-WINCENT-
Ich trug meine Tochter aus dem Bahnhof. Schon als ich sie dort auf der Bank sitzen sah, spürte ich etwas mir völlig Fremdes. Ich beugte meinen Kopf zu ihren immer schwerer werdenden Augenlidern und flüsterte leise: „Schlaf ruhig meine Prinzessin" Schon nach dieser kurzen Zeitspanne in der ich mir bewusst war, dass ich Vater bin, würde ich meine Tochter nicht mehr hergeben. Als meine Mutter mich erblickte sprang sie aus dem Auto und Shayenne folgte ihr schnell. Im schnellen Schritt kamen sie mir entgegen. „Wie geht es ihr?", fragte meine Mum flüsternd. Shayenne betrachtete Ella nur sorgenvoll und sagte nichts. „Ich weiß es nicht", war meine ehrliche Antwort für die Frage meiner Mutter. Die letzten paar Meter liefen wir gemeinsam zum Auto und ich merkte wie das Mädchen in meinen Armen langsam in die Welt der Träume abdriftete. Beim Auto angekommen öffnete ich die Beifahrer Tür und setzte Ella auf dem Sitz ab. Meine restliche Familie nahm auf der Rückbank Platz und ich fuhr langsam zurück nach Hause.
Die ganze Fahrt füllte unser Schweigen das Auto und erst als ich in die Einfahrt einbog gab Ella einen Laut von sich. „Wo bin ich?", nuschelte sie in ihre Jacke. „Zu Hause", sagte Shayenne. Ruckartig drehte sie ihren Kopf um und erblickte meine Mutter und meine Schwester. „Hallo", sagten alle dreigleichzeitig. „Wollen wir rein gehen?", fragte Mum. Meine Tochter nickte nur leicht und so stiegen wir aus und liefen zur Tür. Ich drückte die Türklinke nach unten, nachdem Shay aufgeschlossen hatte und betrat als erster das Haus. Ella ließ ihren Blick einmal durch den Flur huschen, ehe ich sie in das Wohnzimmer brachte. Gemeinsam ließen wir uns auf das Sofa fallen und sie kuschelte sich sofort an mich und schloss ihre Augen.
Binnen Sekunden war sie eingeschlafen. „Soll ich sie hoch in dein Bett bringen?", fragte meine Schwester. Ich nickte nur leicht und half ihr, meine Tochter zu wecken. „Willst du dich in Winnies Bett legen?", fragte sie vorsichtig Ella. Diese blickte sie müde an und nickte nur leicht. Gemeinsam stiegen sie die Treppenstufen hoch in mein Zimmer. Angela setzte sich neben mich und sah mich erwartungsvoll an. „Du vermisst Anni, oder?", sagte sich nachdem wir uns eine Weile angeschwiegen hatten. „Ich weiß es nicht", meinte ich und ein Seufzer verließ meinen Mund. „Ella sieht ihr so ähnlich, das weckt so viele alte Erinnerungen, die ich eigentlich vergessen wollte. Selbst das Lila erinnert mich an sie" Angela schaute mich verständnisvoll an und erwiderte: „Du musst aber jetzt auch für sie da sein. Sie hat schließlich ihre Mutter verloren und dich kannte sie auch nicht. Erstmal kann sie bei uns bleiben, doch das ist auch keine Lösung, sieist ja noch ein Kind. Außerdem hat sie keine deutsche Staatsbürgerschaft und muss in Frankreich zur Schule gehen. Ihr müsst das gemeinsam durchstehen, auch wenn ich noch keinen Plan habe wie"

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Pläne
FanfictionWas ist wenn deine Mutter an Krebs stirbt? Was ist wenn du deinen Vater nicht kennst? Was ist wenn du noch ein Versprechen einlösen muss? Der 11 Jährigen Ella geht es so. Durch einen Unfall und Krebs stirbt ihre Mutter. Dank des Jugendamts lebt Ella...