12 - sweet sixteen

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"Well, I'd do anything
For my sweet sixteen
Yes, I'd screw anything
For that runaway child"

billy idol - sweet sixteen

Billy lag auf Amelias Bauch und rauchte. Ihre Hand lag auf seiner nackten Brust, während sie vor sich hin döste. Der Sex mit Billy war gut, aber so wahnsinnig anstrengend, dass sie jetzt am liebsten schlafen würde. Er erwartete manchmal absurde akrobatische Verrenkungen von ihr. Amelia schmerzten noch immer die Muskeln von der letzten Position, die er in einem Heftchen entdeckt hatte und ausprobieren wollte. Er hob ihre Hand vor sein Gesicht und betrachtete das feingliedrige Goldkettchen, dass sie von ihm hatte.

"Wirst du sentimental oder warum trägst du das noch?" fragte er und drehte den Kopf zu ihr. Sie zog ihre Hand zurück und nahm ihm die Zigarette ab. Sentimental, dass sie nicht lachte. Amelia trug das Armband aus einem ganz einfachen Grund. Es gefiel ihr. Punkt. Sie war auch überhaupt nur in Besitz dieses Armbands, weil sie es Billy nie zurück gegeben hatte. Das gehörte nämlich zu seiner Masche, wenn er eine Frau abschleppte. Am Ende des Dates zog er dieses Kettchen hervor und bekam so Einlass in das Haus und das Höschen seiner aktuellen Eroberung. Wenn er bekommen hatte was er wollte, nahm er das Armband einfach wieder mit und probierte es bei der Nächsten auf die gleiche Weise. Amelia war kurz nach ihrem Umzug nach Kalifornien einmal mit Billy ausgegangen. Es war abzusehen, dass sich der prollige Schönling an die Neue heranmachen würde und innerhalb von zwei Wochen, hatte er sie um eine Verabredung gebeten. Wobei gebeten der falsche Ausdruck war. Er hatte es bestimmt. Ich hol dich morgen Abend um 7 ab. Wir gehen essen. Sie wusste worauf die ganze Schose mit dem schicken italienischen Restaurant hinauslaufen sollte und machte bei den Spielchen mit, bis zu dem Zeitpunkt als er rattig wie noch nie auf ihrer Veranda stand und das Armband aus seiner spannenden Hose zog. Amelia hatte ihn nur zum Abschied geküsst und war mit dem Armband in der Hand im Haus verschwunden. Ohne Billy.

"Hast du mich schon mal sentimental erlebt?" fragte sie lächelnd.

"Ehrlich gesagt nicht. Hast du überhaupt Gefühle?" fragte er grinsend und sie verdrehte die Augen. "Ich hab dich noch nie weinen gesehen."

"Du bist ein Idiot."

"Und du wahnsinnig heiß." erwiderte er. Er nahm wieder ihre Hand in seine und betrachtete das Tattoo auf ihrem Unterarm. Er hatte ihr deshalb lange in den Ohren gelegen. Sie hätte sich verschandelt. Sie würde es sicher irgendwann bereuen. Sie hätte nicht nachgedacht und so weiter und so fort. Amelia hörte ihm aber gar nicht zu. Er rieb den Daumen über die Fledermäuse, sodass sie scharf die Luft einsog. Es war noch nicht verheilt und tat bei jeder Berührung weh.

"Pass doch auf, das tut noch weh!" schimpfte sie und entwand ihren Arm aus seinem Griff.

"Hast du mit ihm geredet?" wollte er wissen und seine blauen Augen durchbohrten sie.

"Nein." sagte sie und zog ihren Arm von seiner Brust.

"Machst du es noch?"

"Vielleicht." Ihre Antwort fiel knapp aus, weil sie nicht mit ihm darüber reden wollte, das juckte Billy aber nicht. Er war schon immer so einfühlsam wie ein Betonklotz gewesen.

"Und trotzdem lässt du dir ein albernes Tattoo mit ihm stechen." meinte er skeptisch, aber Amelia zuckte nur mit den Schultern. Sie sah zu ihm herab und hielt ihm die Zigarette an die Lippen.

"Tu mir einen Gefallen und beleidige ihn nicht mehr, ja?" sagte sie und Billy zog die Augenbrauen zusammen.

"Wann soll ich deinen langhaarigen Freak denn beleidigt haben?" stellte er die Gegenfrage.

Hide Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt