16 - in my veins

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"All I want is your trash
In my veins
Make it last
For days
Want your beast
Need your rage
Feel you burnin' up, sister
In my veins"

winger - in my veins

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"Was zur Hölle ist los mit dir?!" rief Amelia laut gegen die Musik an. Sie stand im Gedränge der Tanzfläche und schob jemanden weg, der ihr die Sicht auf Eddie versperrte. Dass es Steve war, der versuchte zwischen den beiden zu schlichten, bemerkte sie nicht einmal. Stumm und zerknirscht schaute Eddie sie an. "Sprich mit mir!" forderte sie wütend und stieß ihn, doch er sagte nichts. Er ging an ihr vorbei und bevor sie eine Beleidigung von sich geben konnte, die sich gewaschen hatte, griff er nach ihrer Hand und zog sie hinter sich her. Eddie bugsierte Partygäste grob aus ihrem Weg und umfasste ihre Hand fester, um sie in dem Gedränge nicht zu verlieren. Er stieg die Treppen hoch und öffnete eine Zimmertür nach der anderen.

"Das kann doch nicht wahr sein!" fluchte er lautstark und öffnete die Tür zum letzten Zimmer, weil alle anderen auch schon belegt waren. Hier sah es genauso aus. "Raus hier!" brüllte er voller Inbrunst und das Pärchen, das knutschend auf dem Bett saß, ergriff fluchtartig das Weite. Als sie das Zimmer verlassen hatten, schloss Eddie die Tür, Amelias Hand hielt er immer noch fest.

"Eddie." sagte sie und berührte ihn an der Schulter. Er gab ihre Hand frei, als hätte er sich an ihr verbrannt und durchquerte das Zimmer mit langen Schritten. "Sagst du mir jetzt endlich was los ist?" fragte sie ungeduldig und spürte, dass die Wut auf sein Verhalten noch nicht verklungen war. Er drehte sich um und sah sie an.

"Was los ist? Du willst wissen, was verdammt noch mal los ist?!" schrie er und Amelia zuckte zurück. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich zur Tür. Diesen Scheiß musste sie sich nicht geben. "Oh nein, nein, nein." Gerade als sie die Hand um den Türknauf legte, prallte Eddies Handfläche gegen das Türblatt. "Du kannst jetzt nicht einfach gehen." knurrte er in ihren Nacken. Amelia drehte sich um. Mit der Tür im Rücken sah sie zu ihm auf.

"Dann sag mir endlich was dein Scheißproblem ist." erwiderte sie ruhig. Eddie lachte auf.

"Du willst wissen, was mein Problem ist?" fragte er.

"Du bist von einer Sekunde auf die andere nicht taub geworden." zickte sie. "Wo. liegt. dein. beschissenes. Problem?!" wiederholte sie langsamer und lauter.

"Wo mein Scheißproblem liegt?!" rief er aufgebracht und legte die anderen Handfläche an die Tür, sodass er sie einrahmte.

"Herrgott nochmal, rede doch einfach!" schimpfte sie und versetzte seiner Brust einen festen Stoß. Eddie bewegte sich keinen Zentimeter. Er stützte seine Handflächen noch immer an der Tür ab und versperrte ihr den Weg. Sie hatte keine Chance zu entkommen. Weder vor noch zurück.

"Ich sag dir, wo mein Scheißproblem liegt, Lia. Du flirtest vor meinen Augen mit jedem, der Interesse an dir zeigt und das sind allein auf dieser Party bei Gott nicht wenige. Du lässt dich von Billy besinnungslos vögeln und triffst dich direkt danach mit mir! Und gleichzeitig machst du mir wegen Chrissy die Hölle heiß, obwohl wir nur auf einem Konzert waren. Du hast diesen... diesen knappen Fetzen hier an, in dem jeder sehen kann, was du zu bieten hast." Amelia lächelte leicht, auch wenn das seine Wut weiter anfachen würde. Dafür kannte sie ihn schon zu lange.

"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du eifersüchtig bist." Eddie presste die Lippen fest zusammen. Gottverdammt, ja. Das war er, und wie... Er lehnte sich so weit herunter, dass sein Gesicht vor ihrem war. Amelias Blick huschte von Auge zu Auge. Er war wütend, frustriert und noch etwas anderes lag in seinen Augen, das sie nicht ganz greifen konnte. "Ich verstehe es nicht. Warum juckt dich das? Wir sind Freunde, Eddie." sagte sie leise. Er lächelte gequält und legte seine Hand an ihren Nacken. Mit den Daumen strich er über ihren Kieferknochen.

Hide Your HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt