Teil 18

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POV Thomas
Während Stefanie im Bad war wollte ich meinen Zettel aus der Schublade holen. Sehe aber auch was geschriebenes von ihr. Ich lese mir die Worte von ihr an mich durch. Stefanies Gedanken sind genauso wie meine. Ich will sie nicht verletzen, sie nicht vermissen, sie nicht verlieren. Als sie aus dem Badezimmer kommt sehe ich zu ihr. "Steff wir schaffen das.", versichere ich ihr unter Tränen. Ich liege auf ihrem Bett und halte ihr meine offene Arme hin. Sie nimmt sie sofort an und kuschelt sich dicht an mich. Jetzt ist es wieder soweit und wir liegen weinend nebeneinander. Um uns wieder alles still. Wir weinen einfach nur. Eine weitere Stunde verging so, bis wir von einem Klopfen unterbrochen werden. Ein Arzt kommt rein und überreicht uns die Entlassungspapiere. Stefanie konnte schon wieder aus der Klinik. Die Nachuntersuchung gestaltete sich heute Vormittag als in Ordnung. Trotzdem sollte sie sich noch viel ausruhen und dafür werde ich auch sorgen. Ich hake sie bei mir unter, als wir gehen konnten. Ein wenig schwach war sie noch auf den Beinen. Ich setze sie auf dem Beifahrersitz des Autos ab und steige in die Fahrerseite ein. Schweigend fahren wir nach Hause und ich helfe ihr auch wieder aus dem Auto. "Und jetzt legst du dich bitte wieder hin.", kommandiere ich sie und begleite sie nach oben. Stefanie legt sich direkt hin und kuschelt sich in ihre Decke ein. "Wenn ich noch was tun kann, dann ruf mich. Ich bin bei dir.", ich drücke nochmal kurz ihre Hand und bin dann nach unten verschwunden. Ich setze mich im Wohnzimmer auf das Sofa und hole ihren Zettel raus. Versuche darauf einen weiteren Textteil aufzuschreiben und singe leise eine Melodie. Setze immer wieder von vorne an und ändere Textstellen. Das mache ich mehrere Stunden lang und merke gar nicht, wie spät es wurde. Als ich etwas leises schluchzen höre richte ich meinen Blick auf die Uhr. Es war schon kurz vor zehn am Abend. Oh Gott, wie konnten die Stunden nur so fliegen? Ich merke, dass das Schluchzen nicht von oben kommt, sondern direkt hinter mir im Türrahmen. Ich drehe mich um und sehe Stefanie weinend dort stehen. Schnell stehe ich auf und nehme sie in meinen Arm. "Hey, shhh.", versuche ich sie zu beruhigen. "Komm lass uns ein paar Schritte draußen machen.", schlage ich vor und sie willigt nur widerwillig ein. Es war eine laue Sommernacht. Wir laufen noch etwas durch die Stadt. Einfach nur wir beiden, haben wir lang nicht gemacht. Dachte es tut uns mal wieder gut, doch etwas bedrückendes liegt in der Luft. "Thomas, was wird jetzt aus den Konzerten?", fragt sie mich irgendwann leise und bleibt stehen. Ich sehe sie an. "Darum machen wir uns heute keine Gedanken mehr.", ich gebe ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. "Aber...", fängt sie an und ich halte ihr direkt meinen Zeigefinger auf den Mund.

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