"I'm always talkin', baby, talkin' too much
I love that little girl and I just can't get enough
It takes a lonely night with nowhere to go"eddie money - shakin'
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Amelia war mittlerweile einige Wochen in Hawkins. Es war auch schon für ihre Verhältnisse viel passiert. Zu viel für ihren Geschmack. Nicht nur, dass Hopper ihr nach dem zweiten Abend in der Stadt einen Riegel vorgeschoben hatte und ab sofort immer wissen wollte, wo und wie lange sie noch unterwegs war; zusätzlich hatte sie auch einen Job gefunden. Einen Beschissenen, wie sie fand, aber das Trinkgeld war gut. Sie arbeitete in Bob's Diner und musste eine ätzend rosafarbene Uniform tragen. Mit dem rosa-weiß gestreiften Haarreif fühlte sie sich wie ein Bonbon. Das war nicht ihre Farbe, aber damit würde sie sich arrangieren müssen. Eddie hatte sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt, als er sie das erste Mal in ihrer Arbeitskleidung zu Gesicht bekommen hatte. Seitdem zierte ein schöner blauer Fleck seinen Oberarm. Etwas, das ihre Laune ebenfalls nicht besserte, war die Tatsache, dass sie das Arschloch in Kalifornien immer noch nicht erreichen konnte.
Sie musste zu Arbeit, aber sie stand noch in ihrem Zimmer und starrte wieder das Telefon an. Das knallige Rot schien sie zu verhöhnen. Sie atmete tief durch und schwor sich ein allerletztes Mal anzurufen und dann die Sache endgültig abzuhaken. Nervös knabberte sie an ihrer Unterlippe und betrachtete sich im Spiegel, während sie auf das Freizeichen wartete. Das rosafarbene Blusenkleid mit weißen Rüschen am Saum ließ sie aussehen wie eine Karrikatur aus einem fiebrigen Zuckertraum.
"Die von Ihnen gewählte Rufnummer ist nicht ver-" Amelia knallte den Hörer auf die Gabel und murmelte ein leises Fick dich. Das war's. Mit einem tiefen Durchatmen richtete sie den Haarreif und verließ ihr Zimmer.
"Wo willst du hin?" fragte Jim sofort alarmiert und riss sich vom Fernsehprogramm los.
"Arbeiten?! Glaubst du ich verlasse freiwillig in diesem Aufzug das Haus?" fragte Amelia abfällig. Jim verzog die Lippen zu einem Grinsen.
"Immerhin siehst du darin nicht so furchteinflößend aus wie sonst... Sogar richtig nett."
"Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Ich bin dann mal weg." sagte sie und hob die Hand zum Abschied, um die Hütte zu verlassen. "Dir hängt übrigens Pudding im Schnurbart." Sie musste sich nicht umdrehen, um zu sehen, dass Jim sich hektisch durch das Gesicht wischte und lächelte vor sich hin.
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"Hi, willkommen bei Bob's. Was darf es für euch sein?" fragte Amelia zuckersüß ohne von ihrem Block aufzusehen. Den Stift hatte sie schon gezückt, allerdings hob sie gleich darauf den Kopf, als keine Antwort erklang. Sie schaute in die fassungslosen Gesichter von Gareth und Peter, die sie mit offenem Mund anstarrten. Fiebriger Zuckertraum. Eddie saß ihnen lässig gegenüber und betrachtete seine Ringe.
"Ihr schuldet mir zwanzig Mäuse." sagte er in einem Singsang und legte grinsend seine Handflächen auf die Tischplatte. Gareth und Peter konnten noch immer nicht ihre Augen von Amelias Aufzug nehmen.
"Ich dachte du verarscht uns." brummte Gareth und zog seinen Geldbeutel hervor, um seine Wettschulden einzulösen. Seine Augen huschten immer wieder über Amelias rosafarbenes Kleid.
"Schöner Spaß. Wir haben jetzt ordentlich gegafft, wollt ihr nun was essen oder nicht?" fragte sie leicht gereizt und stemmte die Hände in die Hüften.
"Drei Cheeseburger und Milkshakes." bestellte Eddie. Amelia seufzte und kritzelte die Bestellung auf ihren Block.
"Welche Geschmacksrichtung?" Sie sah vom Block auf. "Für dich Vanille?" fragte sie ihn.
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Hide Your Heart
Fanfiction"Du und ich für immer. Versprochen." Das waren die letzten Worte von Amelias bestem Freund, bevor sie umgezogen war. Es hätte eine abenteuerliche Geschichte werden können, wenn sie etwas darauf erwidert hätte oder wenn ihre Telefonate nicht so spärl...