Teil 11

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POV Thomas
"Natürlich kommen wir Thomas.", antwortet Hannes mir und gähnt. "Danke Hannes.", meine Stimme wurde brüchig. Kamen mir doch schon die Tränen wieder, als ich an ein Gespräch nachher denke. "Egal was ist, wir kriegen das gemeinsam hin", sagt er noch sanft. "Danke. Und jetzt schlaf weiter. Bis später.", murmele ich noch in den Hörer und lege auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Ich lege das Handy zurück auf den Tisch und stehe vom Sofa auf. Langsam nehme ich die Treppe nach oben und schaue leise zu Stefanie ins Schlafzimmer. Ich höre sie weinen. Sie schnieft auf und schluchzt so vor sich hin. Ich lege mich nun doch neben sie und nehme sie von hinten in meinen Arm. Leicht zuckt sie zusammen. Sie hat mich wohl nicht kommen hören. Nun liegen wir hier und weinen gemeinsam. Ich halte sie einfach fest. Sie fühlt sich so kalt an, trotz der dicken Decke. Alles um uns stand still. Nur wir hier in einer Blase voller Trauer und Tränen. Langsam nimmt Stefanie die Wärme von mir an und krallt sich an meinem Unterarm fest. Ich höre sie immer wieder auf der anderen Seite schluchzen. Irgendwann schläft sie nochmal erschöpft ein. Ich gehe wieder runter und lasse sie in Ruhe schlafen. Wir hatten uns beide die Augen rot geweint. Es ging draußen bereits die Sonne auf. Ich räume noch etwas das Chaos im Wohnzimmer auf, bevor Hannes und Nowi nachher kommen. Plötzlich höre ich einen stumpfen Knall. Oh Gott, was war das? Kam es von oben? Sofort dachte ich an Stefanie. Schnellen Schrittes nehme ich die Treppe nach oben und schaue im Schlafzimmer nach. Das Bett war leer. Also stürze ich ins Bad und sehe sie dort liegen. Ihre Hose war voller Blut. Stefanie lag benebelt auf dem Boden. Hatte sich den Kopf angeschlagen. "Steff? Hey, hörst du mich?", ich stürze mich zu ihr auf den Boden und drehe sie richtig auf den Rücken. Sie sieht wie durch mich hindurch "Mir ist so schwindelig und übel.", murmelt sie. Kein Wunder, bei dem was sie getrunken hat und wahrscheinlich ebenfalls nicht viel geschlafen hatte. Ich streiche ihr die Haarsträhnen von der Stirn, die fast in der Platzwunde klebten. Schnell zücke ich mein Handy aus der Hosentasche welches ich mir wieder eingesteckt habe und rufe den Rettungswagen. Wir mussten nun wirklich ins Krankenhaus. Sie presste sich die Hände auf den Bauch. Es dauerte nicht lange, da hörte ich den Rettungswagen und gehe unten die Tür öffnen. "Meine Freundin ist oben im Bad. Sie blutet. Kommen Sie schnell!", rufe ich panisch und laufe vor. Wir laufen nach oben und die Notfallsanitäter kümmern sich sofort um sie. Die Platzwunde wird abgeklebt und wird von einer jüngeren Sanitäterin nach unten gestützt. Nach vieler Diskussion durfte ich hinten im Rettungswagen mitfahren und wir fahren die nächste Klinik an.

VerletzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt