"It's alright if you love me
It's alright if you don't
I'm not afraid of you running away, honey
I get the feeling you won't
You see, there is no sense in pretending
Your eyes give you away"
tom petty - breakdown▲
Amelia war nicht davon ausgegangen, dass Eddie vor der Hütte auf sie warten würde und dennoch stand er da. Er lehnte an der Motorhaube seines Vans und rauchte. Wie jeden anderen Morgen auch, den er zumindest nicht verschlief. Bedächtig schloss sie die Tür ab und sammelte sich. Ihr hätte klar sein sollen, dass sie den Spießrutenlauf nach Patricks Party nicht wiederholen konnte. Erst nachdem sie sich sicher war, alle überlaufenden Gefühle in ihrem Inneren verschlossen zu haben, drehte sie sich zu ihm und schritt die Veranda herunter. Sie studierte sein Gesicht und abgesehen von der Müdigkeit, die ihn genauso sehr zu quälen schien wie sie, sah sie nichts anderes. Sie erwartete Unbehagen oder Reue. Dass er so peinlich berührt war wie sie sich fühlte, weil sie wieder einmal nicht wusste, wie sie mit ihm umgehen sollte, aber davon war keine Spur. Er lächelte sie nur an, als wären sie letzte Nacht nicht wie Tiere übereinander hergefallen und nur aus purer Erschöpfung eingeschlafen."Du hättest was sagen können. Ich hätte dich nach Hause gefahren." rief er ihr zur Begrüßung zu und hielt ihr einen Becher dampfenden Kaffee hin. Sie nahm ihn entgegen und lächelte ihn dankbar an.
"Ich wollte dich nicht wecken. Ich musste duschen und mich umziehen." antwortete sie und nahm einen großen Schluck. Eddie lachte kopfschüttelnd.
"Du kannst jederzeit bei mir duschen und bisher hat dich nicht gestört meine Sachen anzuziehen." führte er weiter aus. Dagegen konnte sie nichts einwenden. Er hatte Recht. Beide gingen zu ihren Seiten des Vans und stiegen ein.
"Ich kann nicht ohne Rucksack in die Schule. Reicht ja schon, dass ich die Hausaufgaben für Mathe nicht gemacht habe." sagte sie und wusste genau was für eine lahme Ausrede das war.
"Ich muss dich nicht extra daran erinnern, dass ich den Umweg zu deinem Haus jederzeit fahren werde, oder?" Sie brummte nur unverständlich vor sich hin und schaute aus dem Fenster. Es war seltsam, dass Eddie so normal mit ihr umging obwohl sich die Dynamik ihrer Freundschaft verschoben hatte. Kurz kam Amelia der Gedanke, dass er vielleicht doch betrunkener gewesen war als sie angenommen hatte. Möglicherweise hatte er es vergessen? Aber wie sollte er vergessen, was sie mit ihm in der Bar getan hat? Wie sollte er vergessen, dass er sie gefickt hat und das sogar mehrmals. "Bist du komisch?"
"Huh?" Er riss sie mit dieser Frage aus ihren Gedanken.
"Ist alles okay zwischen uns?" Er schenkte ihr nur einen kurzen Blick und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
"Ja... ja klar." antwortete sie und schob die Kassetten in ihrem Fußraum hin und her. Sie kaute auf der Unterlippe herum. Sie wollte darüber sprechen, aber sie wusste nicht wie. Amelia war selten so hilflos in ihrem Leben die richtigen Worte zu finden wie in diesem Moment. Eddie, wir müssen über letzte Nacht reden? Plump, aber direkt. Konnte sie ihn so aus der Reserve locken oder fuhr sie mit der Taktik direkt gegen die Wand?
"Geht's um letzte Nacht?" Die Frage erwischte sie eiskalt. So viel Mumm hatte sie dem Schisser nicht zugetraut, trotzdem sagte sie nichts. Sie sah ihn bloß an; betrachtete sein Profil, wie er stur auf die Straße schaute und ihr keine Chance gab die Antwort in seinen Augen zu lesen. "Mach dir darüber keinen Kopf, okay? Wir haben bisschen zu viel getrunken und rumgealbert." Das Herz sackte ihr in die Magengrube. Sie wusste gar nicht wie ihr geschah, da parkte Eddie den Van bereits vor der Schule.
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Hide Your Heart
Fanfiction"Du und ich für immer. Versprochen." Das waren die letzten Worte von Amelias bestem Freund, bevor sie umgezogen war. Es hätte eine abenteuerliche Geschichte werden können, wenn sie etwas darauf erwidert hätte oder wenn ihre Telefonate nicht so spärl...