Kapitel 4

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POV Julia
Nachdem wir auflegten, helfen Nele und Emma mir plötzlich gerne beim aufräumen der Küche. Immer wenn sie sich auf irgendetwas freuten und wussten, dass es mit ihrer Hilfe schneller geht, helfen sie auch mal freiwillig. Irgendwann kommt Niklas zu uns hinzu. In diesem Moment bin ich durch die tatkräftige Unterstützung der Mädels aber auch schon in der Küche fertig gewesen. Wir haben jetzt noch gut eine halbe Stunde bis wir losfahren müssen. Nele geht in das Wohnzimmer und kommt mit einem Memory in ihrer Hand wieder: „Wir können doch noch eine Runde spielen oder?“ Ich und besonders Niklas freuen uns immer mit unseren Kinder zu spielen. Sie können sich zwar auch schon wunderbar alleine beschäftigen und spielen auch mal eine Stunde alleine in ihrem Zimmer, im Wohnzimmer oder am liebsten im Garten, aber wenn wir etwas als Familie zusammen machen, ist es immer am schönsten. Auch wenn wahrscheinlich wieder eines der Mädchen gewinnen wird. Niklas und ich haben einfach keine Chance mehr gegen sie. Ich will aber noch bevor wir anfangen zu spielen ein paar Sachen für den Zoo zusammen suchen. „Baut ihr schon mal alles auf. Ich komme dann sofort.“
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Mädels sich entwickeln, man kann eigentlich schon zusehen, wie sie Tag für Tag aufmerksamer und konzentrierter werden. Ich kann es eigentlich kaum glauben, dass sie bald schon vier Jahre alt sind. Sie waren doch erst vor kurzer Zeit noch in meinem Bauch.
Ich musste mich wieder auf das Spiel konzentrieren um überhaupt noch eine Chance zu haben. Doch plötzlich fragte Emma: „Was ist jetzt eigentlich mit unserem Geschwisterchen? Bekommen wir noch eins?“ Die Frage unser Töchter gestern Abend, hatten wir irgendwie verdrängt. Was sollen wir ihnen denn sagen. Ja, wir wollen noch ein Kind, aber wenn wir ihnen das so sagen, dann werden sie sich so darauf freuen. Was wäre denn, wenn es aus irgendeinem Grund nicht klappt? Niklas und ich könnten damit irgendwie umgehen, aber wie sollten wir das unseren kleinen Kindern erklären. Aber anlügen wäre doch auch nicht richtig. Dann würden sie bestimmt traurig und enttäuscht sein. Da sie jetzt schon zum zweiten mal fragen,scheint es ihnen echt wichtig zu sein. Doch Niklas nahm mir dann zum
Glück die Entscheidung, was ich
sagen soll, ab. Ich merke aber, dass
ihm wohl das gleiche wie mir durch
den Kopf gegangen ist. Er antwortet
aber dann: Also wir können euch
nichts versprechen, aber wir hätten
auch noch gerne einen Bruder oder
eine Schwester für euch. Ihr müsst
euch aber noch etwas gedulden bis
wir was genaueres wissen. Ich
glaube, die beiden waren erstmal
zufrieden mit der Antwort. Das Spiel
war aber dann wohl nicht mehr so
wichtig. Sie fingen an wild zu
diskutieren, was wirklich süß war
anzusehen. (N) Ja, Emm wir
bekommen eine Schwester. (E) Nein,
ich will einen Bruder. Eine Schwester
habe ich ja schon.(N)Nein, der
würde doch nur nerven. So wie Tim, Lukas und Simon aus dem Kindergarten. Jungs sind blöd. (E) Stimmt. Julian nimmt mir auch
immer das Spielzeug weg. Ich will
doch eine Schwester. Mama, Papa, wir
haben jetzt beschlossen, dass wir eine
Schwester haben wollen. Niklas nahm mich während die Mädels diskutierten in den Arm und wir verfolgten aufmerksam ihrem kleinen Gespräch. Wir grinsen die ganze Zeit und müssen kurz lachen bei dem letzten Satz unsere Tochter.,,Schatz, so einfach kann man das doch nicht besprechen. Das können
wir gar nicht entscheiden. Niklas
mischte sich nun auch ein: Genau,
das wird die Natur entscheiden. Ein
kleiner Bruder wäre doch auch toll.
Beide schütteln wie wild mit ihren
kleinen Käpfen, sodass ihre Haare, die
ich heute morgen in Zöpfe geflochten
habe,  durch die Luft flogen. Sie
waren so süß, wenn sie gerade mal
keinen Unsinn anstellten. Wir sollten
mal langsam los. Wir wollen Oma und
Opa ja nicht so lange warten lassen.
Die zwei flitzen schnell in den Flur,
zogen sich ihre Schuhe und Jacken an
und warteten dann ganz ungeduldig
an der Tür, bis sie dann endlich los konnten.Keine Minute später
sitzen wir dann schon im Auto und
sind nun auch schon fast bei dem
Haus meiner Eltern. Da wir etwas zu
spät sind, stehen diese schon vor der
Tür und warten. Als Niklas dann das
Auto zum stehen bringt und ich die
Kinder abschnalle, rennen sie auch
schon auf ihre Großeltern zu. Ich
steige dann auch aus, um sie zu
begrüßen. (E) Oma, Opa, wir
bekommen noch eine Schwester.
Meine Mutter und mein Vater schauen
mich fragen an, Lächeln dann und
wollen uns beglückwünschen. Was
soll ich ihnen denn jetzt sagen? Aber
es war eigentlich klar, dass unsere
Mädels nicht dicht halten können.

Das Leben mit seinen Höhen und TiefenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt