Reidy schälte seine Mandarine, während er zusah, wie die Regentropfen am großen Fenster des Towers ein Rennen veranstalteten.
Das Wetter war im Laufe des Tages schlecht geworden und die meisten Besucher hatten den Strand verlassen, was für die Lifeguards eine Erleichterung war, denn der Morgen war hektisch gewesen. Jake hatte einen jungen Mann vor dem ertrinken gerettet und dessen Freunde wollten einfach nicht einsehen, wie gefährlich die Situation gewesen war. Ob sie die Botschaft nach Jakes Warnung verstanden hatten, wusste keiner so genau. Auch die anderen hatten einige hektische Rettungen gehabt und sie alle waren froh über etwas ruhe.
Während Reidy also seine Mandarine pellte beobachtete Harries weiter den ziemlich leeren Strand. Bisher hatte sich niemand mehr ins Wasser gewagt, da der Wellengang immer stärker wurde. Jake, der neben ihm saß schaute sich nun schon länger suchend um, weswegen Harries fragte: ,,Was suchst du eigentlich die ganze Zeit?" ,,Meinen Hoodie, ich bin mir nicht mehr sicher wo ich ihn vorhin hingeschmissen hab, als ich raus bin.", antwortete Jake. ,,Ich glaube der liegt hinten auf der Liege.", meinte Harries. ,,Oh stimmt, danke.", mit diesen Worten stand der Lifeguard auf und verschwand in den hinteren Teil des Towers, wo er auf Jethro traf.
Der blonde Lockenkopf lag auf der Liege und hatte die Augen geschlossen. ,,schläfst du?", wollte Jake wissen und Jethro schüttelte den Kopf.
Da Jethro scheinbar keine Lust hatte zu reden schnappte sich Jake einfach nur schnell seinen Hoodie und ging dann wieder nach vorne zu seinen Kollegen.
,,Sagt mal, wo ist Jethro eigentlich?", wollte Reidy wissen. ,,Der liegt hinten auf der Liege und hat die Augen zu, schläft aber nicht.", antwortete Jake.
,,Wo ist er?", fragte Reidy nochmal, weil er dachte er hätte sich verhört, doch er bekam wieder die gleiche Antwort.,,Hey Jeff, brauchst du einen Tag frei?", rief er, doch er bekam keine Antwort.
Ihm blieb allerdings keine Zeit sich darüber zu wundern, denn plötzlich sprang Harries auf und rief: ,,Sie gehen unter!"
Sofort rannten er und Harries los. Jake blieb im Tower und Jethro schloss sich den beiden älteren an.
,,Hey Jeff, geht es dir gut?", wollte Reidy wissen, während sie im Buggy zum Wasser rasten. ,,Ja, alles gut."
Jethro war der erste, der im Wasser war. So schnell wie er konnte paddelte er zu den drei Jugendlichen, die sich sofort an sein Bord klammerten. Jethro erkannte die drei. Es waren die Freunde des jungen, den Jake am Morgen gerettet hatte. Es ärgerte ihn, dass die drei Jakes Warnung nicht eingenommen hatten, denn wenn sie das getan hätten, dann hätte er nicht mit den Schmerzen, die er hatte ins Wasser gemusst.
Reidy war kurze Zeit später bei ihm und übernahm einen der drei. Jethro ließ das Mädchen auf sein Bord klettern und der Junge hielt sich weiter an der Seite fest. So schafften sie es bis ans Ufer, wo Jethro sich versicherte, dass es den beiden gut ging.
Erst jetzt merkte er, wie schlecht es ihm wirklich ging. Ihm wurde schwindelig und er musste sich hin hocken. Es war ein komisches Gefühl, denn seine ganze Umgebung schien sich zu drehen.
Plötzlich wurde ihm ganz schlecht und er hatte das Gefühl, dass er sich übergeben musste.
Er wusste, dass er sein Körper überfordert hatte, doch es könnte ihm nicht egaler sein. Er hatte Menschenleben gerettet und das war das wichtigste.
Als Reidy Jethro auf dem Boden hocken sah , lief er sofort zu ihm und musterte ihn besorgt. Jethro war ziemlich blass und er musste immer wieder würgen.
,,Bist du verletzt? Wurdest du von irgendwas getroffen?", wollte Reidy wissen doch Jethro schüttelte nur den Kopf. ,,Was ist dann los? Jeff rede mit mit, ich kann dir ansehen, dass etwas nicht stimmt.", Reidy legte ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Es ist nur mein Ohr.", antwortete Jethro. Reidy wusste sofort, was sein Kollege damit meinte. Jethro hatte vor nicht langer Zeit eine Mittelohrentzündung, die scheinbar noch immer nicht wirklich abgeklungen war.
Er stellte das Bord so hin, dass Jethro sich setzen konnte und half ihm dann auf. ,,Wenn ich sage, dass du einen Tag frei nehmen sollst, dann meine ich das auch so. Du arbeitest zu hart.", meinte er dann und Jethro nickte nur, während er sich scheinbar noch immer darauf konzentrieren musste, sich nicht zu übergeben.
,,Trotzdem gute Arbeit, aber jetzt rein mit dir. Du hast Wasser ins Ohr bekommen und es ist windig, das ist eher kontraproduktiv.", meinte Reidy dann und wieder nickte Jethrl nur.Harries war in der zwischen Zeit mit dem Buggy zu ihnen gekommen und wartete auf sie. Er hatte die Erste Hilfe Tasche in der Hand, nur zur Sicherheit, falls Jethro doch noch umkippen sollte.
Reidy half Jethro beim einsteigen und hing dann das Bord an seinen Platz. Er selber setzte sich hinten auf die Trage Fläche. Die Erste Hilfe Tasche griff bereit, denn Jethro schien es schlechter zu gehen.
Am Tower angekommen musste Jethro von seinen Kollegen gestützt werden, da die Schmerzen einfach immer schlimmer wurden.
,,So Kollege, du legst dich jetzt erstmal etwas hin und rufst dich aus. Sag bescheid, wenn du was brauchst.", befahl Harries und Jethro hatte dagegen nichts einzuwenden.
Reidy blieb bei ihm, denn er wollte Jethro nicht alleine lassen. ,,Reidy, ich glaube ich muss mich übergeben."
Sofort griff Reidy einen Kitzbühel und drückte ihn Jethro in die Hand. Genau in diesem Moment musste sich sein Kollege übergeben.
Es tat ihn weh zu sehen, was für Schmerzen Jethro hatte, doch er konnte nicht so wirklich etwas dagegen tun.
Hoppo kam aus seinem Büro und lief über die Straße zum Tower. Harries hatte ihm Bescheid gegeben, was passiert war und er wollte selber nach Jethro schauen.
Drinnen lief er direkt zu seinem kranken Kollegen und musterte ihn. ,,Hey Jeff, du siehst nicht gut aus.", stellte er fest. ,,Er hat sich gerade auch schon übergeben.", informierte Reidy ihn. ,,Du solltest nachhause gehen und dich ausruhen. Du hast hier in del Zustand nichts zu suchen.", entschied Hoppo. ,,Sehe ich auch so, ber ich glaube nicht, dass er alleine nachhause sollte.", warf Reidy ein. ,,Da gebe ich dir Recht und deswegen gehst du mit ihm. Deano springt ein und ich kann auch hier bleiben."
Somit war es also entschieden. Reidy begleitete Jethro in die Umkleide und die beiden zogen sich um. Reidy konnte sehen, dass Jethro Schwierigkeiten hatte sich auf den Beinen zu halten, was aber auch kein Wunder war, denn schließlich ist das Ohr das Gleichgewichts Organ und das arbeitet bei Jethro gerade nicht so gut.
,,Geht's oder brauchst du hilfe?", wollte er von seinem Kollegen wissen, als er fertig war. ,,Ich gebe es ja ungern zu, aber ich glaube, dass ich Hilfe brauche.", mit diesen Worten ließ sich Jethro auf die Bank fallen und Reidy half ihn beim Schuhe und Jacke anziehen. ,,Ich schlage vor, dass du dein Auto stehen lässt und wir mit meinem fahren, du bist nämlich definitiv nicht in der Verfassung zu fahren. "
Die Fahrt zu Jethro hatte nicht lange gedauert und schon eine gute halbe Stunde später saßen die beiden zusammen auf der Couch und schauten sich einen Film an.
Sie hatten vorher noch kurz bei der Apotheke gehalten und Rekdy hatte Ohrentropfen und Schmerztabletten geholt, für die Jethro auch ein Rezept hatte, was er allerdings bisher noch nicht eingelöst hatte.
Jethro musste zugeben, dass die Ohrentropfen und die Tabletten wirklich Linderung verschafften. Er wusste nicht genau, wieso er die Medikamente nicht geholt hatte, aber er war froh, dass Reidy es getan hatte.
,,Glaubst du Hoppo ist sauer?", durchbrach er die Stille. ,,Was?"
,,Glaubst du Hoppo ist sauer?", wiederholte er seine Frage. ,,Wieso sollte er?", wollte Reidy verwirrt wissen. ,,Weil ich nichts gesagt habe."
,,Ich denke nicht, dass er sauer ist, aber er würde dir das gleiche sagen, wie ich es getan habe. Du solltest nicht arbeiten, wenn es dir nicht gut geht. Ich denke, dass er sich einfach gewünscht hätte, dass du dich ihm anvertraut hättest, genau wie ich es tue, aber niemand ist wütend auf die Jeff.", meinte Reidy und verwuschelte Jethros blonde Haare. ,,Ich habe meine Lektion gelernt. Das nächste mal sage ich bescheid, versprochen.", versprach Jethro und Reidy lächelte. ,,Gut und jetzt schlafen etwas, ich bleibe noch bei dir."
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Bondi Rescue Oneshots (German version)
De Todo1. Ich habe keinerlei Rechte an den Personen, sie gehören nur sich selber 2. Dieses Buch dient zur Unterhaltung und darf nicht zu ernst genommen werden. Weder möchte ich hier jemanden beleidigen oder bloßstellen, noch wünsche ich den Personen schlec...