag beschäftigt sein.<
antwortet Anette und sendet ihm die Liste mit den zusammengetragenen Links, zu den einzelnen Caches.
>Cool, danke dir. Wir machen uns auf den Weg, später gibt's Feedback.<
Anette sitzt freudestrahlend im Büro und würde am liebsten mit ihren Freunden mitfahren.
„Wie gerne wäre ich da jetzt dabei, aber Nein, ich muss ja hier doppelte Arbeit leisten." jammert sie.
Spät am Abend, als es bereits zu dämmern beginnt, meldet sich Ralf.
>Hey, danke für den coolen Tag!<
Sie grinst und hakt nach: >Wie wars? Haben euch die einzelnen Stationen gefallen? Was war das Highlight?<
>Also, das war echt abwechslungsreich. Zu Beginn ein einfaches Rätsel, das hatten wir nach wenigen Minuten gelöst und auch schnell die kleine Box gefunden. Da war die Motivation hoch und wir sind direkt zum nächsten Ort geradelt. Da war dann das Rätsel schnell gemacht aber wir haben viel zu kompliziert gedacht beim Versteck und viel Zeit verbraucht, dafür war der schattige Radweg, zurück in die Stadt und zum nächsten Rätsel, sehr angenehm. Eine kleine Stärkung zwischendurch haben wir uns auch gegönnt. So ein Eisbecher mit vielen Himbeeren drauf ist schon geil. Skurril war der Cache beim Friedhof. Das war ein ganz eigener Flair, aber auch interessant. Wobei da das Rätsel schon viel von uns verlangt hat. Ich hab doch keine Ahnung von Geschichte. 😀 Naja, am Ende sind wir glücklich nach Hause und dann, Wasser sparen ist angesagt, gemeinsam unter die Dusche. Das tat gut. Highlight war definitiv das weitreichende Rätsel am Ende, aber jedes davon hatte seinen eigenen Charme. Danke nochmal und deine Belohnung ist dir sicher.<
>Oh, das freut mich! Jetzt will ich auch einen Eisbecher...< antwortet sie und grinst.
„Die gemeinsame Dusche wäre aber auch eine nette Abwechslung." geht ihr nebenbei durch den Kopf.
>Ja, das glaube ich dir. Naja, dann mal gute Nacht.<
>Oh, so kaputt? Schlaft gut. Ähm, was ist denn meine Belohnung?<
Anette sieht nach 5 Minuten aufs Handy, doch er scheint nicht mehr online gewesen zu sein.
Sie zuckt mit dem Mundwinkel und meint im Stillen: „Schade, naja... ich erfahre es eh morgen im Büro, wenn ich Fiona sehe."


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