Mädchen und ihre Gefühle

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Bella PoV

Die Witze, die Lorenz beim Abendessen erzählte, lenkten mich glücklicherweise von Jo ab. Er hatte sich neben mich gesetzt und mich die ganze Zeit beobachtet. Ich war so froh, als wir mit dem Essen fertig waren und in unsere Hütte gingen.

Der Nachteil an meinen Freundinnen ist, dass sie mich einfach zu gut kennen und Jos Blick ebenfalls bemerkt hatten. „Bella, ich glaube Jo steht auf dich", meinte Antonia. „Wie kommst du den darauf?", fragte ich. Nayla erwiderte: „So wie der dich angestarrt hat...." Ich verdrehte die Augen. „Brauchst gar nicht die Augen verdrehen. Ich glaube, du magst in auch. Stimmt's?", sagte Zoe. „Ach, und woher willst du das wissen? Kannst du Gedanken lesen, oder was?", gab ich leicht genervt zurück. „Ja, aber es war auch nicht zu übersehen", konterte Zoe. „Streitet ihr euch, oder ärgert ihr euch zum Spaß?", fragte Antonia. Meine Antwort war etwas etwas kühler, als beabsichtigt: „Wenn ihr mich so gut kennt, dann wüsstet ihr, wann ich streite und wann ich Spaß mache!" Verwundert sahen mich meine Freundinnen an und es tat mir sofort leid. „Sorry, war nicht so gemeint", entschuldigte ich mich zerknirscht. „Uns tut es auch leid. Wir hätten dich nicht so bedrängen dürfen", erwiderte Zoe.
Wir vergaßen unseren kleinen Streit schnell und unterhielten uns noch ziemlich lange über Dinge, über die Mädchen halt so reden.

Am nächsten Morgen waren wir schon sehr früh wach. Nayla hatte ihren Wecker unverschämt früh gestellt. Als sie dann wach war, hat sie uns einfach alle geweckt. „Was soll das? Ich brauch doch meinen Schönheitsschlaf!", murrte Antonia. Daraufhin prusteten wir los und warfen sie schlussendlich aus ihrem Bett. Sie hatte das Bett unten rechts. Wenn sie oben geschlafen hätte, dann hätten wir ihr halt einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. „Und, bist du jetzt wach? Du bist eindeutig ein Murmeltier!", kicherte Zoe. „Ihr seid so gemein!", gab Antonia zurück. „ Danke, wir mögen dich auch!", verkündete Nayla.
Irgendwann beschloss Antonia, dass man auf dem Boden nicht ganz so gemütlich schlafen konnte. Also stand sie auf und zog sich um. Dann warf sie ihr Kissen auf uns und nur kurze Zeit später war die Kissenschlacht im vollen Gange.
Nach etwa einer Stunde warfen wir uns auf unsere Betten und Zoe fragte vorsichtig: „Du Bella? Magst du Jo eigentlich? Also, naja, du weißt schon. Stehst du auf ihn?" Ich richtete mich auf und sah zu Zoe hinauf. Sie hatte das Bett über Antonia. Ich zögerte einen Moment, bevor ich antwortete. „Ja", sagte ich schlicht. „Ich wusste es!", riefen Nayla und Antonia wie aus einem Munde. Langsam schüttelte ich denn Kopf und behauptete: „Ihr seid wirklich unmöglich, wusstet ihr das?" „Ja, ich glaube das wussten sie. Es ist sozusagen ihr Talent", verkündete Zoe. „Wow, Antonia und Nayla haben ein Talent?!", fragte ich und grinste. Beleidigt hob Antonia denn Kopf. Nayla legte ihr die Hand auf die Schulter und sagte mit einem frechen Unterton: „Die sind doch nur neidisch, weil wir mehr können, als sie." Zoe und ich tauschten einen gespielt entrüsteten Blick.
„Kommt ihr? Es gibt gleich Frühstück", meinte Antonia, bevor wir uns noch bei unseren frechen Freundinnen rächen konnten.

Forest Life Academy 1, Das erste AbenteuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt