34. Realisation

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Nachdem wir Lilly einsammelt haben und schon Stunden lang fahren, müssen wir einen kleinen Zwischenstopp einlegen. Das Genörgel der 8 jährigen war unerträglich geworden. Auch Georgie weinte ununterbrochen. Die beiden hatten Hunger. Auch wenn Jungkook extrem genervt war, und ich zeitweise dachte er reißt das Lenkrad raus, blieb er erstaunlich ruhig nach außen hin. Also sind wir vom Highway aus auf die nächste Tankstelle mit Diner zugesteuert. Nachdem er getankt hatte, stößt er zu uns an den Tisch.

„Wow, wir gehen wirklich was essen, Kate!", klatscht die kleine freudig in die Hände. „Nicht so laut, Lilly! Sei froh das du jetzt was zu essen bekommst.", wirkt die ältere des Trios genervt und beschäftigt den kleinen Bruder auf ihren Schoß.

Nachdem wir bestellt haben, steht Jungkook auf. „Babe, ich werd mal Zuhause anrufen." Vermutlich möchte er Jimin und die anderen über den Status unserer Reise informieren. Die Münz-Telefone hängen nur wenige Meter von uns entfernt. „Okay, richte schöne Grüße aus.", lächle ich warm. Nickend macht er kehrt. Ich nippe an meinem heißen Kaffe während die Kinder genüßlich ihre Milchshakes schlürfen.

„Also wir haben den gleichen Vater?", eröffnet die braunhaarige die Unterhaltung. Nickend stelle ich meine Tasse ab. „Ja, vor 18 Jahren kam ich dann ins Heim als er mich zurück gelassen hat.", erkläre ich knapp. „Ich muss vor den beiden nicht wiederholen was ich gehört habe."

Dankend nicke ich. „Und wenn ich mir dich so ansehe, hattest du's auch nicht grade leicht, Kate.", dabei deute ich auf ihr leichtes Veilchen. Sichtlich unwohl wandert ihr Blick umher. Langsam lehne ich mich zurück in die Polsterung der Bank. „Vor uns müsst ihr keine Angst haben. Auch wenn's schwer für dich zu glauben ist." - „In der Tat!", antwortet sie patzig und sieht mich feurig an. „Weißt du, ich sehe eine Menge von mir, in dir. Und mein Schicksal wollte ich euch gerne ersparen."

„Wo bringt ihr uns hin?" Eine berechtigte Frage des Teenagers. „Ist das nicht egal?", fällt Lilly ihr ins Wort. „Überall ist besser als zuhause! Selbst jetzt habe ich den besten Tag meines Lebens! Wir machen einen Ausflug und gehen essen!" Süß wie unschuldig die kleine wenigstens noch ist.

„Um deine Frage zu beantworten: zu einem Freund von mir in Vegas. Der kann euch besser helfen als wir." Traurig lächle ich und sehe in meine Tasse des Schwarzen; öligen Kaffees. Das essen wird an den Tisch gebracht. Auch mein Freund kommt zurück und setzt sich neben mich, wischt sich mit einer Hand übers Gesicht. Wirkt angespannt. „Warum können wir denn nicht bei euch bleiben? Auch der grantige alte Gangster darf dabei sein." Lilly hat das Mundwerk von mir.

Ich unterdrücke mein Lachen. „Yah, wen nennst du hier bitte alt? Und warum bin ich bitte ein grantiger Gangster, hm?" Die kleine mustert den Yakuza kurz. „Ich hab mal Filme gesehen, da sahen die Bösen aus wie du. Deswegen! Und grantig bist du auch." Mit der Gabel in der Hand zeigt er auf das kleine Mädchen. „Du hast genauso eine große Klappe wie Summer! Pass lieber auf was du sagst. Irgendwann sprichst du den falschen mit dem Ton an." Er streitet sich nicht wirklich grade mit einer 8 Jährigen...

„Wir leben nicht grade in einem Umfeld, was für Kinder geeignet ist.", Grätsche ich dazwischen und beantworte die Frage. Beide verstummen und sehen zu mir. Ich ziehe die Schüssel mit dem Porridge und den Früchten zu mir rüber, nehme Georgie entgegen und beginne ihn zu füttern. „Ihr beide solltet auch essen. An euch muss auch was mehr ran.", ergänzt Jungkook.

Immer wieder sieht er zu mir rüber, wie ich mich um das Kleinkind kümmere. Wirkt teilweise etwas verloren. Nachdem wir fertig sind, bezahlt haben und austreten, hält der jüngere uns auf. „Hier, kauft ein paar Snacks und was zu trinken. So nervt ihr weniger auf der Fahrt." Mit den Worten drückt er Kate 100$ in die Hand. Es wirkt so, als hätten die beiden noch nie so viel gesehen. Die ältere nimmt die kleine mit und geht in die Tankstelle. Ich schnalle derweil den Burschen fest.

Yakuza  -J.JK- Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt