Bella PoV
Es war eine sehr unruhige Nacht. Ich konnte nicht aufhören, an Zoe zu denken. „Wo bist du, Zoe?", flüsterte ich. Doch natürlich bekam ich keine Antwort.
„Bella, Antonia?", fragte Nayla leise. „Was?", erwiderte Antonia müde. „Mir ist gerade etwas eingefallen. Ich habe beim Abendessen gehört, dass Herr Müller sich krankgemeldet hat!", berichtete Nayla aufgeregt. Ruckartig richtete ich mich in meinem Bett auf, Antonia wäre bei dieser Bewegung beinahe vor Schreck aus ihrem Bett gefallen, und fluchte: „Warum sind wir nicht gleich darauf gekommen? Herr Müller hat ihr doch gedroht! Was, wenn er die Drohung wahr gemacht hat? Vielleicht ist er der Täter!" Meine Freundinnen schnappten entsetzt nach Luft. „Wir sollten dem restlichen Rudel Bescheid sagen!", meinte Antonia.
Sie und Nayla verwandelten sich und wandten sich dann erwartungsvoll an mich.
Ich stöhnte leise, Verwandlung war definitiv nicht meine Stärke, und rief mir ein Bild meiner zweiten Gestalt in Erinnerung. Nach einigem hin und her schaffte ich es, zu einer Wölfin zu werden.
Eilig liefen wir zur Hütte, in der Jo, Lorenz, Paul und Elia wohnten. "Jo!", flüsterte ich in Gedanken. Erst kam keine Antwort, wir dachten schon, Jo würde schlafen, doch dann öffnete sich endlich die Tür.
Jos Haare waren ziemlich verstrubelt, aber er sah trotzdem super aus. "Was'n los?", fragte er verschlafen. Entweder hatte er beinahe geschlafen, oder er war genauso so erschöpft vom Suchen, wie wir. "Sorry, wir wollten dich eigentlich nicht stören. Wir haben nur eine Idee, was Zoe zugestoßen sein könnte!", versuchte ich ihn zu beruhigen. Wirklich begeistert von der Störung war er nämlich nicht. Aber zum Glück half es.
"Echt? Aber wir haben doch überall gesucht!", warf er ungläubig ein. "Ja, aber was ist mit Herr Müller?", unterbrach Antonia ungeduldig unser Gespräch. "Oh, stimmt", gab Jo zu. "Ich hole mal Lorenz!", fügte er noch hinzu, ehe er in der Hütte verschwand.
"Eigentlich wollte ich nach der ganzen Sucherei wenigstens fünf Minuten schlafen!", beschwerte Lorenz sich. Ich verdrehte die Augen und verkündete: "Los, holen wir noch schnell Luisa!"
Gesagt getan. Wir machten uns also auf den Weg zu Luisas Hütte, die sie sich mit Aurela, einem Meerschweinchen, Fjella, einem Steinbockweibchen und mit Julina, einer Eichhörnchenwandlerin, teilte.
Auf dem Weg dorthin fanden sich Jos und meine Hände, ich hatte mich zuvor wieder zurückverwandelt. Liebevoll lächelte er mir zu. Ich strich mir eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht gefallen war, zurück. Aber sie wollte einfach nicht dortbleiben, wo sie hingehörte. Sie besaß die Frechheit, einfach wieder meine Augen zu verdecken! Daraufhin grinste Jo und streckte eine freie Hand aus. Vorsichtig fuhr er über meine Wange und brachte damit gleichzeitig auch noch die Strähne in die richtige Position. Ich hob meine Hand legte sie auf seine. Verliebt musterten wir einander. Er beugte sich zu mir herab und küsste mich sanft auf die Stirn. Ich liebte es, wenn er das machte, auch wenn es mir zeigte, dass er einen Kopf größer war als ich.
„Turteltäubchen!", schnaubte Lorenz belustigt, doch wir schenkten ihm keine Beachtung. Ohne das wir es bemerkt hatten, waren Antonia, Nayla und Lorenz vorausgelaufen und hatten Luisa Bescheid gegeben. Diese gesellte sich zu uns, als wir die Höhle hinter dem Wasserfall erreichten.
Die restlichen Girls und ich wechselten einen schnellen Blick. Wir kannten uns inzwischen gut genug, um uns ohne Worte zu verständigen.
Wir hatten auch schon einen Plan ausgearbeitet. Nayla begann mit der Erklärung: "Also, wir haben uns gedacht..."
DU LIEST GERADE
Forest Life Academy 1, Das erste Abenteuer
FanfictionCover by Lina Lorrabella! Die Forest Life Academy liegt in einem kleinen Tal in den Tiroler Alpen. Dort versuchen Wandler zu lernen mit ihren Gestalten klarzukommen. Auch hier gibt es Freunde und Feinde für die 15-jährige Bella und ihre neue Freundi...