12. Secure

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Der vertraute und beruhigende Duft eines Parfüms steigt mir in die Nase. Ich versuche meine dicken und geschwollenen Augenlieder zu öffnen. Schwerfällig gelingt mir dies. Ich sehe Jungkook direkt vor meiner Nase. Spüre seine starken Arme die mich halten und fest an sich drücken. Das vorbeiziehende Licht wandert über seine angestrengten Gesichtszüge. Der Dunkelhaarige sieht fertig und gezeichnet aus. Einige Blessuren zieren sein sonst so makelloses Gesicht. „Jungkook..", hauche ich kratzig. Meine Kehle schmerzt und ist trocken.

Sofort schwenkt sein Augenmerk auf mich über. „Ruh dich aus. Wir sind auf den Weg zurück." Dabei streicht mir der sonst so taffe Gangster, behutsam über meine Wange und sieht mich mitfühlend an. Ich lehne mich gegen seine Brust und genieße einfach das ungewohnte Gefühl der Wärme, der Sicherheit, die er mir in diesem Moment gibt. Unter seinen rauen Daumen, der kreisende Bewegungen auf meiner Wange zieht, schließen sich meine Augen. „Ich wusste, dass du kommst. Danke.."

Erst als mich eine eisige Kälte umhüllt und ich ruckartig angehoben werde, reiße ich panisch meine Augen auf. „Ich wollte dich nicht wecken. Sorry.", sagt der Dunkelhaarige sanft und trägt mich in sein Anwesen. Beschämt verstecke ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Die anderen Männer des Clans, sollen mich so nicht sehen. Unweigerlich beginnt mein Köper zu zittern. Nach kurzer Zeit setzt er zum Reden an. „Ich bringe dich in dein Zimmer. Dann kannst du-", sofort unterbreche ich ihn. „Nein!" Verwundert sehen mich seine tiefen; dunklen Augen an. Mit bebenden Lippen senke ich meinen Kopf. „Ich will nicht alleine sein." Meine stimme ist brüchig; kratzig und leise. Kurz scheint der jüngere mit sich zu hadern. „Okay."

Schnellen Schrittes setzt er seinen Weg fort, biegt jedoch nicht links zu meinem Zimmer ab. „Du da! Bring uns später das beste Comfort Food, was die Küche zu bieten hat!"-„Jawohl!" Hat Jungkook grade etwa uns gesagt? Neugierig riskiere ich einen Blick und bemerke, dass wir auf den Weg zu seinem Zimmer sind. „Jimin, ansonsten möchten wir nicht gestört werden. Verstanden?" Der Blonde nickt es ab. „A-aber was ist mit deinen Wunden?" Er kommt vor seiner Türe zum stehen und öffnet diese umständlich mit den Fuß. „Werd's überleben." Mit den Worten lässt er ihn zurück und schiebt die Türe erneut zu und setzt mich erst an seinem Bett ab. Man bemerkt wie verloren und unbeholfen der Gangster Boss vor mir kniet. Nicht so recht weiß was er machen soll, oder nicht.

„Möchtest du duschen oder ein Bad nehmen?" Beschämt sehe ich auf. „Keine sorge! I-ich werde dir deine Privatsphäre geben!", winkt er entschuldigend mit seinen Händen. „Ich weiß, dass ein Typ - besonders so einer wie ich- das letzte ist, was du in deiner Nähe haben willst." Jungkook hat recht. Ich will keinen Kerl in meiner Nähe wissen. Und schon gar nicht jemanden, der mich so sieht. „Ich werde dir ein Bad einlassen. Vielleicht fühlst du dich danach etwas besser.", lächelt er warm gar sanft. Seine tätowierten Finger berühren meine Wange für eine Millisekunde. Schnell zieht er sie zurück. Räuspernd richtet er sich auf und verschwindet in einen Raum, der vermutlich das Badezimmer ist. Kurz darauf ertönt ein quietschen und Wasser.

Langsam richte ich mich ebenfalls auf und folge ihm mit wackligen Beinen. Der Dunkelhaarige kniet auf einem Bein vor der Großen Wanne und prüft die Temperatur. Greift danach zu zwei Flaschen am Rand und begutachtet sie aufmerksam. Überlegend brummt er. „Ich mag das Entspannungs Bad.", gebe ich leise von mir. Leicht zusammenzuckend dreht er sich zu mir. „Summer.. Ehm- warte. Ich gehe sofort. Lass mich nur das Bad vorbereiten." Der jüngere gibt etwas von dem Badezusatz ins Wasser. Ich beobachte ihn dabei. Erst jetzt bemerke ich, dass er nur ein weißes; enges Achsel Shirt trägt, welches in seiner Anzug Hose gestopft ist. Im hinteren Hosenbund ragt eine Pistole raus.

Seufzend überbrücke ich die letzten zwei Meter zwischen uns und lehne meine Stirn gegen sein breites Kreuz. Er strahlt eine Wärme aus, die mich sofort umhüllt. Mich beruhigt. „Geh nicht, Jungkook ... bitte." Es dauert eine Weile bis er sich einfach umdreht und mich stumm ansieht. Sein Blick ist mir wie so oft, undefinierbar. „Das letzte was du jetzt gebrauchen kannst, ist ein weiteres Arschloch, welches dir zu nahe tritt, Summer." Besorgnis verbirgt sich hinter seiner harschen Aussage. „Vermutlich.", beginne ich und seufze. Lehne meine Stirn an seiner definierten Statur ab. Dabei entgeht mir nicht, wie der jüngere leicht verkrampft. „Aber solange du nicht guckst, lass ich es durchgehen."-„Okay."

Yakuza  -J.JK- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt