Kapitel 28

96 2 0
                                    

PoV Niklas
Ich werde wieder aus meinem unruhigen Schlaf geweckt. Seitdem Julia und ich jede Nacht bei Emma im Krankenhaus verbringen, ist mein Schlaf nicht mehr so erholsam. Es ist jetzt schon die sechste Nacht gewesen, aber Emma geht es zum Glück immer besser. Wir haben uns schon öfter gegenseitig angeboten, dass der andere mal eine Nacht zu Hause schlafen kann, aber weder Julia noch ich, wollen Emma jetzt alleine lassen. Es sieht aber so aus, als könnten wir morgen oder übermorgen endlich nach Hause. Emmas Fieber ist schon fast weg und auch ihr geht es allgemein schon wieder viel besser. Sie will immer mehr spielen oder nach draußen. Wir versuchen sie etwas zu stoppen, damit sie sich noch etwas schonen kann, aber an sich ist es ja ein gutes Zeichen, dass sie wieder so aktiv ist. So krank und schwach, wie sie vor drei Tagen war, habe ich sie noch nie gesehen und will ich auch nicht mehr. Aber wenn wir hier raus kommen und das alles überstanden haben, können wir die Zeit vergessen und schauen nur noch nach vorne. Wir alle können uns dann auf unser drittes Kind freuen.
Das ist allerdings mein nächstes Bedenken zur Zeit. Ich habe wirklich Angst, dass sich Julia bei Emma angesteckt haben könnte. Wenn das so wäre, wäre es für Julia in ihrem Zustand nicht gerade gut und schon gar nicht für unser Kind. Ich kann sie aber natürlich auch nicht abhalten, bei unsere Tochter zu sein. Ich weiß, dass Julia auf sich aufpasst und versucht alles zu tun, damit es dem Kind gut geht.
Nele geht es zum Glück wieder richtig gut, nur glaube ich, dass ihr die Situation auch ganz schön zu schaffen macht. Die Mädels hängen sehr aneinander und sie leidet mit ihrer Schwester mit. Sie so schwach zu sehen, ist auch für Nele nicht leicht. Sie vermisst auch Julia und mich als Eltern, aber sie versteht, dass wir im Moment für Emma da sein wollen. Ich weiß, dass sie bei Julias Eltern gut aufgehoben ist. Sie besuchen uns sehr oft, was es für uns alle etwas leichter macht.
Ich drehe mich zu Emmas Bett und sehedass auch sie gerade aufwacht. Julia schäft noch,weshalb ich zu Emma ans Bett gehe und ihr einen guten Morgen wünsche.
Cuten Morgen, wie geht es dir? Ganz gut. Meine Kopfschmerzen sind
weg.
Das ist gut. Können wir wieder
nach Hause? Leider noch nicht.
Gestern hat dir Dr. Moreau ja noch
Blut abgenommen. Er müsste gleich
kommen und dann besprechen wir,
wie es weitergeht.
Julia wacht nun auch langsam auf. Sie
kommt zu uns und als wenig später
schon eine Schwester mit dem Essen
kommt, frühstücken wir gemeinsam.
Wenig später kommt auch schon Dr.
Moreau herein. Er misst bei Emma
Fieber und fragt uns wie die Nacht
war. (M) „Also mittlerweile können Sie
ja mal wieder arbeiten. Die Kollegen
und ich schieben schon wieder Doppel
und dreifach Schichten wegen Ihnen.
Emma geht es wieder besser und
braucht keine zwei Aufpasser an ihrer
Seite.“ (N) „Ach ich dachte, sie freuen
sich, wenn sie arbeiten können.“ (M)
Ja, ihre OPs übernehme ich auch
gerne, aber die Gynäkologie überlasse
ich Ihnen gerne. (J) Dann sind wir ja doch nicht durch Sie ersetzbar.
Moreau wusste nicht was er darauf
antworten sollte. (M) Jetzt aber zu
den wichtigen Dingen. Also wie
gesagt, Emmas Meningitis ist fast
Überwunden. Wir konnten nur noch
sehr wenige Bakterien in ihrem Blut
nachweisen und ihr Fieber ist ja auch
schon fast wieder runter. (E) Dann
kann ich also doch nach Hause? (M)
Ne, nicht so schnell. Aber wenn es
weiterhin so gut aussieht, darfst du
morgen nach Hause. Aber einen
deiner Eltern bräuchten wir heute auf
Station, da wir sowieso schon
unterbesetzt sind und sich heute auch
noch ein paar Ärzte krankgemeldet
haben.(N) Ich kann arbeiten. Julia
soll sich lieber noch etwas ausruhen
(M) Meinetwegen, aber hat sie sich
nicht in den letzten Tagen genug
ausgeruht? (N) Sie ist schwanger, da
ist das alles noch eine größere
Belastung. (M) Ach sagen sie nicht,
es gibt bald noch ein drittes von
diesen Ahnend Kindern? (J) Doch.
Und sie wissen wohl nicht, wie es ist,
wenn man sich Sorgen um jemanden
macht.  Ich verabschiede mich noch schnell von den beiden und verspreche das ich so oft wie möglich vorbei schaue.

Das Leben mit seinen Höhen und TiefenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt