-Hanjis Sicht-
,,Und noch einer."
Ha!
Kenny hatte zehn seiner Männer nach mir suchen lassen; sie waren mir bis in die nächste Kleinstadt außerhalb des Zauns gefolgt, den die Regierung hatte aufstellen lassen.
Nachdem ich den Berg voller Leichen gesehen hatte und die Monster, die sie fraßen, war ich mir sicher, dass der Zaun für zweierlei Dinge diente. Erstens: Die Monster sollten von der Hauptstadt fern bleiben. Zweitens: Die Menschen, die nicht evakuiert wurden, sollten dort draußen bleiben und durch die Hände dieser Kreaturen sterben.
Diejenigen, die aus Quinta und Shiganshina kamen, waren nicht erwünscht. Das Militär schoss auf uns - auf Männer, Frauen und Kinder.
Fünf von Kennys Leuten waren tot, einer schwer verwundet und der Rest war geflohen. Sie waren zu weit weg, als dass ich sie verfolgen könnte. Aber das machte nichts - Ich hatte eine Geisel. Sie war jung, vielleicht so alt wie Eren, und ich war mir sicher, dass sie mir verraten würde, wo sich seine Kameraden aufhielten.
,,Wie heißt du?", fragte ich den Mann, der gefesselt vor mir saß. Wir befanden uns in einer Apotheke, der Panzer stand vor der Tür. Ich kümmerte mich um die Schusswunde des Mannes, die ich ihm zugefügt hatte. Als er mir keine Antwort gab, schüttete ich ohne Vorwarnung Alkohol in seine Wunde.
,,Ahh- Scheiße!"
Ich lächelte und richtete meine Brille. ,,Connie! Mein Name ist Connie Springer!", sagte der Mann. Connie? ,,Ackerman?", hakte ich nach, er schüttelte den Kopf. Dann gehörte er nur der Mafia an.
,,Levi und die anderen wurden nach Quinta gebracht, nehme ich an?" Ich blickte in die Augen von Connie und griff erneut nach der Alkoholflasche. Mein Gegenüber schluckte. ,,Hör zu, ich kenne die Standpunkte eurer erbärmlichen Mafia; entweder du gibst mir sofort eine Antwort oder ich schleppe dich zu jeden einzelnen ihrer Stützpunkte. Sie sind in den Süden gefahren, weiter?"
Keine Antwort.
Ich ließ die Luft in meiner Lunge entweichen, packte meine Pistole und schlug deren Griff in das Gesicht dieses Mannes. Er spuckte Blut. Tränen stiegen in seine Augen und ich wusste, dass er jeden Moment einknicken würde.
,,Weißt du, ich kenne Foltermethoden, die viel grausamer sind als die, die ihr anwendet. Ich demonstrierte sie dir gerne. Siehst du den Stift dort?", begann ich und zeigte auf den Kugelschreiber, der auf dem Tisch lag, ,,weißt du, was man damit alles anstellen kann?"
Der Mann wandte seinen Blick von mir ab und nuschelte irgendwas. ,,Wie war das?", hakte ich nach. ,,Sie sind in Quinta, verdammt! Im Untergrund am Anfang der Stadt", gab Connie schließlich zu. Wusste ich es doch! ,,Ich wusste, dass wir uns verstehen werden."
Nachdem ich die Wunde versorgt hatte, brachte ich den Mann in den Panzer. Ich setzte ihn auf den Beifahrersitz und fesselte ihn mit den Seilen, die Eren mitgebracht hatte. Unsere ganzen Sachen hatte Kenny nicht mitnehmen lassen, sie hatten in dem kleinen Haus gelegen, in den sie Erwin, Isabel und Eren als Geisel genommen hatten.
,,Die Drohne dort", begann der Mann und deutete hoch in den Himmel. ,,Sie beobachten uns. Zumindest glauben wir das - Wenn wir Pech haben, läuft eine Herde Monster auf uns zu." Meine Augen weiteten sich.
Das Krankenhaus... Furlan.
In der Nacht, in der wir im Krankenhaus gewesen waren, waren plötzlich Monster in das Gebäude gestürmt. Und an dem Tag, an dem Furlan gestorben war... er hatte eine Drohne im Himmel gesehen und kurz darauf war ein Monster in die Seite des Panzers gekracht.
,,Sie können die Monster steuern?", hakte ich nach. ,,Zumindest hat das der Soldat behauptet, den wir für kurze Zeit in Gefangennahme hatten. Er ist gestorben, bevor wir mehr erfahren konnten. Sie richten ein Licht auf das Ziel und sobald Monster dieses erfassen, stürmen sie darauf los. Ähnlich wie bei Katzen."
Diese kranken Schweine... Sie hatten es auf uns abgesehen.
,,Du hast mich soeben auf eine grandiose Idee gebracht, Kleiner", sagte ich. Ich stieg von dem Panzer aus, nahm eines der Gewehre und zielte damit auf die Drohne. Bei dem dritten Schuss fiel sie endlich zu den Boden herab. Sie war zwar kaputt, aber für meinen Plan brauchte ich sie nicht. Eine Leiche von Kennys Leuten und ein Seil sollten reichen.
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Monster [Ereri/Riren]
FanfictionEines Nachts wird Eren Jäger von lauten Sirenen, die die Bevölkerung vor Gefahren warnen, aus dem Schlaf gerissen. Kurz darauf stellt er entsetzt den Grund für die plötzlichen Warnsignale fest - in Shiganshinas Straßen laufen menschenähnliche Kreatu...