Pläne

Kapitel 16

-ELLA-

Der Unterricht war wie immer langweilig. Wir lernten etwas über die DDR und die BDR, was keinen aus meiner Klasse sehr interessierte. Umso mehr freute ich mich, als Amelie kurz vor 12 Uhr reinkam. Ich hatte nur noch ein paar Minuten Unterricht, sodass ich eh schon mit meinen Gedanken ganz woanders war. Unsere Lehrerin verabschiedete sich von uns und so war ich schnell aus der Konferenz ausgeloggt. „Wincent meinte, ich könnte dir etwas helfen", sagte ich. Amelie nickte, „Ja, ich wollte dir eh deinen Pass und zwei T-Shirts von der Crew geben. Wenn du dich umgezogen hast könnten wir gemeinsam Wasser verteilen, also an die Fans, die schon draußen warten" Ich sprang begeistert auf und schnappte mir ein T-Shirt. Binnen Sekunden hatte ich mich umgezogen und den Pass sichtbar befestigt.

Amelie und ich machten uns also kurze Zeit, vollgepackt mit Wasserflaschen, auf zum Ausgang. Wir zeigten beide unsere Pässe vor und standen kurze Zeit später draußen. Gemeinsam gaben wir den paar Mädchen, die bereits anstanden, Wasser und verschwanden wieder nach drinnen. Im Bus holte ich mein Skateboard hervor, denn direkt vor der Bühne, die ich kurz für ein paar Sekunden gesehen hatte, war ein perfekter Platz zum Skaten.

Bis kurz vor Einlassbeginn fuhr ich mit meinem Board herum. Als Amelie mich dann schließlich rief kletterte ich über den Wellenbrecher und sprang auf die Bühne, um ein paar Sekunden später mit ihr in den Backstage Bereich zu verschwinden. Die Zeit bis zu, Konzertbeginn verbrachte ich unter der Dusche und mit Wincent. Wir alberten so lange herum, bis Amelie ihn auf die Bühne und mich neben die Bühne schickte. Seine Fans schrien, sobald er zu sehen war und fieberten jeden Moment mit. Ich war erstaunt, wie Textsicher alle waren. Als Wincent dann einem Mädchen zum Geburtstag gratulierte sang ich leise zusammen mit Amelie mit.

Wincent verabschiedete sich nach 2 Stunden Konzert von seinen Fans und lief mit einem strahlenden Lächeln auf uns zu. Ich drückte ihn nur kurz, denn sein ganzes T-Shirt war voller Schweiß. Mit einem Schmollmund probierte er es noch einmal, doch ich wich ihm geschickt aus. „Wen ihr beiden hier fertig seid, würde ich vorschlagen, dass du Wincent Duschen geht's und Ella und ich schon mal zum Bus gehen", sagte Amelie und ich folgte ihr, froh, dass ich einer weiteren Umarmung entkommen konnte.

Im Bus warteten wir zu zweit auf die Band und meinen Vater, da alle erst noch Duschen wollten, ehe wir weiter nach Hamburg fuhren. Amelie hatte es sich zur Aufgabe gemacht mir bei meinen Hausaufgaben zu helfen, bis alle da waren. So verbrachten wir eine Stunde damit uns komplizierte Mathe Rechnungen anzusehen und zu lösen. Durch ein Fenster im Bus konnte ich sehen, dass einige Fans bereits draußen warteten. Als die Band und mein Vater kamen wurden sie noch einige Zeit von ihnen belagert. Sie machten Fotos und auch nach einer weiteren halben Stunde, in der ich bereits meinen ganzen Schulkram fertig und in meinen Rucksack verpackt hatte, war Wincent immer noch nicht drinnen. Amelie hatte wohl auch keine Lust, noch länger zu warten, denn sie schickte mich kurz hoch, sodass man mich nicht sehen konnte und ging kurz nach draußen, um alle rein zu holen.

Als dies auch erledigt war machten wir uns auf nach Leipzig, wo mein Vater sein nächstes Konzert hatte.