Teil 14

141 6 0
                                    

POV Thomas
"Und wie geht es dir?", fragt mein Bruder mich. "Ich bin traurig. Bin einfach fertig mit den Nerven. Ich mache mir Sorgen, habe Angst um sie. Angst sie zu verlieren, sie zu vermissen und die Jahre mit ihr zu riskieren.", murmelte ich "Können wir irgendwas für dich tun? Der Kleine kann ruhig noch länger bei mir bleiben.", schlägt Hannes vor. Ich sehe ihn dankend an "Das ist glaube ich schon Bitte genug. Ich glaube Steff und ich brauchen jetzt unsere Zeit.", erkläre ich und Hannes nickt verständnisvoll. Eine Weile blieb ich noch bei Stefanie, bis Nowi mich nach Hause schickt. Er und Hannes würden noch da bleiben. Anscheinend sah ich so schlecht aus, dass ich mich mal ausschlafen sollte. Ich gebe der schlafenden Stefanie noch einen sanften Kuss auf die Stirn "Bis morgen. Ich liebe dich", flüstere ich ihr noch zu und gehe dann zur Tür. Werfe meine Jacke über die Schulter und schlendere nach Hause. Dort wartet jetzt ein Haus voller Trauer auf mich, aber dem musste ich mich jetzt stellen. Ich gehe nach oben ins Badezimmer. Auf dem Boden war noch eine leicht eingetrocknete Blutlache. Ich nehme mir einen Lappen und wische den Fleck auf. Wie lange hatte ich nun nicht mehr richtig geduscht? Genau seit dem Tag, als wir die Nachricht bekommen haben. Ich streife also meine Klamotten von mir und steige unter die Dusche. Die Wärme des Wassers tut mir gerade gut. Frisch geduscht steige ich 10 Minuten später raus, trockne mich ab und ziehe mir frische Sachen an. Unten im Wohnzimmer nehme ich mir meine Gitarre aus der Ecke und setze mich damit auf das Sofa. Ich spiele die erneuten Riffs, wie vor ein paar Tagen aus dem Proberaum und versuche dazu eine Melodie zu summen. Auch werde ich mal ein bisschen sentimentaler oder ruppiger mit der Gitarre. Das ganze versuche ich auch noch mit der E-Gitarre und dem Verstärker, den wir nach Hause geholt haben. Ich schlage so richtig in die Saiten und mal wieder laufen bei mir die Tränen, wenn ich an die letzten Tage denke. Die Gitarre hörte sich ebenfalls an, als würde sie schreien und weinen zugleich. Ein geschriebenes Lied aus der Situation würde uns wohl beiden dabei helfen. Die Musik ist unsere Therapie. Nachdem mir die Finger vom ganzen Spielen wehtun lasse ich es bleiben und stelle beide Gitarren an ihre Stelle zurück. Kurz sehe ich nochmal aufs Handy. Hannes hat ein Foto von Nowi und Stefanie im Hintergrund geschickt. Sie lächelt ein wenig, ich sehe aber auch, dass sie zuvor auch wieder geweint hatte. Ich schicke ihnen noch schnell eine Nachricht zurück und bestelle mir das eine Pizza. Seit Tagen habe ich mal wieder ein bisschen Hunger bekommen. Die halbe Pizza gegessen, lege ich mich dann bald ins Bett und schlafe diesmal schnell ein. Ich musste nun stark für Stefanie sein und für die Zeit, die nun kam.

VerletzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt