Epilog

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-ERZÄHLER-

Die Tour und somit auch das Jahr verging. Ella und Wincent verkündeten ihr Vater- Tochter Beziehung erst spät, wenn man es genau sagen wollte an Weihnachten. Dem Tag, an dem sie sich das erste Mal begegnet waren. Silvester kam und beide fuhren zum Grab von Anni, denn Ellas Vater wollte sich nun auch von seiner langjährlichen Freundin verabschiedeten. Schon auf dem Weg zum Freidhof stiegen dem Mädchen Tränen in die Augen. Nach all den Jahren trauerte sie immer noch um ihre Mutter, auch wenn sie jetzt ihren Vater an ihrer Seite hatte, war es nicht dasselbe. Ell bewegte sie zielstrebig auf einen abgelegenen Grabstein zu, ihre Hände in den Jackentaschen. Sie wusste, dass das hier ein Abschied für lange Zeit war. Erst nächstes Jahr um diese Zeit würde sie wieder hierherkommen.

Der Vater nahm seine Tochter in die Arme und drückte sie fest an sich. Beide trauerten um dieselbe verlorene Person. Der eine, weil sie seine Freundin war, die andere, weil sie ihre Mutter verloren hatte.

Der Schnee fing an sachte vom Himmel herunterzufallen. Beide Personen drehten ihre Köpfe in Richtung Himmel. Dort verschoben sich die Wolken und gaben den Mond frei. Das alles fühlte sich so an, als ob der Mond ihnen sagen wolle, dass sie nicht mehr trauern sollen. Sanft die Haare vom Schnee befreiend strich Wincent Ella die Haare aus dem Gesicht. Unter ihrer Jacke zog das Mädchen eine Rose heraus, rot wie die Farbe der Liebe. Sie legte sie auf das Grab, murmelte „Joyeux noël" und drehte sich um. Die Augen voller Tränen begab sie sich zum Auto, das vor dem menschenleeren Friedhof auf sie wartete.

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