It is not easy

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,,Whippet?!"

,,Whipp?", hallte Reidys Stimme durch den Tower, doch der Gesuchte antwortete nicht. ,,Whippet ist nicht hier.", antwortete dafür Deano. ,,Weißt du wo er hin wollte?", fragte Reid, doch der ältere schüttelte den Kopf. ,,Sorry Mate, aber nach der Reanimation hat er nur gesagt, dass er sich eine Pause nimmt und war dann weg. Frag mal Troy oder Harries, vielleicht wissen die mehr.", antwortete Deano dem blonden und wand sich dann wieder dem Wasser zu. ,,Okay, danke Deano.", mit diesen Worten verließ Reidy den Tower wieder und machte sich auf den Weg zu Harries und Troy, die am Wasser patrouillierten.

,,Hey Troy, Harries, habt ihr Whippet gesehen?", wollte er von den beiden Lifeguards wissen. ,,Ich glaube er ist in die Umkleiden gegangen, aber genau weiß ich es nicht.", antwortete Troy. ,,Ich hab ihn auch Richtung Umkleiden laufen gesehen. Die  Frage ist nur, ob er immer noch da ist. Er sah vorhin ziemlich fertig aus, sollen wir dir helfen ihn zu suchen?", fragte Harries, doch Reidy schüttelte den Kopf. ,,Ich schaue jetzt erst mal bei den Umkleiden, wenn ich ihn da nicht finden sage ich euch Bescheid, aber ich denke, dass es eh besser ist, wenn ich alleine zu ihm gehe. Ihr wisst ja wie Whippet ist und vor allem nach diesem Einsatz würde er sich wahrscheinlich eingeengt fühlen und dann würde er sich definitiv keinem öffnen." ,,Reidy hat Recht. Whippet ist nun mal etwas verschlossener, wenn es um seine Gefühle geht, aber mit ihm redet Whipper meistens. Wir sollten ihm etwas Raum geben.", stimmte Troy zu. ,,In Ordnung, aber Reidy, wenn irgendwas mit Whippet ist, dann müssen wir das wissen, wir wollen ihm auch nur helfen.", lenkte Harries ein und Reidy nickte bevor er in Richtung der Umkleiden verschwand.

Der Tag war hart gewesen. Es war heiß und voll, doch ebenso windig war es gewesen. Das Schwimmen im Meer war durch die fielen Rippströmungen gefährlich geworden, doch sie hatten es nicht geschafft allen Schwimmern dies klar zu machen. Dadurch hatten sie einige Rettungen durchführen müssen, doch die letzte war am schlimmsten gewesen. 

Reidy und Whippet hatten sich mit dem Jetski auf den Weg gemacht um einen Schwimmer zu retten, der weit raus getrieben war, doch als sie ankamen mussten sie feststellen, dass es keine Rettung war sondern, dass sie es mit einem Toten zu tun hatten.

,,Reidy an Tower, es handelt sich um eine Leiche. Informiert bitte die Polizei." ,,Verstanden, wir informieren die Polizei, wartet solange ab und bringt ihn nicht an den Strand.", ertönte Hoppos Stimme durch das Funkgerät, welches der ältere der beiden trug.

Whippet hatte den leblosen Körper in der Zwischenzeit auf die Matte des Jetskis gezogen und hielt ihn fest. Es war für ihn das erste mal, dass er einen Toten bergen musste und es fühlte sich komisch an. Sie konnten nichts machen, außer ein Auge auf ihn zu haben und zu warten, dass sie informationen von der Polizei bekamen.

,,Reidy, hier ist Hoppo. Die Polizei ist informiert. Sie sagen, ihr sollt draußen auf sie warten und den Toten nicht an den Strand bringen. Es wird aber wohl eine halbe Stunde dauern, bis jemand da sein kann.", ertönte erneut Hoppos Stimme und innerlich seufzte Whippet. ,, Verstanden, wir warten hier.", meinte Reidy und warf seinem jüngeren Kollegen einen Blick zu.

Aus der halben Stunde war schon bald eine dreiviertel Stunden geworden und Reidy entschied sich dazu, dass es das Beste war, wenn sie tauschten. ,,Whipp, komm lass uns tauschen. Du hast ihn jetzt schon eine Dreiviertelstunde gehalten, ich denke jetzt sollte ich das mal tun."      Whippet nickte und Reidy konnte sehen, dass der jüngere über dieses Angebot mehr als erleichtert war.

Als Reidy die Türe zur Umkleide öffnete konnte er ein leises schluchzen hören und sofort wusste er, dass dieses von Whippet kommen musste. Es tat ihm im Herzen weh zu wissen, dass sein junger Kollege nicht mit dem letzten Einsatz klar kam, doch das gehörte leider zum Job.

Er setzte sich neben ihn und schwieg erst mal. Er wollte schauen, ob Whippet sich ihm gegenüber alleine öffnete, doch anscheinend hatte der jüngere ihn gar nicht bemerkt, denn als Reidy ihm einen Arm um die Schulter legte erschrak Whippet.

Whippet erschrak, als sich ein Arm um seine Schulter legte, doch als er aufschaute und sah zu wem der Arm gehörte entspannte er schnell wieder und lehnte sich an den älteren, der dies einfach zu ließ und ihn fest an sich drückte.

,,Es ist nicht einfach damit fertig zu werden.", schluchzte Whippet nach einer Weil. Noch immer war er eng an Reidy geschmiegt und das gab ihm ein Gefühl von Sicherheit, wodurch er sich traute sich dem älteren gegenüber zu öffnen. ,,Nein, das ist es nicht. Es war dein erstes mal oder?", fragte Reidy mit sanfter Stimme und Whippet nickte. ,,Es war heftig, da stimme ich dir zu. Das war es auch für mich, doch du warst der jenige, der ihn eine Dreiviertelstunde festgehalten hat und das bei deinem ersten mal. Es ist also total in Ordnung, dass du Schwierigkeiten hast damit umzgehen, aber Whipp, du musst versuchen das alles am Strand zu lassen. Weißt du wieso wir eine Uniform tragen?" ,,Damit wir direkt erkannt werden." ,,Ja das auch, aber sie soll uns auch schützen. Sobald wir diese Uniform ausziehen sind wir Zivilisten und sollten den ganzen Stress und all die Tragödien hier lassen. Ich weiß, dass das schwer ist, aber du musst es versuchen, ansonsten zerfrisst es dich.", meinte Reidy und drückte Whippet etwas von sich weg, damit er dem jüngeren in die Augen schauen konnte.

Eine Weile lang schwiegen sie, doch dann unterbrach Whippet die Stille. ,,Wird es irgendwann leichter?", wollte er wissen. ,,Nein, du wirst dich immer fragen, wie es passieren konnte, dass du nicht gesehen hast, dass jemand Hilfe braucht oder was du hättest besser machen können, aber glaub mir du wirst lernen damit umzugehen.", antwortete Reidy ehrlich.  ,,Es ist einfach so verdammt schwer los zu lassen. Wie schafft ihr das immer? Wie könnt ihr nach so einem Einsatz einfach weiter machen, als wenn nichts gewesen wäre?" ,,Das können wir nicht. Das kann keiner, nicht mal Hoppo. Wenn du jemanden verlierst, dann willst du bei der nächsten Rettung umso mehr, dass diese erfolgreich wird, aber mit den Jahren lernt man mit all dem klar zukommen. Wir sind schließlich für alle Menschen hier verantwortlich und wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gefühle sie in Gefahr bringen, doch es gibt immer Situation, wo man danach einfach eine Pause braucht und das ist okay, das passiert allen egal wie viel Erfahrung man schon hat.", antwortet Reidy und strich Whippet durch die Haare.

,,Na komm, der Feierabend ist zum greifen nahe. Wir helfen den anderen bei einpacken und dann fahren wir zu mir, du kannst bei mir schlafen, du solltest jetzt nicht allein sein.", sagte Reidy und zog Whippet hoch.

Als Whippet bei Reidy im Gästezimmer lag kam er einfach nicht zur Ruhe. Er war schon mehrfach von einem Alptraum aufgewacht und wälzte sich unruhig hin und her. Irgendwann stand er auf, lief Ziellos durch die Wohnung und landete vor Reidys Schlafzimmer.

Es klopfte und die Tür öffnete sich. Reidy machte das Licht an und erblickte Whippet. ,,Hey Mate, alles okay? Du siehst aus,als hättest du ein Geist gesehen.", wollte er besorgt wissen. ,,Ich hab einfach nur schlecht geträumt und keine Ahnung irgendwie stand ich plötzlich vor deiner Tür, aber wenn ich schon mal hier bin... Hast d was zum einschlafen beziehungsweise zur beruhigung, damit ich endlich schlafen kann?"

Reidy schüttelte den Kopf, doch dann kam ihm eine Idee. Er klopfte auf die leere Seite seines Bettes und hob die Bettdecke an. Whippet schaute verwirrt und Reidy sagte nur: ,,Komm her, kuscheln hilft auch beim einschlafen" ,,Wirklich?" ,,Ja, wirklich und jetzt komm her."

So kam es, dass ein völlig übermüdeter Whippet sich an Reidy kuschelte und schneller einschlief, als der ältere. Reidy blickte noch ein letztes mal zu dem nun endlich ruhig schlafenden Mann in seinen Armen und schlief dann auch ein.


Diesmal etwas Reidy und Whippet fluff becaus i love them

Bondi Rescue Oneshots (German version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt