Kapitel 8

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-ELLA-

„Guten Morgen ihr Langschläfer!", rief Angela mir fröhlich entgegen und meinte damit wohl auch Shay, die im Türrahmen stehen geblieben war.

„Wenn Wincent wach ist könnten wir essen, aber ich wette er schläft noch", sagte meine Oma und blicke ihre Tochter mit einem verschmitzten Grinsen an. Shay musste wohl verstanden haben, denn sie packte mich am Handgelenk und zog mich die Treppen wieder nach oben in das Badezimmer. „Hier", sagte sie entschlossen und drückte mir einen Becher mit eiskaltem Wasser in die Hand. „Was soll ich damit?", fragte ich vorsichtig. „Winnie wecken, glaub mir er liebt es", sagte sie und füllte sich währenddessen selbst einen Becher voll. Langsam traten wir dann gemeinsam auf den Flur hinaus und begaben uns vor sein Schlafzimmer, dessen Tür ich vorhin zum Glück nur angelehnt hatte. Meine Komplizin öffnete die Tür langsam und nur einen weiteren kleinen spalt, sodass wir locker hineinschlüpfen konnten. Sie schlich auf Zehenspitzen vor mir langsam zum Bett und positionierte sich dort. Mit einer Handbewegung gab sie mir zu verstehen, dass ich dasselbe tun sollte und so standen wir beide einige Sekunden später mit verschmitztem Grinsen und gefüllten Wasserbechern vor dem Bett meines Vaters.

Mit den Händen zählte Shayenne langem runter und bei 0 kippten wir beide die volle Ladung eiskaltes Wasser in sein Gesicht. Seine einzige Reaktion darauf war ein unverständliches Brummen, das wir beide als Einladung nahmen, uns auf ihn draufzuwerfen. Selbst diese Aktion weckte ihn nicht wirklich. Was war denn das für ein Langschläfer und Morgenmuffel. Darauf rief Shayenne: „Guten Morgen Morgenmuffel! In 5 Minuten gibt es Frühstück unten, wenn du nicht kommst essen wir ohne dich!" Daraufhin öffnete er seine Augen und schloss sie gleich wieder. „Träume ich immer noch?", fragte er. Nicht das ich wüsste war meine Antwort und daraufhin verschwanden wir zwei Mädchen wieder nach unten. „Hat mehr Spaß gemacht als immer allein, das sollten wir mal wiederholen", sagte Shayenne fröhlich und betrat vor mr die Küche. „Und?", wurden wir gleich von Angela gefragt. „Er ist wach", war eine kurze Antwort an ihre Mutter von ihr.

In den fünf Minuten, in denen wir auf Wincent warteten, halfen Shayenne und ich ihrer Mutter noch schnell die restlichen Sachen auf den Tisch zu stellen. Winnie betrat dann zum Glück pünktlich die Küche und so konnten wir „pünktlich" Frühstücken. Nach ein paar Minuten schweigen hielt wohl Shay es nicht mehr aus und fragte mich: „Ist deine Mutter wirklich Tod?" Ich erstarrte in meinen Bewegungen und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Als Antwort nickte ich und fügte nach ein paar Sekunden Stille noch hinzu, „An Silvester dann ein Jahr" Ich blickte Wincent kurz in die Augen, musste aber dann selbst wegschaue, da er auch kurz davor war Tränen zu vergießen. Stumm aßen wir zu ende und räumten dann Tisch ab. Shayenne schlug irgendwann vor mir Eutin zu zeigen und so zogen wir 4 uns an und ich packte schnell noch mein Skateboard unter meine Arme. Als Angela das sah, musste sie grinsen. „Wincent fährt auch gerne", flüsterte sie. Sobald wir fertig waren, machten wir uns direkt auf den weg in die Innenstadt. Dort waren die Straßen zum Glück geräumt, sodass ich mein Skateboard hervorziehen konnte.


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