Fr. 23.06.2023

340 5 0
                                    

>Fesselnd. 😉<
Sie kneift verwundert die Augen zusammen, runzelt die Stirn und tippt eine Nachricht an den Absender der kryptischen Mitteilung.
>Ralf, was willst du mir damit sagen?<
>Du kramst heute wieder deine Seile hervor und wirst dir einen Makramee binden, aber nicht drinnen, sondern draußen, am Balkon. Damit du was vom schönen Tag hast. Viel Erfolg.<
„Was? Was ist das?"
Anette öffnet den Browser am Handy und tippt „Makramee Anleitung" in die Suchleiste.
„Ah, da...Makramee.. ein Geflecht aus vier Seilen ... Vier? Der spinnt doch ... wie soll ich das denn schaffen?"
Sie schüttelt den Kopf, legt ihr Handy zur Seite und macht sich auf die Suche nach ihren Seilen.
„Der ist doch bekloppt, bei der Hitze noch mit Seilen einwickeln ... und dann noch am Balkon. Da kann ich mich wieder hinsetzen, damit keiner was sieht oder doof rüber guckt..." meckert sie am Weg zurück zu ihrem Handy.
Draußen brennt die Sonne auf ihre Haut und Anette läuft direkt die erste Schweißperle über die Stirn.
„Diese Hitze...erstmal ausziehen...aber davor noch..."
Bevor sie mit der Aufgabe beginnt, kurbelt sie die Markise raus und holt sich ein Glas Wasser.
„So, dann probieren wir das mal." murmelt sie und kniet sich flink auf den aufgewärmten Boden.
Ihr Handy liegt neben ihr und zeigt die Anleitung zur gewünschten Fesslung.
Nach 20 Minuten lässt Anette demotiviert die Seile los und setzt ihren Po auf ihren Fersen ab.
Sie wischt mit dem Handrücken über ihre Stirn und greift zum Glas.
„So ein Schwachsinn, das geht doch nie und nimmer." ärgert sie sich leise und entwirrt den Seilsalat, den sie fabriziert hat.
„Ich kann ihn doch jetzt nicht so abwimmeln? Der lässt mich sonst ja nie kommen...."
Anette überlegt kurz und greift dann zu ihrem Handy.
„Mal sehen, was gibt es da noch so..."
Nach kurzer Recherche wird sie fündig und öffnet ein neues Bild.
„Das sieht doch gut aus!"
„So...hmm... zuerst das Seil in der Mitte teilen, dann um den Nacken... jetzt vorne drei Knoten rein.... argh... kommst du jetzt durch diese Schlaufe! .... so, genau und jetzt...hmm... zwischen den Beinen durch und über die Schultern und jetzt... ah... jetzt durch die Schlaufen vorne und dann zur Seite weg, damit so ein Art Netz entsteht... sehr gut und nun .. mhm die Enden noch fixieren.. okay... sooooo.. perfekt, geschafft!"
Sie freut sich über die gelungene Zierfesslung und knipst direkt ein Selfie ihres Körpers.
„Schicke ich das jetzt nur Ralf? Ne, Ben gefällt das bestimmt und außerdem habe ich eh meinen Arm vor den Brüsten, da sieht man auch nichts, was ihn überraschen könnte. Der sitzt bestimmt noch im klimatisierten Büro, der hats echt gut..."
Bevor sie sich endgültig in den Gedanken verliert, öffnet sie die Chats mit den Männern und sendet Beiden das eben geschossene Bild.
Ralf meldet sich direkt:
>Das sieht gut aus, ist aber nicht ganz das, was ich dir vorgegeben habe oder?<
>Nein, Sorry, da habe ich mich in den Seilen verfangen, das habe ich nicht hinbekommen, dafür ist mir dieses hier gut gelungen, oder?<
Er antwortet mit einem Kompliment, da lenkt Bens aufpoppender Chat ihre Aufmerksamkeit auf sich.
>Ui, heiß.<
>Also, muss dir sein, in der Sonne, am Balkon, bei der Hitze... meinte ich..<
Sie schmunzelt und antwortet:
>Habe ich diese Fesslung gut hinbekommen?<
>Sieht sehr gut aus, auf jeden Fall! Ist dir wirklich gut gelungen, da darfst du stolz auf dich sein.<
Anette grinst und kaut auf ihrem Zeigefinger herum.
„So lieb und immer für ein Kompliment zu haben." geht ihr durch den Kopf, bevor sie ihm eine weitere Frage stellt:
>Bist du noch im Büro?<
>Mhm, noch eine gute halbe Stunde aber ich bin ganz froh, hier mit der Klima ist es aushaltbar.<
>Ich beneide dich, hier schmilzt man.<
>Beneiden? Mich? Ich bin gerade an den Bürostuhl gefesselt, dank dir. Das ist nicht beneidenswert. Eigentlich müsste ich etwas vom Drucker holen, aber das ist gerade nicht möglich.<
>Oh, warum? Geht es dir nicht gut?<
>Mir geht es gut, keine Angst. Nur könnte man gerade meine Erregung sehen, wenn ich jetzt meinen Schreibtisch verlasse und schuld daran bist du! Mich einfach so mit diesem Nude überraschen. Wie soll man sich da noch auf die Arbeit konzentrieren? Zum Glück bin ich nicht dein Dom...<
„Oh...ohhh... Fuck!" schießt es Anette, deren Gefühle zwischen Neugier und Scham hin und herschwanken.
>Ähm.. Sorry, ich wollte dich nicht bei der Arbeit stören. Tut mir Leid!<
>Kein Grund dich zu entschuldigen, mir gefällt, was ich sehe. Zu deinem Glück bist du jetzt nicht in Reichweite. Ich könnte für nichts garantieren.<
„Uhhh... jetzt nimmt das Gespräch eine spannende Richtung auf." lächelt Anette und tippt wieder auf ihr Handy.
>Oh, warum?<
>Also, du müsstest natürlich leise sein, wenn ich dir deinen Rock hochschiebe, dich auf den Tisch hebe und meine Erektion gegen deinen Schenkel drückt.<
>Im Büro?< antwortet Anette und starrt ungläubig auf ihr Handy.
>Mhm, hier ist es angenehm kühl. Aber tja, du bist weder meine Sub, noch bist du hier und kommen darfst du auch nicht, daher macht dieser Gedanke ohnehin wenig Sinn.<
Anettes Neugier ist geweckt und sie hakt nach:
>Was wäre denn, wenn ich deine Sub wäre?<
>Dann gäbe es ein paar Regeln, an die du dich zu halten hättest und eine davon wäre: Keine Ablenkung während der Arbeit. Demnach hättest du dir bereits die ersten Hiebe mit dem Gürtel eingebrockt.<
Anette ertappt sich, wie ihre Finger in den Schritt wandern und sie schüttelt den Kopf:
„Nein, ich darf das nicht weiterspinnen, das halte ich nicht aus!"


JuNIEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt