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E L F

     Als der Film endete, stand Felix hastig von Hyunjin auf, der hörbar die Luft zwischen seinen Lippen blies. Den restlichen Film hatte der Jüngere vermieden, sich großartig zu bewegen, während er selbst sich irgendwann mit seinem Smartphone beschäftigt hatte. Er hatte sich nach einiger Zeit so weit beruhigt, dennoch würden sie darüber reden müssen. Was hatte sich auf einmal zwischen ihnen verändert? Er konnte Felix einfach nicht in die Augen sehen, es war ihm unangenehm. Was war mit ihm passiert, dass er so auf den anderen reagierte?

     „Hyunjin? Deine Augen sind sehr stark gerötet." Chans besorgte Stimme ließ ihn aufblicken. Tatsächlich hatte das Brennen gegen Ende des Filmes deutlich zugenommen.

     „Ich schätze, dass ich meine Augentropfen öfter nehmen sollte" Feststellend rieb er sich über die juckenden Augen.

     "Nicht", erklang Felix' dunkle Stimme. Seine schmale Hand legte sich auf Hyunjins. Als sich ihre Blicke trafen, nahmen beide hastig Abstand voneinander und Röte schlich auf ihre Wangen.

     „Oho, was ist das denn für eine Stimmung zwischen euch?", fragte Han, der mit einem Grinsen zu ihnen kam und seine Arme um ihre Schultern legte. „Ich glaube, ihr solltet euch lieber ein Zimmer nehmen." Er dirigierte die beiden aus dem Wohnzimmer hinaus und führte sie zu Felix' Zimmer. „Na dann mal viel Spaß." Lachend schloss er die Tür, nicht ahnend, wie unsensibel er in diesem Moment war und entfernte sich von ihnen.

     „Han, lass diesen Unsinn", drang Minhos Stimme durch die Tür. Danach waren nur noch undeutliche Antworten zu vernehmen, auf die sich Hyunjin lieber nicht weiter konzentrierte. Es schien den anderen ebenfalls aufgefallen zu sein, dass sich etwas verändert hatte. Anders als bei den Jungs, wusste er nicht, ob er das so witzig finden sollte.

     „Ähm, hast du deine Augentropfen dabei?"

     Hyunjin tastete seine Taschen ab und schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber das macht nichts, ich werde sie später einfach nehmen." Noch immer konnte man die Stimmen der anderen durch die Tür hören. „Sie scheinen ihren Spaß zu haben." Unsicher lachte er, während sich Felix auf das Bett setzte. Etwas unbeholfen blieb er stehen. Was sollte er jetzt machen?

     Doch auch jetzt hatte Felix eine so unglaubliche Ausstrahlung, die in der Lage war, ihn zu beruhigen. Ihm war klar, dass es nichts brachte, sich unnötig den Kopf zu zerbrechen.

     „Hyunjin?"

     „Ja?"

     „Das zwischen uns... hat sich verändert, habe ich recht?"

     Hyunjin schluckte, ehe er nickte. „Ich glaube schon, es fühlt sich zumindest danach an."

     Jetzt sah Felix ihm in die Augen. Sein erster Impuls war, sofort wegzusehen, doch hielt er dem Blick stand und ging stattdessen auf Felix zu. Unbeholfen blieb er vor ihm stehen.

     „Ist das schlecht?", fragte er und konnte sehen, wie sich die Augen des Jüngeren erst weiteten, ehe sich seine Stirn nachdenklich runzelte.

     „Nein", hauchte Felix leise und schüttelte seinen Kopf. „Es fühlt sich richtig an."

     Allein diese Worte ließen ihn beruhigt ausatmen, von seinen angespannten Schultern schwand das Gewicht, besonders als Felix ihn mit zu sich aufs Bett zog.

     „Deine Reaktion vorhin, was hatte das zu bedeuten?"

     Hyunjin hatte damit gerechnet, dass Felix danach fragen würde. „Ich weiß es selbst nicht", gab er zu, seine Hände dabei knetend. „Ich bin selber verwirrt." Er seufzte, spürte, wie Felix die Hand auf seine Schulter legte. „Ich glaube, dass ich mehr wahrnehme, seit ich diese Augenbinde getragen habe, keine Ahnung, vielleicht wird es in ein paar Tagen wieder anders sein." Er zuckte die Schultern, merkte, wie der Griff sich verstärkte.

     „Ja, vielleicht hast du recht", antwortete Felix leise und räusperte sich gleich darauf. „Wir sollten wohl abwarten und schauen, was passiert, habe ich recht?"

     Hyunjin nickte. Das wäre wohl vorerst das Beste.

     „Ich habe die Kommentare gelesen", wechselte Hyunjin das Thema. „Ich möchte, dass du weißt, dass ich dich immer versuchen werde, zu beschützen und du nichts dafür kannst, dass mich der Angriff erwischt hat, der Angreifer trägt die alleinige Schuld."

     „Ich weiß, es war schwer, mir das bewusst zu machen und auch jetzt muss ich mir vor Augen halten, dass ich die Schuld nicht auf mich nehmen darf." Abermals seufzte er. „Ich muss nur wieder etwas herunterkommen und mir klarmachen, dass wir gute Freunde sind."

     Er kannte diese Worte. Felix hatte ihm, bei 2kids Room, etwas Ähnliches gesagt, doch schmerzte es dieses Mal, ihn das sagen zu hören. Aber anstatt darauf zu antworten, nickte er wieder nur und mied es, Felix direkt in die Augen zu blicken. Dabei spürte er seinen schnellen und kräftigen Herzschlag nur zu deutlich. Er hatte ein schlechtes Gewissen, dass er dem anderen nicht einfach sagen konnte, wie es in ihm aussah. Eigentlich wollte er nicht, dass Felix seine Gedanken und Gefühle kleinredete, doch was sollte er tun?

     „Hast du etwas dagegen, wenn ich heute Nacht bei dir bleibe?", wollte Hyunjin wissen. Es dauerte etwas, bis Felix antwortete.

     „Nein, das ist für mich in Ordnung."

     Er wusste auch heute nicht, wie er auf Felix' Offenbarung antworten könnte. Felix war ein sehr gefühlsbetonter Mensch, obwohl er sich in solchen Dingen eher zurückhielt. Es war Felix zu verdanken, dass er sich so sehr für den anderen geöffnet hatte und all die Berührungen zuließ, die er vorher immer gemieden hatte. Es schien aber, selbst ohne eine Antwort seinerseits, dass er richtig reagiert hatte, denn Felix lächelte ihn an. Vielleicht lag es daran, dass Hyunjin noch immer seine Nähe suchte und sich nicht dazu entschlossen hatte, nach Hause zu gehen.

     „Bist du müde?"

     „Wenn ich ehrlich bin, ja, meine Augen würden es mir danken, wenn ich schlafe." Das Brennen und Jucken war mittlerweile ziemlich unangenehm.

*~*~*

     Hyunjin lag wach im Bett, seinen Arm hatte er um Felix, dessen Kopf ruhte auf seiner Brust. Das gleichmäßige Atmen des Jüngeren zeigte ihm, dass er wohl schlief. Nachdenklich streichelte er mit seiner Hand über den Rücken des anderen. Sein Herz schlug noch immer kräftig in seiner Brust und in seinem Bauch kribbelte es angenehm. Er wusste, dass er schon immer körperlich auf Felix reagiert hatte, dass es aber so stark war, war etwas Neues.

     „Dein Herz schlägt so laut", war leise die Stimme des Jüngeren zu hören und er stockte kurz in seiner Bewegung.

     „Du bist wach?"

     Felix kicherte. „Ja, ich habe noch gar nicht geschlafen."

     „Verstehe."

     Felix' Hand wanderte über seinen Bauch. Er zupfte etwas an dem Stoff und berührte gleich darauf mit seinen Fingern die freigelegte Haut. Sofort bildete sich eine Gänsehaut und Hyunjin hielt den Atem an.

     „Dein Körper reagiert auf meine Berührungen."

     „Ja." Hyunjin schloss seine Augen, leckte sich über seine Lippen. „Ich mag es, wenn du mich berührst." Er spürte, wie Felix' Hand für einen kurzen Moment stockte, ehe er wieder zart über seinen Bauch streichelte.

     „Felix?" Es blieb still, doch durch die stetige Bewegung der Hand wusste er, dass der Jüngere wach war. „Du bist mehr als nur ein Freund für mich." Er wusste nicht, wieso er plötzlich den Mut hatte, das zu sagen, aber es fühlte sich richtig an. „Ich kann dir nur nicht sagen, was das zu bedeuten hat."

*~*~*~*~*

A/N: Danke an die liebe Luna, die mir hier bei diesem Kapitel so viel geholfen hat ♥ Ohne sie, wäre es wohl nicht so schnell online gekommen ^^

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Revenge ♦ HyunlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt